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KölnZukunft des Großmarkts weiter ungewiss – keine Verlängerung in Raderberg bis 2028

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Demo auf dem Alter Markt für den Erhalt des Großmarkts.

Auf dem Alter Markt wurde für den Erhalt des Großmarkts demonstriert.

Der Kölner Stadtrat hat am Donnerstag über die Zukunft des Großmarkts beraten.

Einige dutzend Markthändler haben sich am Donnerstagmittag auf dem Alter Markt versammelt, um sich für den Erhalt des Großmarkts über 2025 hinaus auszusprechen. Im Stadtrat stimmte eine Mehrheit bei der letzten Sitzung vor der Sommerpause allerdings gegen den Vorschlag. Stattdessen hat der Rat beschlossen, dass die Verwaltung eine neue Projektgruppe zum Thema einrichtet.

Demonstrierende auf dem Alter Markt

Die Demonstrierenden auf dem Alter Markt.

Die Markthändler sehen die rund 2000 Arbeitsplätze am Großmarkt bedroht, ebenso wie die Daseinsvorsorge mit Lebensmitteln für die Stadt. Eigentlich soll der Großmarkt nach 2025 aus Raderberg wegziehen, da dort das neue Viertel „Parkstadt Süd“ entstehen soll. Doch für den potenziellen neuen Standort in Marsdorf hat sich noch kein Investor gefunden – auch, weil die Fläche auf Initiative von Grünen und CDU für ein mögliches neues Trainingsgelände des 1. FC Köln deutlich verkleinert wurde. Den bisherigen Standort im Kölner Süden betreibt die Stadt selbst.

IG Großmarkt hält Umzug nach Marsdorf für unrealistisch

„Wir brauchen dringend eine Verlängerung am Standort über 2025 hinaus“, sagte Michael Rieke, Sprecher der Interessensgemeinschaft Großmarkt. „Wir brauchen bis 2028 Raderberg als Notlösung, um dann nahtlos in ein neues Frischezentrum umziehen zu können.“ Dass bis dahin das Gelände in Marsdorf erschlossen sei, hält er für ausgeschlossen.

Eine Zukunft des Standorts in Raderberg über 2025 hinaus bis 2028 war auch Kern eines Antrages von SPD, Linke, FDP sowie Ratsherr Thor Zimmermann. Dazu wurde die Einrichtung eines Runden Tischs unter Beteiligung der Markthändler und der Stadtverwaltung gefordert. Trotz Zustimmung sowohl der Fraktion „Die Fraktion“ als auch AfD scheiterte der Antrag am Ende knapp. Ohne Zustimmung des Bündnispartners Volt setzten sich Grüne, CDU und Oberbürgermeisterin Henriette Reker mit einem Änderungsantrag durch, der drei Punkte umfasst.

Grüne und CDU wollen neue Projektgruppe für „Food Hub“

Erstens soll die Verwaltung eine dezernatsübergreifende Projektgruppe bilden, die gemeinsam mit den Markthändlern bis Ende des Jahres ein Konzept für ein neues Frischezentrum, oder, wie es in dem Antrag heißt, „Food Hub“ erstellt. Zweitens soll die Kölnbusiness Wirtschaftsförderung die Großmarkthändler bei der Suche nach einem Interimsstandort unterstützen, sollte kein nahtloser Übergang nach Marsdorf möglich sein. Drittens die schnellstmögliche Verbesserung der Situation am Großmarkt in Raderberg.

In der Opposition führte dieser Vorstoß zu großem Unmut. „Das, was Sie hier veranstalten, ist eine Unverschämtheit“, sagte Volker Görzel (FDP). „Zur Wahrheit gehört: Marsdorf ist tot, Marsdorf wurde dem FC zugeschlagen, und man muss den Händlern sagen: Es wird dort kein Frischezentrum entstehen, auch weil das Ratsbündnis die Fläche dem FC gegeben hat.“ Lisa Steinmann (SPD) plädierte daher dafür, den Betrieb am jetzigen Standort zu sichern. „Die Investorensuche muss als gescheitert betrachtet werden. Wenn wir jetzt nicht handeln, ist 2025 Schluss mit der Versorgung.“ Es brauche den nahtlosen Übergang in ein neues Frischezentrum.

Derya Karadag (Grüne) sagte hingegen: „Ob eine Verlängerung über 2025 hinaus möglich ist, hängt von vielen Faktoren ab. Eine schlichte Forderung nach einer Verlängerung bis 2028 ist eine Aussage ins Blaue hinein, die keine Planungssicherheit bietet.“