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LeerstandLEG lehnt Vorschlag ab, Fassaden im Höhenhauser Geisterdorf für Kunst zu nutzen

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Zu sehen sind leerstehende Wohnhäuser, mit verbretterten Fenstern und Türen.

Die leerstehenden Wohnhäuser der LEG-Siedlung im Schlebuscher Weg. (Archivbild)

Seit Jahren stehen die Häuser der Siedlung um den Schlebuscher Weg in Köln-Höhenhaus leer. Die SPD vor Ort hat einen Verschönerungs-Vorschlag.

Die Siedlung um den Schlebuscher Weg gleicht nun seit Jahren einem Geisterdorf. Die Mehrparteienhäuser in Höhenhaus stehen leer und verkommen langsam. Verbretterte Fenster und Türen, herumliegender Müll und Beschmierungen verärgern Bewohnerinnen und Bewohner. Vergangenes Jahr bestätigte die Inhaberin LEG dieser Zeitung, dass sie von dem Vorhaben, die Siedlung abzureißen und neu aufzubauen, nun absieht.

LEG-Siedlung: Hauswände könnten für Kunst genutzt werden

Dieses Vorhaben war 2019 in den Start gegangen. Damals informierte die LEG die Bewohnerinnen und Bewohner, dass zwischen 2021 und 2027 statt aktuell 204 bis zu 400 Mietwohnungen geschaffen würden. Von der Stadt Köln wurde dem Unternehmen dafür eine Genehmigung zur Zweckentfremdung von Wohnraum durch Leerstehenlassen erteilt. Doch stattdessen sollen die Häuser nun verkauft werden. Grund dafür waren vor allem steigende Kosten, die dazu führen würden, dass die Wohnungen daraufhin zu teuer vermietet werden müssten.

Die Häuser stehen also weiter leer und geben beim Vorbeigehen einen traurigen Anblick ab. Die SPD Köln Dünnwald-Höhenhaus hat deshalb der LEG einen Vorschlag gemacht, wie ein ursprünglicher Schandfleck zumindest vorübergehend in ein interessantes, freundliches, vielleicht sogar attraktives Objekt verwandelt werden könnte. Das berichtet Herbert Mück, stellvertretender Vorsitzender des SPD-Ortsverbands.

Köln-Höhenhaus: Leerstehende Häuser sollen verkauft werden

So schlug er in einem Schreiben der LEG vor, die Außenwände der leerstehenden Häuser Künstlerinitiativen zur Verfügung zu stellen, die darauf anregende und gesellschaftlich zulässige Motive malen oder sprühen dürfen. So könnte die Siedlung eine Art Freilichtmuseum werden. „Natürlich müssten die Künstlerinitiativen die LEG von sämtlichen möglichen Ansprüchen freistellen, zuvor grobe Entwürfe ihrer Ideen einreichen, um Missbrauch auszuschließen, und alle Kosten selbst tragen, oder dafür Sponsoren gewinnen“, fügt Mück hinzu.

Die LEG gibt jedoch auf Anfrage dieser Zeitung an, dass sie ein solches Vorhaben nicht untersetzen werden: „Da wir uns aktuell in laufenden Gesprächen bezüglich einer möglichen Veräußerung befinden, möchten wir aktuell nichts an den Beständen verändern, das gegebenenfalls kontraproduktiv für den Veräußerungsprozess beziehungsweise -erfolg sein könnte“.

Herbert Mück ist über diese Absage enttäuscht: „Es wäre eine Win-win-Situation in vielerlei Hinsicht geworden: Für den Stadtteil, für die LEG und auch für Künstler, zu denen ich auch die Kunstklassen der benachbarten Willy-Brand-Gesamtschule rechne“.