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Dienste ohne Termin möglichKölnerinnen und Kölner brauchen an Kundenzentren Geduld

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Eine lange Warteschlange bildete sich vor dem Kundenzentrum in Köln-Lindenthal.

Köln – Auf die Wartezeit für seine Adressänderung nach dem Umzug reagierte Aaron Paffenholz am Montagmorgen vor dem Bürgerzentrum in Lindenthal recht gelassen. Wie viele Kölnerinnen und Kölner wohl auch, hatte er das Anstehen vorab erwartet. Bereits rund eine halbe Stunde vor der Öffnungszeit um 8 Uhr hatten sich am Montag immer mehr Menschen vor dem Gebäude des Bürgerbüros an der Aachener Straße versammelt.

Die Warteschlange wuchs bis zum Betriebsbeginn auf knapp 100 Personen an. Für viele bedeutete das, lange anzustehen. „Ich bin extra aus Vingst nach Lindenthal gekommen, weil ich dachte, dass es hier schneller geht“, sagte Paffenholz. „Ich wusste nicht, dass diese beiden Tage jetzt wieder ohne Termin eingeführt worden sind, bin aber ohnehin davon ausgegangen, auch hier erst eine Weile anzustehen“, sagte der 26-Jährige mit einem Lächeln.

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Der 26-jährige Aaron Paffenholz steht am Montagmorgen vor dem Bürgerzentrum Lindenthal an, um seinen Wohnsitz umzumelden.

Vergleichbar entspannte Reaktionen zeigten auch viele andere Menschen, die am Montag unter blauem Himmel warten mussten, bis sich die Schlangen am frühen Mittag vor nahezu allen Bürgerzentren weitgehend aufgelöst hatten.

Zuvor war es allerdings auch am Wiener Platz in Mülheim, in der Innenstadt am Laurenzplatz sowie vor einigen anderen der stadtweit neun Kundenzentren-Standorte zu ähnlichen Szenen wie in Lindenthal gekommen. Zahlreiche Menschen wollten die Gelegenheit wahrnehmen, einige der Bürgerdienste wieder persönlich und ohne vorherige Terminabsprache mit dem Amt zu nutzen.

Bürgerdienst in Köln seit dem 21. März ohne Termin

Seit dem 21. März 2022 ist das in Köln wieder montags und mittwochs in der Zeit von 8 Uhr bis 15 Uhr möglich. „In der bisher erfolgten Kommunikation zur Öffnung der Kundezentren hat die Stadt Köln darauf hingewiesen, dass insbesondere in der Anfangsphase mit längeren Wartezeiten zu rechnen ist und weiterhin von der vorherigen Terminvereinbarung Gebrauch gemacht werden soll“, teilte Stadtsprecherin Simone Winkelhog auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Montag mit.

„Ich wollte erst online und dann telefonisch einen Termin vereinbaren“, sagte dagegen ein anderer Mann in der Schlange in Lindenthal am Montagmorgen. „Das war leider nicht nicht möglich, mir wurde daraufhin empfohlen, heute oder am Mittwoch ohne Termin hierher zu kommen.“

20 neue Stellen in Kölner Kundenzentren

Ob das Problem in der Kommunikation mit den Bürgern oder an schlicht zu viel Andrang in den beiden verfügbaren terminlosen Zeitfenstern begründet liegt, bleibt offen. An Personalmangel läge es eher nicht, so die Sprecherin. Denn „zum Stellenplan 2022 wurden über 20 Stellen zugesetzt“, teilte sie mit, auch, wenn die sich teilweise noch im Besetzungsverfahren befänden.

„Insbesondere in den ersten Stunden eines Tages kam es zu längeren Wartezeiten, da viele Menschen bereits teilweise weit vor der Öffnungszeit vor den Kundenzentren warteten“, bestätigte auch Simone Winkelhog im Rückblick. „Bisher hat sich die Situation im Laufe des Vormittag immer entspannt.“

Führerscheinstellen hatten längere Wartezeiten

Hotspots für den Menschenstau in Köln wollte die Stadtsprecherin zwar nicht im Detail benennen, allerdings fasste sie die absoluten Wartezeiten im Durchschnitt aller Bürgerzentren der Stadt zusammen: Demnach lag an den bisherigen drei Tagen des terminlosen Zugangs die Wartezeit in den Kundezentren im Durchschnitt bei 16 Minuten (Montag, 28. April), bei 17 Minuten am vergangenen Montag und 21 Minuten am Mittwoch vergangener Woche.

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In den Führerscheinstellen sei es dagegen zu vergleichsweise längeren Wartezeiten gekommen, zwischen 15 und 93 Minuten in der letzten Woche. Hier zeichnete sich an diesem Montag dagegen eine deutliche Verbesserung ab. So habe sich die durchschnittliche Wartezeit mit fünf bis 34 Minuten im Vergleich zur letzten Woche bereits deutlich verringert.

Nach Auskunft der Stadt sollen die jetzt gültigen Wochentage und Zeiten für Besuche ohne Termin auch künftig bestehen bleiben.