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Prozess in KölnMutmaßlicher Mord in Tiefgarage nachgestellt

Lesezeit 2 Minuten
Fiat Panda LAndgeriht

Der Fiat Panda - baugleich dem, in dem eine 31-Jährige erschossen wurde - in der Tiefgarage des Landgerichts

Köln – Wie genau eine 31-jährige Bulgarin am Abend des 17. Dezember vergangenen Jahres in einem hellgelben Fiat Panda getötet wurde, ist weiterhin einer der größten Unklarheiten in einem derzeit laufenden Mordprozess vor dem Kölner Landgericht. Um der Lösung womöglich etwas näher zu kommen, wurde nun durchgespielt – mit Pistolen-Attrappe, Messwinkel und echten Kriminalkommissaren, die Täter und Todesopfer spielten. Dafür wurde ein baugleicher Kleinwagen in die Tiefgarage des Justizgebäudes gefahren, die also kurzerhand zum Gerichtssaal wurde.

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Dem forensischen Gutachten zufolge, das dem Prozess zugrunde liegt, wurde das Opfer auf dem Beifahrersitz mit einer Pistole erschossen. Ein Projektil trat im Bereich der rechten Schläfe in den Kopf ein, ein anderes im hinteren Bereich des Kopfes. Noch nicht zweifelsfrei geklärt ist aber weiterhin, ob der Täter oder die Täterin selbst im Auto oder daneben stand, ob er oder sie von hinten oder von der Seite, durch die offene Tür oder durch das offene Fenster schoss. Die Anklage geht davon aus, dass der Täter draußen stand.

Angeklagter in Handschellen in der Tiefgarage

Dennoch wurde jede einzelne dieser Möglichkeiten minutiös abgewogen. Wie plausibel wären die Schusskanäle bei welchem Tathergang? Wo müssten die Projektile bei welcher Armhaltung ein- und ausgetreten sein? Forensiker Thomas Kamphausen prüfte jede Variante mit einem langen Zollstock, maß Einfalls- und Ausfallswinkel. Die Darsteller der Täter wurden ausgetauscht, um verschiedene Körpergrößen zu simulieren. Die Szenen erinnerten teilweise an amerikanische Krimiserien. Der 35-jährige Angeklagte stand die gesamte Zeit über in Handschellen daneben.

Bei einem der nächsten Prozesstermine sollen die Ergebnisse dieses ungewöhnlichen Ortstermins besprochen werden. Noch ist offen, ob sie dem Indizienprozess eine neue Wendung geben werden. Dem Angeklagten wird vorgeworfen, seine damalige Geliebte mit zwei Schüssen getötet, die Leiche anschließend nach Rheinland-Pfalz gebracht und dort auf einem Feldweg verbrannt zu haben. Über das Motiv schweigt sich die Anklage aus. Der Angeklagte bestreitet die Tat.