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Krankenhaus HolweideNeues Perinatalzentrum mit „hervorragender Versorgungsqualität“

Lesezeit 3 Minuten

Auch Mehrlingsgeburten wie diese Drillinge werden im Perinatalzentrum in Köln-Holweide behandelt.

  1. Das Perinatalzentrum der städtischen Kliniken zählt zu den größten seiner Art in Deutschland.
  2. Das Zentrum wird die höchste Versorgungsstufe „Level 1“ haben.
  3. Worauf Pflegekräfte und Kinderärzte spezialisiert sind und wo der Schwerpunkt der Arbeit liegt, lesen Sie hier.

Köln – Seit einigen Monaten wird das Perinatalzentrum im Krankenhaus Holweide in den ehemaligen Räumen der Neugeborenenstation neu gebaut. Dafür werden rund 3,5 Millionen Euro investiert.

Etwa 2,5 Millionen Euro kommen aus einem Investitionsprogramm des Bundes und des Landes NRW. Das Geld aus diesem Programm wurde den städtischen Kliniken über den Stadtrat nach einem Beschluss vom 5. März 2016 bereitgestellt. Die fehlende Million stammt aus eigenen Mitteln.

Das Perinatalzentrum der städtischen Kliniken zählt zu den größten seiner Art in Deutschland. Es ist ein Zentrum der höchsten Versorgungsstufe „Level 1“. In unmittelbarer Nähe zum Kreißsaal werden kranke Neugeborene, Frühchen und Mehrlinge durch spezialisierte Pflegekräfte und Kinderärzte betreut. Organisatorisch gehört das Zentrum zum Kinderkrankenhaus Amsterdamer Straße. Auf der Station stehen zehn Pflegeplätze zur Verfügung. Zudem gibt es zwei Rooming-In-Plätze für Kinder, die keine intensivmedizinische Behandlung brauchen.

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Ein Schwerpunkt der Arbeit ist die Betreuung sehr kleiner Frühgeborener. „Pro Jahr versorgen wir etwa 100 Kinder mit einem Geburtsgewicht von unter 1200 Gramm“, sagt Dr. Marc Hoppenz, Leiter des Zentrums. Im Kinderkrankenhaus Amsterdamer Straße gibt die Frühgeborenenstation mit 20 Plätzen, die dem Fachbereich Neonatologie angehören. Hier werden Frühgeborene, die keine intensivmedizinische Behandlung brauchen und die schwerer als 1000 Gramm sind, betreut.

Im bundesweiten Vergleich aller 162 Perinatalzentren in Deutschland der Stufe „Level 1“ wird dem Zentrum in Holweide eine „hervorragende Versorgungsqualität“ bescheinigt. Die Untersuchung führt das Institut für Qualität und Transparenz im Gesundheitswesen mit Sitz in Berlin durch. Bewertet wird diese Versorgungsqualität anhand von zwei Kriterien: zum einen dem Überleben beziehungsweise der Sterblichkeit, zum anderen der Behandlung ohne schwere Erkrankungen, etwa bei für Frühgeborene typische Beschwerden etwa an Magen oder Augen. Bei beiden Kriterien liegen die Kliniken Köln in den vorigen fünf Jahren an erster Stelle.

Säuglinge unter 1500 Gramm

In Köln gibt es zwei Krankenhäuser mit einem Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe: am Krankenhaus Holweide und an der Uniklinik, jeweils angeschlossen an die Kinder- und Frauenkliniken. Am Krankenhaus Porz am Rhein sind Frauen- und Kinderklinik als perinataler Schwerpunkt (Level 3) anerkannt. Hier können Risikogeburten und Frühgeborene ab der 32. Schwangerschaftswoche und einem Geburtsgewicht ab 1500 Gramm betreut werden.

Die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Uniklinik ist die einzige in Köln und eine der wenigen in NRW, in der Frauen- und Kinderheilkunde unter einem Dach vereint sind. Der Bereich der Neonatologie an der Uniklinik umfasst die Versorgung von Hochrisiko-Frühgeborenen und reifen Neugeborenen mit lebensbedrohlichen Erkrankungen. Jährlich werden zwischen 700 und 800 Frühgeborene und kranke Neugeborene behandelt. Darunter mehr als 100 Kinder mit einem Geburtsgewicht unter 1500 Gramm.