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Jugendpark unter Wasser<br>Stadt sagt Fan-Camp zur EM wegen anhaltender Unwetter ab

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Matschige Wiese, riesige Pfützen: Im Jugendpark steht das Wasser. Der Veranstalter könne hier kein Camp aufbauen.

Matschige Wiese, riesige Pfützen: Im Jugendpark steht das Wasser. Der Veranstalter könne hier kein Camp aufbauen.

Der Jugendpark sollte die günstigere Alternative für Übernachtungen während der Fußball-EM werden. Doch daraus wird nun nichts.

Die Stadt Köln hat das geplante Fan-Camp im Jugendpark abgesagt. Auf dem Gelände am Mülheimer Ausläufer der Zoobrücke steht aktuell viel Wasser. Die Wiese ist matschig, der asphaltierte Platz mit Treppenstufen gleicht einem Teich. Und die Prognose für die kommenden Tage sieht ebenfalls schlecht aus – wenn man nicht auf Pfützen steht. Die Stadt Köln teilte am Montag also mit: Die Wetterlage lasse den Aufbau der Zeltstadt nicht zu.

Veranstalter rechnet mit steigendem Rheinpegel

Sie hatte die Pop-up-Zeltstadt als Anlaufpunkt für Fans aus ganz Europa geplant. Zum benachbarten Tanzbrunnen mit seiner Public-Viewing-Fläche hätten es die Fans nicht weit gehabt. Hunderttausende Fußball-Begeisterte erwartet die Stadt für die fünf in Köln ausgetragenen Begegnungen der EM.

Bis zu 500 von ihnen pro Nacht hatten vom 14. Juni bis 2. Juli im Camp unterkommen sollen. Der Zeltplatz war als günstige und gut gelegene Alternative zu den Hotels in der Stadt geplant. Ein Bett im Schlafsaal im Camp war an Spieltagen für 60 Euro angeboten.

Ein Vogel steht in einer Pfütze im Jugendpark.

Matschige Wiese, riesige Pfützen: Im Jugendpark ist es nass. Der Veranstalter könne hier kein Camp aufbauen.

Zahlreiche Fans, allen voran Briten, hatten über das Buchungsportal Booking.com bereits Übernachtungen rund um die Spieltage ihrer Mannschaften gebucht, hatte Stoeveken vor zwei Wochen gesagt. Laut Stadt sind die Reservierungen bereits storniert und Fans sollen ihr Geld zeitnah zurückerhalten.

Der Veranstalter hatte drei große Veranstaltungszelte als Schlafsäle und mehrere Vierer- und Achterzelte mit Pritschen aufbauen wollen. Auch Mobilheime, Sanitäranlagen, ein Kiosk und Frühstücksmöglichkeiten hatten im Jugendpark entstehen sollen. Doch nun gelingt die Vorbereitung der Infrastruktur nicht.

Die asphaltierte Fläche vor den Treppenstufen im Jugendpark gleicht einem Teich.

Die asphaltierte Fläche vor den Treppenstufen im Jugendpark gleicht einem Teich.

„Einzelne Regenereignisse im Turnierverlauf wurden in den Planungen berücksichtigt, dass im Mai jedoch eine solche anhaltende Regensituation eintritt, dass die Fläche auf unbestimmte Zeit nicht vorbereitet werden kann, war auf Basis der Erfahrungen der Vorjahre jedoch nicht absehbar“, sagte eine Sprecherin der Stadt.

Ein großer Zeltboden aus Holzpaneelen auf der Wiese im Jugendpark in Köln.

Mit dem Aufbau des Fan-Camps im Jugendpark hatte der Veranstalter anscheinend bereits begonnen.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) teilte mit, dass es ab Montagmittag immer wieder Starkregen und Gewitter mit Sturmböen in NRW gebe. Mit starkem Regen und Gewitter solle die Woche weitergehen. „Laut Prognose wird der Rheinpegel zunächst weiter ansteigen“, sagte Stoeveken.

Wetterdienst sagt Unwetter voraus

Gregor Timmer, städtischer EM-Beauftragter, sagte, die Sicherheit der Beteiligten stehe an erster Stelle. „Es war uns wichtig, möglichst frühzeitig eine Entscheidung zu treffen, damit die betroffenen Fans die Möglichkeit haben, Alternativen zu finden.“ Es stünden im Stadtgebiet weiterhin Hotelzimmer zur Verfügung und auch einige Campingplätze haben unter der Woche noch Kapazitäten, teilte die Stadt mit.

Timmer sagte weiter: „Darüber hinaus wenden wir aber auch ein finanzielles Risiko ab, das die Stadt Köln ansonsten vollumfänglich getragen hätte.“ Bisher seien für die Planung Kosten im niedrigen vierstelligen Bereich entstanden.