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KVB-PünktlichkeitstestLinie 9 schneidet mit Abstand am schlechtesten ab

Lesezeit 4 Minuten
Bahn der Linie 4 KVB

Symbolbild

  1. Zum dritten Mal hat der „Kölner Stadt-Anzeiger seinen Pünktlichkeitstest bei der KVB durchgeführt.
  2. Dabei wurden alle Linien bis auf die 17 im Berufsverkehr untersucht.
  3. Die KVB verweist bei den Verspätungen vor allem auf externe Gründe.

Köln – Kaum jemand mag noch ernsthaft bestreiten, dass Köln eine Verkehrswende nötig hat. Die schlechten Luftwerte, die möglicherweise zu Fahrverboten führen werden, verdeutlichen das ebenso wie kilometerlanger Stau und völlig zugeparkte Stadtteile. Damit der Umstieg vom Auto auf andere Verkehrsmittel gelingt, bedarf es einer möglichst guten Infrastruktur. Beim öffentlichen Nahverkehr stellt sich darüber hinaus die Frage nach der Zuverlässigkeit. Wer auf Bahn und Bus umsteigt, um zur Arbeit zu fahren oder wichtige Termine wahrzunehmen, der will sicher sein, pünktlich anzukommen.

Ein Reporter-Team des „Kölner Stadt-Anzeiger“ hat jetzt nach 2017 und 2018 zum dritten Mal mit Hilfe von Stichproben untersucht, wie genau die Stadtbahnen der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) den Fahrplan einhalten – erfasst wurden dabei sämtliche Linien mit Ausnahme der wenig genutzten Linie 17, die zwischen den Haltestellen Severinstraße und Sürth unterwegs ist.

So wurde gemessen

Das Reporter-Team des „Kölner Stadt-Anzeiger“ sammelte die Daten für die Stichprobe am 24. und am 26. Juni an den Haltestellen Neumarkt, Ebertplatz, Venloer Straße/Gürtel sowie Subbelrather Straße/Gürtel. Jede Linie wurde an zwei Wochentagen vormittags und nachmittags jeweils drei Stunden am Stück während des Berufsverkehrs untersucht. Eine Verspätung wurde notiert, wenn eine Bahn nicht wie im Fahrplan angegeben an der Haltestelle abfuhr. Ein Komplettausfall eines Fahrzeugs ging mit zehn Minuten in die Berechnungen ein.

Beim Pünktlichkeitstest bestätigten sich die Erkenntnisse der ersten beiden Erhebungen im Juni 2017 und im Juni 2018: Die meisten Bahnen kamen auch dieses Mal viel zu spät. Die Reporter beobachteten zudem, dass ungewöhnlich viele Fahrten gleich ganz ausfielen.

Linie 9 schneidet am schlechtesten ab

Die Linie 9 zwischen Sülz und Königsforst hat mit Abstand am schlechtesten abgeschnitten und nimmt mit einer Gesamtverspätung von 260 Minuten den letzten Platz ein. Im Vergleich zu den beiden Vorjahren hat sich die Situation auf diesem Abschnitt damit erneut verschlechtert. Nicht einmal jede zehnte Fahrt war pünktlich. Die durchschnittliche Verspätung lag bei 3:20 Minuten – auch in dieser Kategorie bedeutet das den letzten Platz. Diesen teilt sich die Linie 9 mit der Linie 18, die bei einer Gesamtverspätung von 213 Minuten auf dem vorletzten Platz landet.

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Die Linie 4 schnitt in Sachen Pünktlichkeit mit einer Gesamtverspätung von 47 Minuten am besten ab . Dennoch war auch hier jede zweite Bahn zu spät, dafür aber im Durchschnitt lediglich um 1:18 Minuten. Dahinter reiht sich die Linie 7 mit einer Gesamtverspätung von 52 Minuten ein – hier hielt trotz des guten Wertes nur jede dritte Bahn pünktlich an der Haltestelle.

Die Situation auf der Linie 1 zwischen Weiden und Bensberg hat sich gegenüber den beiden Vorjahren drastisch verschlechtert. Lag die Gesamtverspätung 2017 noch bei 59 Minuten, waren es 2018 bereits 80 Minuten und beim aktuellen Test sogar 130 Minuten. Das spiegelt die Situation auf der Ost-West-Achse wider, auf der die Bahnen während des Berufsverkehrs völlig überfüllt sind – das verursacht Verspätungen, weil die Fahrgäste für das Aus- und Einsteigen auf vollen Bahnsteigen mehr Zeit benötigen. Abhilfe schaffen soll in Zukunft der Einsatz von längeren Zügen, was allerdings noch einige Jahre dauern wird, weil zunächst die Bahnsteige verlängert werden müssen.

60 Prozent der Verspätungen durch externe Ursachen

Die KVB hat berechnet, dass etwa 60 Prozent der Verspätungen externe Ursachen wie Stau, Unfälle, zugeparkte Gleise aber auch das Verhalten vereinzelter Fahrgäste haben sollen. Die übrigen 40 Prozent seien auf Fahrzeugstörungen und technische Problemen mit Weichen und Signalanlagen zurückzuführen – für diese Faktoren zeichnet die KVB verantwortlich.

Das komplexe und dichte Gleisnetz des Unternehmens bereitet ebenfalls regelmäßig Schwierigkeiten, weil sich sämtliche Linien an einer oder mehreren Stellen begegnen. Ein defektes Fahrzeug, das in einem U-Bahn-Tunnel steht, kann zum Beispiel dafür sorgen, dass gleich mehrere Linien Verspätungen einfahren. Verkehrsunfälle auf den oberirdisch verlaufenden Schienen können ebenfalls Einfluss auf mehrere Linien haben.Die KVB führt zwar eine interne Pünktlichkeitsstatistik, veröffentlicht diese aber bislang nicht.

Die einzelnen Linien im Überblick:

  1. Linie 1:
  2. Linie 3:
  3. Linie 4:
  4. Linie 5:
  5. Linie 7:
  6. Linie 9:
  7. Linie 12:
  8. Linie 13:
  9. Linie 15:
  10. Linie 16:
  11. Linie 18: