Das Kinderdreigestirn des Kölner Westens wurde in der Aula des Gymnasiums Zusestraße proklamiert. Diese Tradition besteht seit mehr als 50 Jahren.
Tradition in Köln-LövenichDas Kinderdreigestirn des Kölner Westens tritt Regentschaft an
In der vergangenen Session fetzte Paul Luca Pfahl noch als Bauer mit Dreschflegel und Stadtschlüssel beim Kinderdreigestirn des Festkomitees Lövenicher Karneval über die Karnevalsbühnen im Kölner Westen. Jetzt tauschte der 13-jährige Gymnasiast die Insignien seiner Deftigkeit gegen ein Narrenzepter aus, mit dem er als Prinz Paul I. die jungen Jecken im Westen bis Aschermittwoch regiert. Bevor Bezirksbürgermeisterin Cornelia Weitekamp (Grüne) das diesjährige Kinderdreigestirn des Westens in Amt und Würden setzen konnte, verabschiedete der kommissarische Präsident des Festkomitees Lövenicher Karneval Horst Görgen das Kinderdreigestirn aus dem vergangenen Jahr.
Hinsichtlich der zeitlichen und organisatorischen Absagen und Verschiebungen aufgrund der Corona-Pandemie, sei es für alle keine leichte Session gewesen, sagte Görgen. Seit mehr als 50 Jahren stellt das Festkomitee Lövenicher Karneval das Kinderdreigestirn des Kölner Westens. Gerade in den letzten Jahren hätten alle Beteiligten unter schwierigsten Voraussetzungen beste Leistungen erbracht, sagte er. In dem Zusammenhang wies Görgen darauf hin, dass die Lövenicher Tradition der Kinderdreigestirne die älteste in Köln sei, vermutlich sogar weltweit. Die Proklamation fand in diesem Jahr erstmalig in der Aula des Lövenicher Gymnasiums Zusestraße statt.
„Wir sind froh, hier eine so große Bühne zu haben“, sagte Komitee-Sprecherin Britta Görgen. Die Bühne war auch Schauplatz der eigentlichen Proklamation, die Cornelia Weitekamp übernahm. Vor rund 250 Gästen proklamierte sie Paul Pfahl von der Weidener Römergarde zu Prinz Paul I. Ganz gespannt nahm Prinzessin Inga Wißner (12) von der KG Lövenicher Neustädter den obligatorischen Spiegel entgegen. Bauer Max Canales (11) von der Großen Junkersdorfer Karnevalsgesellschaft erhielt aus den Händen der Bezirksbürgermeisterin die symbolischen Stadtschlüssel. Auf die Frage, ob er aufgeregt sei, sagte Prinz Paul I.: „Ja, schon“, aber er freue sich auf jeden der kommenden, rund 40 Auftritte in der Stadt.
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Kinderdreigestirn tritt in Weiden, Junkersdorf und Lövenich auf
Weitekamp wünschte ihm und dem ganzen Trifolium dazu alles Gute. Nachdem sie die drei Nachwuchskarnevalisten in ihre jeweiligen Ämter befördert hatte, legten die frisch gebackenen jungen Narrenoberhäupter für die kostümierten Jecken in der Schulaula gleich einen flotten Song aufs Parkett. Zu einem Text aus der Feder von „Spetzboov“ Hans-Willi-Mölders und der Melodie des Höhner-Hits „Prinzessin“, werden die drei künftig die Bühnen der drei Veedel in Lövenich, Weiden und Junkersdorf rocken und mit ihrer einstudierten Rede passend zum diesjährigen Sessionsmotto „Wat e Theater, wat e Jeckespill“, ein jeckes Spiel aufführen.
Locker und schlagfertig moderierten Benedikt Görgen und Lukas Feist das rund zweieinhalbstündige Programm, in dem Tanzgruppen wie die Kinder- und Jugendtanzgruppe der Großen Junkersdorfer KG, die Kajüte Müsjer der KG Lövenicher Neustädter und die Blauen Jungs (ebenfalls KG Lövenicher Neustädter) das Publikum mit rasanten Tänzen begeisterten. Außerdem konnten die Organisatoren Thomas Hoffmann, Literat des Festkomitees Lövenicher Karneval, Stefan Dahm und die Kölsch-Cover-Band „Schmitz Marie“ für den karnevalistischen Nachmittag gewinnen.