Wie läuft es bei den Kölner Kitas und wo liegen Herausforderungen? Das wollte Landtagsabgeordnete Carolin Kirsch bei ihrem Besuch einer Mülheimer Kita wissen.
Besuch von Mülheimer LandtagsabgeordneterWo hapert es bei den Kölner Kitas?
Die Zeiten sind herausfordernd für die Kitas in Köln. Fachkräftemangel, fehlende Plätze und Finanzierungsfragen, das sind die viel besprochenen Probleme der Kölner Kitas. Um diese Themen, aber auch über Dinge, die gut laufen, ging es beim Besuch der Mülheimer Landtagsabgeordneten Carolin Kirsch bei der Kita „Villa Charlier“ in der Deutz-Mülheimer Straße in Mülheim.
Anlass des Besuchs war eine landesweite „Woche der Politik“, in der Mitglieder des NRW-Landtags aus erster Hand erfahren wollten, wie die Lage in den Kitas ist.
Freie Kita-Träger mit besonderen Herausforderungen
„Eine tolle Aktion“, nennt Sonja Grüger den Besuch von Carolin Kirsch. Grüger leitet die Mülheimer Kita und zeigte der SPD-Landtagsabgeordneten die Einrichtung, die Platz für bis zu 100 Kinder hat. Die „Villa Charlier“ wird vom freien Träger Fröbel betrieben, der 32 Kindergärten in Köln unterhält. Beim anschließenden Austausch ging es unter anderem um die Finanzierung, die in den letzten Monaten eine besondere Herausforderung für die freien Kita-Träger war.
Durch die Tariferhöhung im öffentlichen Dienst im vergangenen Jahr fürchteten die freien Träger, viele Erzieherinnen und Erzieher an die besser zahlenden städtischen Kitas zu verlieren. Das Land beteiligt sich zwar an den Kosten der freien Kitas mit Pro-Kind-Pauschalen, jedoch konnten diese erst im August dieses Jahres erhöht werden. Viele freie Träger zapften in der Übergangszeit ihre eigenen Rücklagen an.
Die Übergangsphase sei eine „Katastrophe“ gewesen, sagt Rebecca Hinkelmann, Geschäftsleiterin von Fröbel in Köln. Kirsch stimmt ihr zu: „Es wird noch immer nicht genug gesehen, dass Einsparungen im Bildungssystem uns später mal viel mehr kosten werden“, sagt die Oppositions-Politikerin. Man müsse mehr Geld aus anderen Ressort für Bildung und Soziales bereitstellen, so Kirsch weiter.
Wie gelingt Inklusion in der Kita?
Auch die Frage, wie Inklusion im Kita-Alltag besser funktionieren kann, beschäftigt Hinkelmann und Grüger. Der Antrag für eine Kita-Assistenz für Kinder mit Beeinträchtigung sei ein kompliziert und aufwendig. Auch für die Eltern bedeute dies viel Arbeit, so Grüger. Dass viele Anträge dann immer noch abgelehnt werden, sei den Eltern dann oft schwer zu vermitteln.
Die SPD-Politikerin Kirsch plädiert dafür, dass der Zuschuss nicht an einzelne Fälle gebunden werde, sondern pauschal gewährt werden sollte. „Die Einrichtung kann dann entscheiden, wie sie damit umgeht.“ Fröbel-Geschäftsleiterin Rebecca Hinkelmann ergänzt, dass die Prozesse dringend entbürokratisiert werden müssten.
Ein Anliegen ist den beiden Frauen von Fröbel besonders wichtig: „Ohne die Herausforderungen, die ja unbestritten bestehen, unter den Teppich zu kehren, müssen wir auch stärker betonen, was für eine wichtige Arbeit die Erzieherinnen und Erzieher leisten“, sagt Hinkelmann. Dann würden sich wieder mehr junge Leute finden, die Lust auf die Ausbildung haben. Denn auch die Personalsituation in den Kölner Kitas bleibt angespannt.