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„Wie die Tafel, nur für Kultur”Kulturliste Köln muss ausziehen und sucht neue Räume

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Kulturliste Köln_eßer

Der Verein muss die Räume in der Piusstraße 40 verlassen.

Köln-Ehrenfeld – Wie wichtig der Kultur- und Kunstbetrieb für den Alltag ist, sollte spätestens seit der Corona-Pandemie klar sein. Wenn Theater, Opern und Konzerthallen geschlossen sind, fehlt etwas - nicht nur der kulturelle Input selbst, sondern auch die Begegnung und der Austausch, das gemeinsame Erleben. Was der Großteil erst während der Pandemie erleben musste, ist dabei für viele Kölnerinnen und Kölner jedoch auch ohne Virus Alltag: „Es gibt mehr Menschen, als man denkt, die vom Kulturbetrieb ausgeschlossen sind”, sagt Felix Mauser.

Der 45-Jährige ist der erste Vorsitzende des Kulturliste Köln e.V. und setzt sich für die kulturelle Teilhabe benachteiligter Menschen ein: „Häufig ist es der finanziellen Situation geschuldet, dass die Personen kulturelle Einrichtungen nicht besuchen”, erklärt Mauser weiter. „ein großer Faktor dabei und in der Gesellschaft generell ist aber auch die Einsamkeit.”

Kölner Verein vermittelt Eintrittskarten für Kulturveranstaltungen

Hier setzt der Kulturliste Köln e.V. an und vermittelt seit 2012 Eintrittskarten für kulturelle Veranstaltungen an Menschen, deren Konten solche Freizeitbeschäftigungen nicht erlauben. Damit niemand alleine ins Theater gehen muss, erhält jeder Gast des Vereins zwei Karten, um noch eine Begleitperson einladen zu können: „Wir sind wie die Tafel, nur dass wir statt Essen freie Plätze an kulturhungrige Kölnerinnen und Kölner vermitteln”, erklärt Mauser.

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Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ hat seine Präsenz in Ehrenfeld, einem von Kölns schillerndsten Vierteln, verstärkt. Unser neuer Veedelsreporter Florian Eßer bildet die Trends im Viertel ab, dokumentiert Veränderungen und Missstände und spürt Streitthemen nach. Haben Sie ein Thema, einen Hinweis oder sonst etwas, das Ihnen unter der Nägeln brennt? Dann kontaktieren Sie unseren Veedelsreporter per Mail.

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Der Kulturmanager und die 19 weiteren Mitglieder des e.V. leisten diese Arbeit ehrenamtlich und sind auf die Unterstützung ihrer Partner angewiesen. Neben kleineren Theatern stellen so auch die Lanxess-Arena, der Circus Roncalli, die Philharmonie und die Oper ein Kartenkontingent bereit, das der Verein dann an seine Gäste vergeben kann: „Wir sind der Überzeugung, dass jeder den Zugang zu Kultur haben muss”, sagt Mauser, „schließlich ist diese auch eine Art Lebensmittel.”

Hiobsbotschaft für Kulturliste Köln e.V.

Im Mai dieses Jahres begeht der Verein sein zehnjähriges Jubiläum - kurz vor dem runden Geburtstag aber ereilte Mauser und seine Kollegen nun eine Hiobsbotschaft: Wegen Eigenbedarfs wird der Kulturliste Köln e.V. seine momentanen Räumlichkeiten in der Piusstraße verlassen müssen. Und das voraussichtlich schon Anfang März: „Wir sind sehr dankbar, dass wir die Räume so lange nutzen durften, suchen jetzt aber händeringend nach einer langfristigen Alternative”, so Mauser.

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Wünschenswert wäre es für den Verein, in Ehrenfeld bleiben zu können, oder in einem anderen zentralen und gut angebundenen Stadtteil fündig zu werden: „Da wir die meiste Vereinsarbeit in den frühen Abendstunden leisten müssen, ist es notwendig, dass das neue Büro rund um die Uhr für uns zugänglich ist”, erklärt der Vorsitzende, laut dem ein Raum von 20 oder 30 Quadratmetern ausreichend wäre.

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Felix Mauser ist der erste Vorsitzende des Kulturliste Köln e.V. und sucht mit seinen Kollegen nach einem neuen Büro.

Das Budget des Vereins ist allerdings beschränkt - schließlich wirtschaftet er nicht für die eigene Tasche und wird komplett von ehrenamtlichen Mitarbeitern getragen: „Wir sind aber dennoch zuversichtlich, dass wir etwas finden”, sagt Mauser, „auch die Stadt Köln und Oberbürgermeisterin Reker sind sehr engagiert und unterstützen uns bei der Suche."

Dennoch, betont der Vorsitzende noch einmal, freut sich der Verein über Tipps und Hinweise der Kölner, die per E-Mail an den Kulturliste Köln e.V. geschickt werden können.