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Stolperfalle und LärmbeeinträchtigungBV Mülheim möchte Abstellplätze für E-Scooter einrichten

Lesezeit 3 Minuten
Über ein Dutzend Elektroroller sind auf dem Gehweg auf der Deutz-Mülheimer-Straße abgestellt.

Über ein Dutzend Elektroroller sind auf dem Gehweg auf der Deutz-Mülheimer-Straße abgestellt.

Die Bezirksvertretung Mülheim beauftragt die Verwaltung zu prüfen, wie die zentralen Abstellplätze für E-Scooter in Mülheim eingerichtet werden können.

E-Scooter von Leihfirmen sind praktisch und sollen eine weitere umweltgerechte Alternative zum Verbraucher-Auto sein. Sie sind jedoch auch für viele Menschen ein Ärgernis. Herumliegende Scooter verschlechtern nicht nur das Stadtbild, sondern können auch eine Stolperfalle sein. Die Bezirksvertretung (BV) Mülheim will das nun minimieren. Anfang Dezember hat die BV entsprechend einen Antrag für zentrale Abstellplätze im Stadtbezirk 9 beschlossen.

Der Antrag stammte von den Fraktionen der SPD, CDU sowie Einzelmandatsträger Torsten Tücks (FDP). Darin betonen die Antragstellenden, dass die Nutzung von E-Scootern auch in Mülheim zu nehme. Jedoch würden die Geräte von den Fahrenden nach Gebrauch ohne Bezug zu den jeweiligen Verkehrssituationen abgestellt. Anwohnende hätten sie angesprochen auf das Thema, berichtete Ruth Fischer (SPD) bei der BV-Sitzung Anfang Dezember. Wie auch in anderen Stadtteilen ständen die E-Scooter in Buchheim wahllos auf Rad- und Fuß- gängerwegen.

Köln-Mülheim: Bezirksvertretung möchte herumliegende E-Scooter mindern

„Sie behindern bis zu gefährden die anderen Verkehrsteilnehmenden, weil sie beispielsweise gezwungen sind, überraschend auf die Straße auszuweichen“, heißt es weiter in der Begründung des Antrags. Ebenso seien die abgestellten E-Scooter auf Radwegen gefährliche Hindernisse, die nachts schlecht wahrzunehmen sind.

„Zudem häufen sich Lärmbelästigungen, wenn die abgestellten Geräte vom Personal der Anbieter auch in Wohngebieten mitten in der Nacht abgeholt und ausgetauscht werden“, bringen die Fraktion im Antrag an.

Die BV Mülheim stimmte dem zu und beschloss den Antrag. Entsprechend beauftragt sie „die Verwaltung zu prüfen, in welcher Form die Einrichtung von zentralen Abstellplätzen für E-Scooter im Stadtbezirk Mülheim als auch welche Regelungen beim Austausch der Fahrgeräte möglich sind“.

Kölner Verkehrsausschluss hat bereits Konzept vorgeschlagen

Bereits im April hatte der Verkehrsausschluss beschlossen, dass die Stadtverwaltung ein Konzept für E-Scooter erarbeiten soll, das wildes Abstellen in bestimmten Gebieten verbietet. Die Grünen, CDU und Volt, die die Mehrheit im Rat forderten ein Verleih-System in Köln, das über Beschilderung und Piktogramme Parkzonen ausweist. Im Stadtgebiet soll eine Kombination aus markierten Abstellflächen und weniger reglementierten Bereichen entstehen.

Welche Parkzonen das Kölner Konzept ausweisen wird, soll die Verwaltung nach Beschluss des Stadtrats erarbeitet. Der Antrag sah vor, die Daten der Verleiher zu nutzen, um beliebte Abstellorte auszumachen und ihre Vorschläge zu prüfen. Auch Flächen in der Nähe von Haltestellen könnten in Absprache mit der KVB infrage kommen.

In die Auswahl der Parkzonen wird die Senioren- und Behindertenvertretung eingebunden. Die Parkplätze sollen durch Piktogramme gekennzeichnet sein. Nun wünscht die BV Mülheim eine solche Prüfung explizit im Bezirk 9. Die BV Innenstadt beschloss einen ähnlichen Antrag bereits im Juni, sie schloss zudem auch E-Bikes ein.