E-Ticket, Schutzmasken, AbstandStadionbad in Köln geöffnet – Platz für 3000 Besucher
- Die Freibäder in NRW dürfen seit dem 19. Mai wieder öffnen.
- In Köln haben bisher die Anlagen Lentpark, Höhenberg, Zollstock und Stadionbad geöffnet.
- Wie läuft so ein Besuch im Freibad ab? Was hat sich geändert und halten die Kölner Abstand? Ein Besuch im Stadionbad.
Köln – Sonne, blauer Himmel, 27 Grad: Christi Himmelfahrt 2020 ist der perfekte Tag, um eine Schwimmbadsaison zu eröffnen. Das Wasser im Stadionbad ist glasklar, das Thermometer zeigt erfrischende 21 Grad. Es riecht nach Sonnenmilch und Pommes. Noch vor einem Jahr hätte es an solch einem Tag Wartezeiten von bis zu zwei Stunden geben können, um auf das rund 30.000 Quadratmeter große Gelände zu kommen. Dank Corona geht das jetzt deutlich zügiger.
Um eben diese Warteschlangen zu vermeiden, können nur Gäste ins Bad, die sich zuvor angemeldet und ein Online-Ticket gekauft haben. Diese Tickets gelten nur für das gebuchte Zeitfenster.
In der Startphase sollen, statt der sonst in Spitzenzeiten möglichen 900, so 275 Personen pro Stunde ins Stadionbad einchecken können. Diese Prinzip gelte auch für die anderen von den Kölnbädern betriebenen und ab sofort geöffneten Anlagen Lentpark, Höhenberg und Zollstock, wie Geschäftsführerin Claudia Heckmann erläuterte. Man sei froh, dass die Bäder mit rund dreiwöchiger Verzögerung jetzt endlich genutzt werden könnten.
Schwimmer ziehen problemlos ihre Bahnen
Laut Schutzverordnung dürfen derzeit maximal 3000 Gäste ins Stadionbad. „Eine Zahl, die wir heute in allen vier Bädern gerade so erreichen werden“, so Heckmann. Und der Badespaß sei weitgehend uneingeschränkt, wenn die Gäste sich an die auch sonst üblichen Abstandsregeln hielten: In den Gebäuden und Umkleiden gelte Maskenpflicht, die Spielfelder etwa für Volleyball blieben vorerst gesperrt, aber das schwimmen und springen sei fast so möglich wie sonst. Einleuchtender Grund: das Corona-Virus mag das gechlorte Wasser nicht, kann sich dort nicht verbreiten. Deshalb könnten etwa Schwimmer, die ihre Bahnen ziehen, sogar problemlos überholen.
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Das Verhalten der Gäste gibt den Betreibern auf jeden Fall recht. Die Staus am Eingang sind nur von kurzer Dauer, die Abstände zwischen den Handtüchern auf den Liebewiesen mehr als komfortabel, die Schwimmer gleiten rücksichtsvoll durchs Wasser.
Selbst im Nichtschwimmerbecken merkt man, dass etwa die Kinder sich ganz gut an die neuen Abstände in der Krise gewöhnt haben: immer maximal zwei sind oben auf der breiten Rutsche, Rudelbildung im Wasser findet nicht statt. Corona-Alltag. Ihren Spaß haben sie offensichtlich trotzdem.
Springer halten sich auf dem Trampolin fit
Marvin (21), Maurice (18) und Julian (20) sind extra aus Geldern gekommen, haben sich mit ihrem Kumpel Lars (13) aus Köln hier zum Springen verabredet. „Am Niederrhein sind die Türme nicht so hoch“, sagt Marvin und grinst. Er hat gerade einen „Fliffis“ vom Zehner gezeigt, einen zweieinhalb-vorwärts-Salto mit halber Schraube. „Endlich können wir wieder ins Wasser“, freut er sich, während Maurice eine klatschende Arschbombe ins Becken hämmert. In ihrer Verzweiflung haben sich die Brüder ein Trampolin bei eBay „geschossen, um nicht ganz rauszukommen.“
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Auch Juliane Ritter (26) freut sich aufs Wasser. „Ich mache ein bisschen Triathlon“, sagt die durchtrainierte Frau, die in den letzten drei Monaten mehr laufen und Radfahren trainiert hat. Sie gibt sich so 60 Bahnen zum wieder-rein-kommen, und findet es ganz schön voll: „Normal gehe ich immer ganz früh oder ganz spät schwimmen. Aber das sieht alles sehr diszipliniert aus hier.“ Diszipliniert, erfrischt, und entspannt. Was man von den verschwitzten Radfahrerkarawanen, die sich im Nahkampfmodus um das Wegerecht auf den Leinpfaden am Rhein (hier lesen Sie mehr) streiten mussten, nicht behaupten kann. Das Stadionbad war auf jeden Fall die bessere Wahl an diesem Tag.