Ein Detail im Wappen des SV Adler Dellbrück hat das Bundesverwaltungsamt so sehr gestört, dass es einen ernsten Brief gab – mit Folgen.
Ab sofortBundesverwaltungsamt verbietet Wappen von Kölner Fußballverein
Das Wappentier ist ihr Stolz, aber jetzt hat der Kölner Traditionsverein Adler Dellbrück im 101. Jahr seines Bestehens genau deswegen die Behörden am Hals. Das Bundesverwaltungsamt hat den rechtsrheinischen Kickern untersagt, den Bundesadler weiter in ihrem Emblem zu nutzen. Bislang war offenbar nicht aufgefallen, dass der Club exakt das Hoheitszeichen der Bundesrepublik Deutschland verwendete. Jetzt gab es einen ernsten Brief - mit Folgen.
Köln: Bundesverwaltungsamt moniert Wappen von SV Adler Dellbrück
Die Dellbrücker wurden aufgefordert, den Adler nicht mehr zu verwenden. Das zuständige, in Köln ansässige Bundesverwaltungsamt mit Sitz in Köln-Niehl teilte auf Anfrage von express.de mit: „Das Bundesverwaltungsamt entscheidet über Genehmigungen zur Verwendung des Bundesadlers auf Darstellungen aller Art und verfolgt und ahndet Ordnungswidrigkeiten bei unbefugter Benutzung der nach § 124 OWiG geschützten Hoheitszeichen des Bundes. Dazu gehören der Bundesadler, das Bundeswappen, die Dienstflaggen des Bundes sowie diesen zum Verwechseln ähnliche Darstellungen.“
Heißt: Damit ist nicht zu spaßen. Eine Sprecherin des Amtes teilte weiter mit: „Durch die Mitteilung eines Bürgers wurde bekannt, dass der SV Adler Dellbrück auf seiner Internetseite den Dienstsiegeladler im Logo sowie den Corporate Design Adler der Bundesregierung zur Kennzeichnung von Waren (Jacken, Taschen, T-Shirts usw.) verwendete.“
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Detailreich geht es weiter: „Bei der Gegenüberstellung der geschützten Bundesadlerdarstellungen zum genutztem Vereinslogo (100 Jahre Adler Dellbrück bzw. seinerzeit aktuelles Vereinslogo) war erkennbar kein Unterschied - ausgenommen farblicher Art und Weise - festzustellen. Beim "100 Jahre Adler“ handelte es sich um eine kopierte Form des sog. „kleinen Bundessiegels in Schmuckform“ und beim seinerzeit aktuellen Vereinslogo um eine Kopie des sog. „Corporate Design Adlers der Bundesregierung“ bzw. der geschützten Bildwortmarke.
Auch wenn diese Adler „schon seit geraumer Zeit durch den Verein genutzt wurden, so handelte es sich weiterhin um Verstöße gegen die geltende Rechtslage. Eine Genehmigung zur Nutzung wäre seitens des Bundesverwaltungsamtes nicht erfolgt.“
Der Brief zeigte Wirkung - der Adler wurde ersetzt. Der Vorstand des Vereins, Ferdinand Rath, erklärte, man habe sich mit dem Vereinsanwalt beraten und habe dann die Sache zügig ausräumen wollen: „Es ging vor allem um die Merchandise-Artikel. Die Trikots können erstmal bleiben - aber der nächste Satz hat dann den neuen Adler.“
Wann genau der Verein den nun verbannten Bundesadler eingeführt hatte, weiß Vorstand Rath auch nicht so genau, jedenfalls muss es nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland gewesen sein, und das war bekanntlich 1949.
Beim neuen Vereinsadler unterscheiden sich Flügel, Kopf, Krallen und Schwanz vom Bundesadler, er hat den Schnabel geschlossen und trägt außerdem das Köln-Wappen auf der Brust.
Für die Hüter des Hoheitssymbols ist der Fall somit erledigt: „Das Bundesverwaltungsamt hat zur Kenntnis genommen, dass der Verein auf unseren Hinweis unverzüglich reagiert und das Vereinslogo mittlerweile geändert hat. Gegen das neugestaltete Vereinslogo gibt es keinerlei Einwände.“
Dieser Artikel wurde zuerst auf www.express.de veröffentlicht.