Die Show „Horizons“ war bei sechs Vorstellungen in Köln zu sehen.
Lanxess-ArenaWaghalsige Spiralen und feenhafte Blumen begeistern bei „Holiday on Ice“ in Köln

Besonders schön: die sanft dahingleitenden, feenhaften Gestalten, die Blumen verkörpern.
Copyright: Martina Goyert
Wann hat man je einen Großlautsprecher gesehen, der sich von selbst aufklappt, allmählich zu einer Höhe von fast sechs Metern wächst und dabei die Gestalt eines Roboters annimmt? „Robbie“ heißt das technische Wunder, das die Macher von „Holiday on Ice“ als „wandlungsfähiges Gesamtkunstwerk“ preisen. Es ist Teil des Bühnenbilds für die Show „Horizons“, die am Freitagabend in der Lanxess-Arena Köln-Premiere feierte. Sechs Vorstellungen umfasste das Gastspiel, das bis zum Sonntagabend dauerte.
Das Bühnenbild stiehlt die Show
Überhaupt: Das Bühnenbild. Manchmal scheint es, als würde es den Eiskunstläufern die Show stehlen. Das liegt vor allem an der riesigen Projektionswand mit mal statischen, mal filmischen Bildern, die – mit New York als Vorlage – das Leben in einer Großstadt illustrieren. Schließlich lautet das Motto des Spektakels „Feel the City Beat!“. So geht es hinein in eine U-Bahn-Station, ein Gewächshaus voller Palmen, in ein Cabaret und einen Freizeitpark mit Achterbahn und Riesenrad. Oder es erscheint eine Kulisse aus Wolkenkratzern, ein Park mit tanzenden Brunnenfontänen, man fliegt hoch hinauf bis über die Wolken oder sieht eine Art pulsierendes Riesenauge, das zu einem Triebwerk zu gehören scheint.

Das Bühnenbild wird mit neun 40-Tonnen-Lkw transportiert und bei jedem Tourstopp aufwändig aufgebaut.
Copyright: Martina Goyert
Gelungen ist die Idee, dass sich die Szenerien auf Quadern fortsetzen, die in unterschiedlicher Höhe angeordnet von der Decke hängen. Zur Kulisse gehören zwei fahrbare Konstruktionen aus Stahlgestängen, die wie ineinander verschachtelte offene Käfige wirken, samt Plattformen und Innentreppen. Der technische Aufwand wird daran deutlich, dass neun 40-Tonnen-Lkw nötig sind, um auf der „Horizons“-Tournee, die durch 22 deutsche Städte führt, das Equipment zu transportieren. Darunter fast 240 Scheinwerfer, denn die Beleuchtung, die zum Beispiel für sich bewegende Muster auf dem Eis sorgt, ist nicht minder wichtig.
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Doch das Hauptaugenmerk gebührt den rund 40 Darstellern und Darstellerinnen, die das Kölner Publikum begeisterten. Einzeln, zu zweit oder in Gruppen zeigen sie, was der Eiskunstlauf hergibt, von Sprüngen über Pirouetten bis zu Hebefiguren. Nicht zu vergessen die waghalsige Spirale, bei der ein Läufer, der sich um die eigene Achse dreht, seine Partnerin, die er an den Schlittschuhen festhält, so um sich kreisen lässt, dass es aussieht, als könnte ihr Kopf jeden Moment auf der Eisfläche aufsetzen. Nachdem manch einem im Publikum der Atem gestockt haben mochte, gab es dafür extra starken Beifall. Auch für die Nummer mit an Ketten hochgezogenen und in einem Reigen schwebenden Frauen.

Nach besonders waghalsigen Figuren bekamen die Eiskunstläuferinnen und -läufer extra starken Beifall.
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Von Mal zu Mal müssen sich die Sportler und Sportlerinnen in Windeseile umziehen. Rund 300 maßgeschneiderte, teils opulente Kostüme sind zu sehen; mehr als 20.000 Meter Stoff, Tausende von Federn und Millionen von Strasssteinchen sind dafür verarbeitet worden. Besonders schön: die sanft dahingleitenden, feenhaften Gestalten, die Blumen verkörpern.
Wie immer dürfen Akrobaten und Akrobatinnen nicht fehlen. Sie turnen an einem Luftring , an zwei hängenden Seilen, vollführen Überschläge an einem wippenden und dann rotierenden Balken oder zeigen, wie man auf einem Einrad mit Keulen jongliert. Außerdem demonstriert ein Parcours-Läufer sein Können.
Was wäre die Show ohne Musik! Von Balladen bis zu treibenden Rhythmen, von Billie Eilishs „Bad Guy“ über Ed Sheerans „Shivers“ bis zu „Born This Way“ von Lady Gaga. Bei der Köln-Premiere kam Live-Musik hinzu: Als Gaststar sang Sarah Engels zwei ihrer bekanntesten Songs, „Te amo mi amor“ und „Für immer“. Bekannt geworden ist die Kölnerin durch „Deutschland sucht den Superstar“. Schon einmal hat sie an einer Holiday-on-Ice-Produktion mitgewirkt, damals sogar als Eiskunstläuferin. Die Fertigkeiten hatte sie sich für die erste Staffel der Sat.1-Show „Dancing on Ice“ antrainiert, bei der sie den ersten Platz belegte.

Gastauftritt von Sarah Engels.
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Im Finale sprüht und regnet es Funken, wie üblich bei diesen Shows. Das Publikum der Köln-Premiere spendete reichlich Applaus.