Die schönen Räume, das elegante Jugendstilmobiliar, die Theke aus Kirschbaumholz und die überdachte Terrasse begeisterten die ganze Familie. Als Veronica Rosa sich mit ihrer Mutter, ihrem Stiefvater und ihren Schwestern zum ersten Mal das ehemalige Restaurant des verstorbenen Gastronom Filippo Nisi am Gottesweg 108 anschaute, zögerten sie nicht lange, es zu übernehmen: „Es hat einfach alles gepasst“, erzählt Rosa. „Wir haben nicht viel an der Einrichtung geändert. Das wäre schade gewesen.“

Sie putzten einmal gründlich und gaben dem Lokal einen neuen Namen: Im „Ristorante Leonardo“ wird nun ebenfalls italienisch gekocht und gegessen, bodenständiger als in Nisis Nobelrestaurant, aber ebenfalls ganz klassisch.

Pasta, Fisch und Fleisch stehen beim „Ristorante Leonardo“ auf der Speisekarte

Zwanzig verschiedene Pastagerichte stehen auf der Karte, darunter einige Spezialitäten des Hauses, wie Ravioli mit frischen Steinpilzen, Orecchiette mit Lachs und Ricotta Salata, Tagliatelle mit Meeresfrüchten und Riesengarnelen.

Drei Fisch- und sechs Fleischgerichte runden das Speiseangebot ab. Viele der ersten Gäste bestellten vor allem das klassische „Saltimbocca alla Romana“, also ein Kalbsschnitzel mit Schinken, Salbei und Weißweinsauce.

Im Leonardo steht „Mama“ Angela Alecci am Herd, mit ihrem Mann Pietro Burgio. Das Paar hat jahrzehntelange Erfahrung in den Küchen italienischer Restaurants gesammelt, zuletzt am Ebertplatz. Die Köchin und der ihr angetraute Koch wissen, worauf es bei der Zubereitung der Speisen ankommt. „Wir achten sehr auf Frische und Qualität der Produkte“, betont Alecci. „Wir kochen die Pasta stets frisch. Daher müssen die Gäste ein wenig Geduld haben, bis sie serviert werden.“

Die Zutaten kaufen sie in einem italienischen Großhandel, der Originalprodukte aus ihrer Heimat importiert. Der Fisch kommt vom Spezialisten Mare Atlantico in Raderberg.

Mit eigenem Restaurant geht für Familie Leonardo in Klettenberg ein Traum in Erfüllung

Das heimische Sizilien hat Alecci allerdings schon vor langer Zeit verlassen. Mit ihrem damaligen Mann machte sie vor 40 Jahren auf den Weg nach Deutschland. Ihre Töchter kamen hier zur Welt. „Wir sind kölsche Mädels“, sagt Alecci, „von der schäl Sick“. Das Lokal in Sülz sei nun ihr zweites Zuhause.

Mit dem eigenen Restaurant geht für sie ein Traum in Erfüllung. Einen Familienbetrieb haben sie sich immer gewünscht. Während Mutter und Vater kochen, helfen die Schwestern im Service. Veronica Rosa, die Rechtsanwaltsfachgehilfin ist, kümmert sich zudem um die Büroarbeit sowie die Organisation: „Meine Eltern kochen mit Leidenschaft“, sagt sie. „Ich halte ihnen den Rücken frei.“

Und so ist die Lücke in der Gastromeile am Gottesweg wieder geschlossen. Viele Stammgäste vermissen Filippo Nisi sehr, seitdem er im Mai vergangenen Jahres nach längerer Krankheit verstorben ist. Nun können sie sich im Leonardo mit einem Teller leckerer Pasta oder einem Scaloppino über den Verlust hinwegtrösten.

„Das Flair soll weiterbestehen“

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Susanne Esch

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Der Probierfreude ist groß. „Wir haben gleich am Eröffnungstag einen Tisch reserviert und Spaghetti Vongole in Weißweinsauce sowie Spaghetti mit Salsiccia und Artischocken gegessen“, erzählt eine Klettenbergerin. „Sehr lecker! Filippo hätte sich gefreut, dass so vieles erhalten blieb, piccobello aufgehübscht.“

Die Ravioli mit Steinpilzen kosten 13,90 Euro, die Orecchietti mit Lachs und Ricotta Salata 14,90 Euro und die Tagliatelle mit Meeresfrüchten und Riesengarnelen 19,50 Euro. Ein Glas italienischer Rot- oder Weißwein kostet jeweils 5,60 Euro.

Ristorante Leonardo, Gottesweg 108

Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag, 12 bis 15 Uhr und 18 bis 23 Uhr, Samstag und Sonntag, 12 bis 23 Uhr