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Medikament wirkte WunderKölnerin gewinnt den Kampf gegen ihre Migräne

Lesezeit 3 Minuten
kaffeecaspers

Monika Caspers lebt seit 1969 in Köln.

  1. Wie reagieren Menschen – was erzählen sie, wenn man sie auf der Straße anspricht und zu einem Kaffee einlädt?
  2. Dieser Frage geht Susanne Hengesbach regelmäßig nach. Diesmal unterhält sie sich mit Monika Caspers, die nach Jahrzehnten den Kampf gegen die Migräne gewonnen hat.
  3. Die 68-Jährige betrachtet sich deshalb als Glückskind.

Köln – In letzter Zeit war die Rubrik ein bisschen männerlastig, deshalb freue ich mich, heute auf der Breite Straße mit einer Frau ins Gespräch zu kommen, die mir aufgrund ihres attraktiven Stylings und ihres außergewöhnlichen Schmucks ins Auge fällt. Als ich das sage, lacht Monika Caspers.

„Ich habe das ein bisschen von meiner Mutter. Die liebte Schmuck über alles. Leider ging es ihr zuletzt gesundheitlich nicht gut. Aber wenn es irgendwie möglich war, sind wir Schaufensterbummeln gegangen und haben uns an jedem Schmuckladen die Nasen platt gedrückt.“ Später habe sie auch selber Schmuck gemacht, erzählt die 68-Jährige und schiebt ihren Schal beiseite, so dass ich einen Blick auf ihre besondere Halskette werfen kann.

Caspers stammt gebürtig aus Castrop-Rauxel und klingt, als ob sie ihren Eltern sehr dankbar dafür sei, schon mit einem Jahr ins Rheinland gebracht worden zu sein. In Köln lebt sie seit 1969.

Corona macht Monika Caspers Sorgen

„Gibt es etwas, was Sie im Moment besonders beschäftigt?“, frage ich. – „Corona beschäftigt mich schon sehr“, sagt mein Gegenüber. „Ich mache mir da auch Sorgen. Gerade in Bezug auf die wirtschaftliche Seite sehe ich noch auf lange Sicht Probleme.“ Sie selbst sei nicht mehr berufstätig. „Ich bekomme regelmäßig meine Rente, ich habe es gut. Aber wenn man sich die Innenstädte anschaut – da war ja gerade auch ein großer Artikel im »Stadt-Anzeiger« – dann bedrückt einen das schon. Das Individuelle geht ja schon länger immer mehr verloren. Aber ich fände es schade, wenn von diesen schönen kleinen Geschäften immer mehr schließen würden.“

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Caspers erzählt, dass sie viele Jahre für eine große Versicherung tätig war. Und weil sie nach Ende des Arbeitslebens „nicht einfach weggehen und nichts mehr tun“ konnte, habe sie sich einen Job gesucht. „Und das war kein Problem in einem Alter jenseits der 60?“ frage ich. „Nein, gar nicht.“ Sie habe sowohl in der Filiale eines Modeschmuck- als auch eines Kosmetik-Unternehmens gearbeitet. „In meinem Alter hat man ein gewisses Pflichtbewusstsein. Und das wussten die auch.“

Als Rentnerin suchte sie sich einen neuen Job

„Das trifft bestimmt zu“, sage ich, „aber man hat ja auch schon so seine Zipperlein.“ Monika Caspers lächelt und sagt: „Ich bin ein Mensch, der von der Sonne beschienen ist.“ Dann erzählt sie mir von ihrer jahrzehntelangen Migräne, die sie bereits im Teenageralter gequält habe und von allen vergeblichen Therapieversuchen. Schließlich sei sie durch eine Kölner Neurologin und Migräne-Spezialistin auf ein von der Charité entwickeltes Präparat gebracht worden, das „erst ein gutes Jahr auf dem Markt“ sei. Das sei wohl sehr teuer, und man bekomme es wohl auch nicht ohne Weiteres. Sie selber habe ein Jahr lang akribisch ein Migräne-Tagebuch führen und Reha-Sport absolvieren müssen.

Alle drei Monate Spritzen

Vor dem Hintergrund, dass regelmäßige Schmerzmittel-Einnahme auch nicht gut für den Körper sei, habe man ihr die Spritzen bewilligt, die sie nun alle drei Monate bekomme. „Ich habe damit ein Wunder erlebt“, sagt Caspers. Die meisten Menschen in meinem Alter haben doch eher Beschwerden, die nicht mehr weggehen. Ich betrachte mich in dieser Hinsicht als Glückskind. Und es ist bestimmt nicht so häufig, dass das jemand in meinem Alter so sagen kann.“