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Kiosk-TourWie ein Büdchen in Braunsfeld vom Zeitungskiosk zu einer Marke wurde

Lesezeit 3 Minuten
André Paulssen betreibt seit sechs Jahren den außergewöhnlichen Kiosk

André Paulssen betreibt seit sechs Jahren den außergewöhnlichen Kiosk in Braunsfeld.

Der Kiosk Köski Royal in Braunsfeld wirkt wie ein eleganter Gartenpavillon. Mit stilvoller Deko und besonderem Sortiment bietet das Büdchen eine einzigartige Kioskatmosphäre.

Wer das Köski Royal sieht, erkennt sofort: Dieser Kiosk ist anders. Das freistehende Büdchen an der Kitschburger Straße/Ecke Aachener Straße in Braunsfeld fällt mit seinen grünen Wänden und den großen Fenstern sofort ins Auge. Besonders markant ist der verschnörkelte Schriftzug, der schon von weitem auf den Kiosk aufmerksam macht.

Bis ins Jahr 2018 war das Büdchen ein klassischer Zeitungskiosk mit Trinkhallencharme. Der damalige Besitzer wollte den Kiosk nach mehr als 40 Jahren verkaufen und André Paulssen schlug zu: „Meine Expartnerin Charlotte Miess und ich haben zufällig gesehen, dass ein neuer Besitzer gesucht wird“, sagt er. „Wir haben uns direkt in das in die Jahre gekommene Häuschen verliebt und es übernommen.“

Paulssen ist der Inhaber des Kiosks, und seine Expartnerin kümmert sich um die Dekoartikel.

Der Kaffee im Köski kommt von Rösterei aus Frechen

Gemeinsam haben die beiden das Büdchen neugestaltet und gleichzeitig das Konzept verändert. Wer heute beim Köski Royal Tabak oder Zeitungen sucht, ist hier fehl am Platz. „Das Sortiment ist zwar klein, aber dafür von hoher Qualität“, sagt Paulssen.

Der Biokaffee etwa kommt von der „Rösterei Tim & Sebastian's“ aus Frechen und entstand nach Paulssens persönlichem Geschmack. „Ich habe mal in Ungarn Kaffee getrunken, der mir so gut geschmeckt hat, dass die Rösterei ihn für mich nachgemacht hat“, sagt er.

Zudem bietet der Kiosk eine Auswahl an verschiedenen Backwaren an. Zum Beispiel italienische Mandorla von einem Bäcker aus Neuss, Cookies einer befreundeten Köchin und Brownies von „Big-B The Brownie Bakery“. Das Bananenbrot bäckt Paulssen jeden Morgen selbst.

Kölsch gibt es hier von der Brauerei „Schreckenskammer“, das Pils kommt von „Zappes“, und seit einigen Monaten verkauft der Kiosk auch italienische Biere.

Köski Royal wird zur Marke

Der Name Köski ist abgeleitet vom türkischen Namen Köşk und heißt übersetzt „dekorativer Pavillon“. Das passt zum Köski Royal: Der Kiosk hat nämlich auch Dekoartikel im Sortiment.

Im Vorraum war noch Platz, deshalb war für seine Expartnerin schnell klar, dass das Angebot um Geschirr, Kissen und Bücher erweitert werden sollte, sagt Paulssen. Die Dekoartikel verkaufen sich gut, da es in Braunsfeld nur wenige Läden mit einem ähnlichen Angebot gibt.

Durch die wachsende Popularität hat Paulssen angefangen, eigene Werbeartikel zu verkaufen. So prangt der verschnörkelte Schriftzug des Köski Royal auf Kaffeebechern, Kapuzenpullovern und Postkarten.

In den sozialen Netzwerken Instagram und Facebook berichten Paulssen und sein Team regelmäßig über ihre Arbeit und den Kiosk, wodurch sie dessen Bekanntheit weit über Braunsfeld hinaus steigern.


Köski Royal

Adresse: Kitschburger Str. 247, 50933 Köln

Öffnungszeiten: Täglich von 9 Uhr bis 18 Uhr

Ein Kölsch kostet: 2,20 Euro

Ein Espresso kostet: 2 Euro

Nur Kartenzahlung möglich


Die Serie: Am Büdchen

Die Kiosk-Kultur gehört zu Köln wie der Karneval. Grund genug also, unseren liebsten Büdchen eine eigene Serie zu widmen. Für die „Kölner Kiosk-Tour“ sind Nachwuchsreporter der Kölner Journalistenschule losgezogen und haben in jedem Bezirk die einzigartigsten Büdchen zusammengetragen. Ob Mittagstisch vom Edel-Koch, vegane Stullen oder Minigolfanlage: In unserer Sommer-Kiosk-Serie ist für jeden etwas dabei.