Der Breitensportverein demonstrierte vor der vorherigen Ratssitzung aus Sorge, ihren Trainingsplatz zu verlieren. Jetzt stellt er sich mit größerem Vorstand neu auf.
Nach Ratsentscheid zum GeißbockheimNeuer Vorstand von Ballfieber Colonia sucht weiter Heimat für Fußball-Kinder
Der Fußballverein Ballfieber Colonia hat nach der Auseinandersetzung mit dem Stadtrat wegen des geplanten FC-Leistungszentrums einen neuen Vorstand gewählt. Der Amateurverein trainiert bisher im Sommer auf dem Rasenplatz und im Winter dem Aschenplatz am Fort Deckstein im Äußeren Grüngürtel. Vergangene Woche entschied der Stadtrat, dass der 1. FC Köln ein Leistungszentrum auf den Flächen an seinem Geißbockheim bauen darf. Die Profisportler sollen dazu weitere Trainingsplätze in der Nähe bekommen – auch die am Fort Deckstein.
Breitensportvereine wie Ballfieber Colonia befürchten, darunter zu leiden. Auch wenn die Ratspolitiker ihnen das Recht vertraglich zusichern wollen, am Fort Deckstein weiterhin trainieren zu können. Zwar profitierte Ballfieber in der Vergangenheit von der Pflege ihrer Plätze, für die der FC vollends aufkam. Trotzdem gehen die Eltern der fast 500 Fußball spielenden Kinder davon aus, den Kürzeren zu ziehen, wenn es in Zukunft um die Trainingseinteilung mit dem Proficlub geht.
Neuer Vorstand wird größer, um Pionierarbeit von Gründer Nikola Ramljak fortzuführen
Für Nikola Ramljak, Gründer des Vereins Ballfieber Colonia und bisheriger Vorstand, sei der Ausgang der Verhandlung zwischen Politik und FC ein herber Rückschlag gewesen. Er nannte die Entscheidung „erschütternd“ und sei „extrem enttäuscht“. Auf der Jahreshauptversammlung von Ballfieber am Dienstag, 8. Oktober, trat der Vorstand geschlossen zurück. Dass nun schwerere Zeiten auf den Verein zukommen werden, sei ein Grund gewesen. Die Mitglieder wählten ein neues und diesmal größeres Team mit fünf statt zuvor drei Personen.
Dazu zählt Hendrik Sämisch, der sagte: „Wir wollten ein neues starkes Team aufstellen, um den Verein voranzubringen.“ Was Ramljak geleistet habe, müssten sie nun auf mehr Schultern verteilen. Ramljak habe die Pionierarbeit geleistet. Und Sämisch habe vor, die Aufgabe fortzuführen, die Ramljak in den fünf Jahren seit Vereinsgründung so beschäftigte: Die Suche nach einer Heimat für die Ballfieber-Kinder in Köln. (juh)