Ministerin Gebauer in Köln„Alles, was unterrichten kann, schicken wir in die Schulen“

NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer besucht eine Internationale Klasse in Köln.
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Köln – NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hat am Freitag die Max-Ernst-Gesamtschule in Köln besucht, wo geflüchtete ukrainische Kinder unterrichtet werden. „Das Wichtigste ist, die Kinder willkommen zu heißen, sie erst einmal ankommen zu lassen und ihnen Halt über den Schulalltag zu geben“, sagte Gebauer, nachdem sie an einer Schulstunde teilgenommen und sich mit den Jungen und Mädchen unterhalten hatte.
Seit rund einer Woche besuchen sechs ukrainische Schülerinnen und Schüler die „internationale Klasse“ der Gesamtschule. In dieser Klasse werden aktuell 19 Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 17 Jahren unterrichtet. Sie kommen aus unterschiedlichen Nationen wie der Türkei, dem Iran, Brasilien oder Rumänien.
Verständigung mit Händen und Füßen
Die Verständigung läuft nach den Worten von Schulleiter Ralf Emmermann anfangs häufig über „Hände und Füße“, außerdem helfen Schüler und Lehrer mit entsprechenden Sprachkenntnissen, wie aktuell diejenigen mit Russischkenntnissen. Ein Schwerpunkt der „internationalen Klasse“ sei die Sprachförderung. Ziel sei es, die Schüler in Regelklassen zu integrieren, spätestens nach zwei Jahren.

Schulministerin Yvonne Gebauer und Schulleiter Ralf Emmermann
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Das Miteinander der verschiedenen Kulturen werde an der Max-Ernst-Gesamtschule groß geschrieben: „Wir sind eine Schule der Toleranz, das leben wir“, sagte Emmermann. Daher spreche er angesichts der Flüchtlingssituation statt von „Herausforderung“ lieber von „Chance“. „Dennoch wünsche ich mir natürlich personelle Unterstützung. Unser Kollegium ist bereit, über die eigenen Grenzen zu gehen, aber ohne Unterstützung wird es nicht gehen“, sagte Emmermann in Richtung von Ministerin Gebauer.
„Alles, was unterrichten kann, schicken wir in die Schulen“
Diese machte keine konkreten Zusagen, versprach aber: „Alles, was unterrichten kann, schicken wir in die Schulen.“ Um zusätzliches Personal zu bekommen, habe das Ministerium unter anderem Pensionäre angeschrieben und versuche Lehramtsstudierende als unterstützende Lernbegleiter einzusetzen. Außerdem erwarte man auch aus der Ukraine geflüchtete Lehrer, die künftig in den Schulen eingesetzt werden könnten.
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Noch sei nicht absehbar, wie viele ukrainische Schülerinnen und Schüler nach NRW kommen werden, sagte Gebauer. Aktuell erstelle ihr Ministerium eine Datenbank, in die wöchentlich die Anzahl der in den Kommunen ankommenden geflüchteten Schüler einfließen werde. Erste Zahlen sollen Anfang kommender Woche vorliegen.