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KVB-PläneInitiativen im Kölner Westen gegen Wendegleis in Junkersdorf

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Vertreter der Bürgervereine und -initiativen an der Endhaltestelle der KVB-Linie 1 in Junkersdorf.

Köln-Lindenthal – Insgesamt 35 Bäume sollen an der Endhaltestelle Junkersdorf weichen, acht davon für den Bau eines Wendegleises – das niemand braucht. So sehen es jedenfalls die Bürgervereine und Bürgerinitiativen im Kölner Westen. Die Stadtverwaltung und die KVB möchten die überlastete KVB-Ost-West-Achse wie vom Stadtrat beschlossen ertüchtigen. Es handelt sich um ein Großprojekt, denn die Schienentrasse durchquert die gesamte Stadt von der Endhaltestelle in Weiden-West bis zur Bezirksgrenze Kalk im Osten und führt über das Nadelöhr am Neumarkt.

Die umfassenden Ausbaupläne wurden daher in vier Bereiche unterteilt. Einer davon betrifft den Kölner Westen und die auf der Aachener Straße zwischen Universitätsstraße und Weiden-West verkehrende Stadtbahnlinie 1. Sie soll leistungsfähiger werden, indem dort künftig 90 Meter lange statt der bislang 60 Meter langen Bahnen verkehren, die auf diese Weise rund 50 Prozent mehr Fahrgäste aufnehmen können.

Bahnen bekommen längere Züge

Dafür werden 14 Haltestellen zwischen Universitätsstraße und Weiden-West umgebaut und die Bahnsteige verlängert. Die Umbaupläne für diesen Teilbereich haben die Stadtverwaltung und die KVB nun veröffentlicht und den Bürgern die Möglichkeit gegeben, Stellung dazu zu beziehen.

Die Bürgervereine und Bürgerinitiativen im Westen äußern Kritik daran. Sie gilt insbesondere den Umbauplänen an der Endhaltestelle Junkersdorf. Dort wenden viele Bahnen der Linie, die nicht – wie die anderen – bis zu der Endhaltestelle in Weiden- West weiterfahren. Dazu benötigen sie das an der Haltestelle vorhandene Wendegleis. Damit dort künftig längere Fahrzeuge wenden können, muss es ausgebaut werden und es müssen Bäume verschwinden. Das sehen die Bürger vor allem deswegen kritisch, weil sie diese neue Anlage an der Haltestelle Junkersdorf für eine vorläufige Lösung halten.

Kritik an „Stückwerk“ in Junkersdorf

Es handele sich um „Stückwerk“, kritisieren Günther Fritsche von der Bürgerinteressengemeinschaft Junkersdorf und Viviane Fröhling, Vorsitzende der Bürgerinteressengemeinschaft Weiden. Langfristig müssten sowieso alle Bahnen der Linie 1 bis nach Weiden-West fahren, statt in Junkersdorf zu wenden. „Wenn unbedingt ein Wendegleis gebaut werden muss, dann wäre das Areal zwischen Brauweiler Weg, Junkersdorfer Kirchweg und Rosenweg ein alternativer und umweltverträglicherer Standort“, sagt Fritsche.

Sie betonen ebenso wie Harald Schäfer, Vorsitzender des Bürgervereins Müngersdorf, dass die Anwohner ihrer Viertel eine Bahn brauchen, die häufiger fährt, und keine mit längeren Fahrzeugen. Dann wäre auch der zeitaufwendige Umbau der Gleise und Bahnsteige nicht nötig. Und man könnte darauf verzichten, eine Schneise in den Äußeren Grüngürtel zu schlagen, die dort für eine Hitzeinsel sorgt. Roland Schüler, Vertreter des Landschaftsparks Belvedere und zugleich Mitglied der Bezirksvertretung Lindenthal, weist darauf hin, dass die Bezirkspolitik schon vor langer Zeit beschlossen hat, „dass die Linie 1 im Kölner Westen im Fünf-Minuten-Takt fahren“ soll.

KVB hat nicht genügend Bahnen

„Die Umsetzung scheiterte allerdings daran“, so Schüler, „dass die KVB nicht genügend Bahnen hat. In Weiden fährt die Stadtbahn alle zehn Minuten, obwohl dort Tausende Menschen leben, viel mehr als in Vierteln, in denen die KVB-Linien im Fünf-Minuten-Takt fahren.“ Den Bürgerinnen und Bürgern sei bewusst, dass der Neumarkt überlastet ist und dort erst nach einem umfassenden Umbau mehr Bahnen fahren können. Der sei aber bislang noch nicht abschließend geplant. Ihrer Ansicht nach müssen jedoch die zusätzlich im Westen benötigten Stadtbahnen gar nicht über das Nadelöhr fahren. „Es gab beispielsweise einen Vorschlag in der Politik“, erzählt Fritsche, „eine Linie 2 vom Rudolfplatz bis nach Weiden-West zu schaffen.“

KVB äußert sich nicht

Die Stadtverwaltung und die KVB möchten zu den Kritikpunkten im Einzelnen keine Auskunft geben. In einer gemeinsamen Stellungnahme weisen sie darauf hin, dass Kölner Bürgerinnen und Bürger in einem gerade abgelaufenen Beteiligungsverfahren Wünsche, Anregungen und Kritik vorbringen konnten und diese gegebenenfalls in die weitere Planung einfließen können.

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„Die von den Bürgervereinen und -Initiativen vorgetragenen Fragen und Bedenken sind weitgehend deckungsgleich mit den Reaktionen aus dem Bürgerbeteiligungsverfahren“, sagt Robert Baumanns, Sprecher der Stadt. Es würden zudem Fachgespräche mit den Bürgerinitiativen und Vertretern aus der Kölner Stadtgesellschaft stattfinden. Die Ergebnisse beider Beteiligungsformen würden bei der Auswertung berücksichtigt. Den Ergebnissen dieses Verfahrens wolle die Stadt nicht vorgreifen.