Kommentar zur NRW-EntscheidungRückkehr zur Maskenpflicht an Schulen ist überfällig
NRW will zur Maskenpflicht an Schulen zurückkehren.
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Köln – Der Schritt war überfällig. Schulministerin Gebauer hat die Reißleine gezogen und will die Maskenpflicht wieder einführen. Endlich! Längst klang sie hohl, die Rede davon, allen Kindern Bildung zu ermöglichen und die Schulen unter allen Umständen offenhalten wollen. Wo man sich doch gleichzeitig über Wochen weigerte, die preiswerteste und wirksamste Maßnahme nicht zu ergreifen, die genau dazu einen Beitrag leisten könnte.
Längst waren quasi alle anderen Bundesländer zur Maskenpflicht an den Schulen zurückgekehrt. Zuletzt Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und das Saarland. „Hinterher ist man immer schlauer“, kommentierte das etwa der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Nur NRW zögerte und wartete ab. Schulministerin Gebauer verstieg sich noch vor einer Woche zu der Behauptung, die Schulen wirkten „wie Hygienefilter“ in der Pandemie. Dabei saßen zum Beispiel in einer Porzer Grundschule schon letzte Woche elf Klassen gleichzeitig wegen positiver Pooltests in Quarantäne.
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Wenn die Kölner Schülerinnen und Schüler – selbst die Kleinsten an den Grundschulen - nicht in so großer Zahl diszipliniert freiwillig weiter die Maske getragen hätten, hätte wahrscheinlich längst die ein oder andere Grundschule vorübergehend schließen müssen.
Abschaffung der Maskenpflicht war ein politischer Fehler
In den Schulen wird die Nachricht nun ebenso mit Erleichterung aufgenommen worden sein, wie bei den allermeisten Eltern. Schon seit Wochen ging der Blick der Schulleitungen freitags ins Postfach - in Erwartung genau dieser Nachricht, die dann doch nicht kam. Spätestens mit dem Auftauchen der Omikron-Variante war dieses Abwarten nicht mehr haltbar.
Klar ist: Die Abschaffung der Maskenpflicht war ein politischer Fehler. Fragt sich, warum es so lange gedauert hat, ihn einfach einzugestehen und zu korrigieren. Schon im Oktober, vor der Abschaffung der Maskenpflicht, hatte die deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin eindringlich vor einem voreiligen Ende der Maskenpflicht gewarnt. Neben dem Testen habe das Tragen von Masken wesentlich dazu beigetragen, dass die Ansteckungswahrscheinlichkeit in den Schulen trotz der Delta-Variante im Rahmen geblieben sei. Bleibt inständig zu hoffen, dass das nun auch bei der neuen Variante Omikron wieder funktioniert.