Irritation bei den Grünen: Trotz vermehrter Unfälle in 2021 will die Stadt die zugelassene Höchstgeschwindigkeit auf der Dellbrücker Hauptstraße erhöhen. Dies sorgt für Kritik.
Trotz UnfällenStadt Köln will Höchstgeschwindigkeit auf Dellbrücker Hauptstraße erhöhen
Die Situation auf der Dellbrücker Hauptstraße bereitet den Mülheimer Grünen Bauchschmerzen. Angesichts ihrer Erwähnung in der Unfallstatistik 2021 der Stadt fragen sie sich, wie es hier weitergeht. Der Dellbrücker Bezirksvertreter Jonas Höltig richtete sich nun mit einer Anfrage an die Behörden.
Unfälle auf der Dellbrücker Hauptstraße bekannt
„Konkret handelt es sich um den Abschnitt zwischen den Hausnummern 89 bis 99, der ausdrücklich als Unfallschwerpunkt genannt wird“, leitete Höltig seine Anfrage ein. Dort sind Fußgänger laut der Statistik über einen Zebrastreifen gegangen und von einem Pkw erfasst worden. Außerdem seien zwei Radfahrende durch zu eng passierende Autos erfasst worden.
Auf Initiative von Dellbrücker Bürgern und Politikern ist 2018 ein Verkehrsversuch gestartet, der mehr Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger auf der Dellbrücker Hauptstraße gewährleisten sollte. So wurden zusätzliche Zebrastreifen aufgebracht, Tempo 20 zwischen der KVB-Haltestelle Dellbrücker Hauptstraße und der Bergisch Gladbacher Straße eingeführt und die Halte- und Parkregeln geändert. Ursprünglich sollte dieser Versuch 2020 beendet und ausgewertet werden, um später dauerhafte Veränderungen vorzunehmen.
Alles zum Thema Kölner Verkehrs-Betriebe
- Kommentar zu Lieferproblemen Die KVB ist nicht an allem schuld
- Kölsche Weihnacht, Nacht im Aquarium, Kurzfilmfestival 13 Tipps für das Wochenende in und um Köln
- Südstadt, Ehrenfeld, Sülz Kleine und feine Weihnachtsmärkte in Kölner Veedeln
- Probleme mit Langzügen Hersteller Alstom nennt immer noch keinen Liefertermin für neue KVB-Bahnen
- Zu enge Straßen Planänderung bei KVB-Ausbau im Kölner Süden
- „Sicherheit der Kunden hat Vorrang“ Winterdienst bei KVB läuft schon
- Shopping in Köln In diesen Einkaufszentren werden Sie beim Bummel nicht nass
Kritik an Umsetzungen der Stadt in rechtsrheinischen Kölner Veedeln
„In ihrem Unfallbericht schlägt die Stadt nun vor, eine Einzelbeschilderung mit Tempo 30 zu installieren sowie langfristig die Fahrbahn zu verengen“, merkte Höltig an. Da frage er sich allerdings, warum nun ausgerechnet die Höchstgeschwindigkeit erhöht werden soll. Und warum wirksame kurzfristige Maßnahmen wie eine Straßenverengung erst auf lange Sicht kommen sollen. Höltig: „Ich habe den Eindruck, hier wird wie bei der Umgestaltung des Dellbrücker Marktplatzes alles auf die lange Bank geschoben – für mich ein Zeichen, dass die rechtsrheinischen Stadtteile nach wie vor stiefmütterlich behandelt werden.“
„Die Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit auf der Dellbrücker Hauptstraße wurden 2015 beschlossen und in den Folgejahren detailliert geplant“, heißt es auf Anfrage seitens der Stadt. Im Jahr 2018 sei mit der Umsetzung begonnen und bis 2020 weitere Maßnahmen umgesetzt worden: „Vor und nach Umsetzung wurden jeweils Verkehrserhebungen durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Erhebungen liegen vor, die Auswertung befindet sich in der finalen Phase.“
In einem nächsten Schritt würden die Ergebnisse mit einer Beschlussvorlage in die zuständigen Gremien eingebracht. Im Anschluss sollen die daraus folgenden Umsetzungen durchgeführt werden: „Die Stadtverwaltung plant, das Gesamtprojekt 2024 abzuschließen.“