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Kölner Studierende fordern finanzielle Entlastung„Das Geld deiner Eltern sagt, ob du dir ein Studium leisten kannst“

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Vor dem Hauptgebäude der Uni Köln haben Studierende am Donnerstag eine Kundgebung organisiert. Sie fordern in vielen Bereichen eine finanzielle Entlastung.

Wer kann noch ein Studium in der Krise finanzieren? Wenn es nach Sabrina Osmann geht, nur die Menschen, dessen Eltern Gutverdiener sind. „Mit Blick auf die Ergebnisse des letzten Hochschulbildungsreports und des Armutsberichts des Paritätischen Wohlfahrtsverbands müsste es in einer Studienberatung eigentlich zuallererst heißen: ‚Sag mir, wie viel Geld deine Eltern haben und ich sag dir, ob du dir ein Studium in der Krise leisten kannst‘.“

Mit diesen Worten beginnt Mitorganisatorin Osmann am Donnerstagmittag die Kundgebung „Solidarisch aus der Krise“, die von den Asten der Uni zu Köln sowie der TH Köln und zahlreichen Hochschulgruppen auf dem Albertus-Magnus-Platz organisiert wurde. Die Hauptforderung der Studierenden: Finanzielle Entlastung.

Früher habe ich 15 Euro für meinen Wocheneinkauf ausgegeben, heute sind es 30.
Elisa Diamuangana, Studentin aus Köln

„Wir sind heute hier, weil Studierenden zunehmend das Studieren schwer gemacht wird“, sagt Jacob Nowakowski, Mitorganisator und Referent für Soziales & Internationales im Asta der Uni zu Köln. In einer Großstadt wie Köln seien es vor allem die seit Jahren steigenden Mieten für Wohnungen, gepaart mit den derzeit hohen Energiepreisen, die die jungen Menschen mehr und mehr belasten.

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Aber auch die Lebenshaltungskosten seien für viele Studierende nicht mehr finanzierbar, sagt Elisa Diamuangana. Die 26-Jährige studiert Englisch und Spanisch auf Lehramt im Master und ist Mitglied im Autonomen Referat für antiklassistisches Empowerment. „Früher habe ich 15 Euro für meinen Wocheneinkauf ausgegeben, heute sind es 30“, sagt Diamuangana.

Die 26-jährige Studentin Elisa Diamuangana schaut in die Kamera und lacht.

Auch Elisa Diamuangana hat als Mitglied im Autonomen Referat für antiklassistisches Empowerment eine Rede gehalten und sich ebenfalls für finanzielle Entlastung der Studierenden ausgesprochen.

Um sich aber weiterhin Essen leisten zu können, werde sie in diesem Jahr auf einen Urlaub verzichten, auch Kurztrips werden ihre Finanzen wahrscheinlich nicht zulassen – oder die regelmäßigen Fahrten in die Heimat. „Ich komme aus Stuttgart und bin zum Studium nach Köln gezogen. Es ist schon sehr schade, wenn man sich kein ICE-Ticket mehr kaufen kann, weil das Geld einfach nicht reicht.“

Von der Regierung fühlt sich die 26-Jährige „als Studentin übersehen“. Ein Grund, weshalb sie neben rund 80 weiteren Teilnehmern bei der Kundgebung dabei ist. Doch die Forderungen betreffen auch alle anderen rund 100.000 Studierenden in Köln. So wie der Wunsch nach einem sozialen Semesterticket-Modell oder höheren Subventionen vonseiten des Landes NRW zu den Sozialbeiträgen.

Köln: Studierende fordern Energiepauschale und Bafög-Reform

Aber auch die Forderung nach der 200-Euro-Energiepauschale, die zwar vor Monaten versprochen, aber bislang noch nicht ausgezahlt wurde. Für Studierende in finanzieller Not wäre die Pauschale derzeit die „einfachste und schnellste umsetzbare Leistung“, sagt Jacob Nowakowski. „Auch wenn es nur einen Tropfen auf den heißen Stein ist.“

Der 25-jährige Student Jacob Nowakowski grinst in die Kamera.

Der 25-jährige Jacob Nowakowski ist Mitorganisator der Kundgebung und Referent für Soziales & Internationales im Asta der Uni zu Köln.

Denn was fast jeder der insgesamt sechs Redner der Kundgebung ebenfalls fordert, ist eine erneute Bafög-Reform. Dabei müssten die Fördersätze, die Freibeträge und die Wohnpauschale dem realen Bedarf angepasst werden, sagt Sabrina Osmann. Denn vor allem die Energiekrise zeige jetzt noch deutlicher, was schon lange schieflaufe: „Rückläufige Entwicklungen einer chancengerechten Hochschulbildung.“