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Pläne für RRX-StreckeRhein-Ruhr-Express könnte auch in Köln-Mülheim halten

Lesezeit 3 Minuten

Pendler dürfen hoffen, dass sie auch künftig von Mülheim aus eine regionale Schnellverbindung nutzen können.

  1. Beim geplanten Rhein-Ruhr-Express könnten zusätzliche Bahnhöfe angefahren werden.
  2. Dazu zählen die Stationen „Köln-Mülheim“ sowie „Düsseldorf-Benrath“.

Mülheim – Für die Befürworter eines Halts des geplanten Rhein-Ruhr-Express (RRX) in Mülheim gibt es seit wenigen Tagen neue Hoffnung. Im kürzlich veröffentlichten Entwurf für den „Bundesverkehrswegeplan 2030“ werden neben den bisher geplanten Haltepunkten sogenannte erweiterte Bedienungsangebote der Zugverbindung zwischen dem Rheinland und dem Ruhrgebiet genannt – also weitere Bahnhöfe, die angefahren werden könnten. Dazu zählen die Stationen „Köln-Mülheim“ sowie „Düsseldorf-Benrath“.

„Für uns ist das ein Erfolg“, sagt der SPD-Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Mülheim, Martin Börschel, der zu den Initiatoren einer fraktionsübergreifenden Unterschriftensammlung Kölner Landtagsabgeordneter für einen RRX-Halt in Mülheim gehört. Eine Erwähnung Mülheims sei zwar noch kein Durchbruch, aber ein entscheidender Schritt zum Erfolg. Immerhin werde der Bahnhof so auf Bundesebene wahrgenommen und Verkehrsminister Alexander Dobrindt lasse prüfen, ob tatsächlich Bedarf bestehe.

Mülheims Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs ist ebenfalls erfreut: „Wir haben in der Bezirksvertretung seit Jahren gefordert, Mülheim nicht vom regionalen Schnellverkehr der Bahn abzukoppeln.“ Börschel bekräftigt, dass sich Kölner Politiker parteiübergreifend weiter für das Ziel einsetzen werden: „Es gilt, den Bund zu überzeugen, dass der Bedarf tatsächlich besteht.“

Der Flughafen ist fest geplante Station für den RRX – er könnte auch nach 2030 in Köln-Mülheim halten.

Die Bürgerinitiative „RRX-Halt in Mülheim“, die sich seit mehr als zwei Jahren mit Aktionen und Unterschriftensammlungen engagiert, reagiert etwas zurückhaltender. „Wir als Initiative sehen es natürlich positiv, dass Mülheim jetzt im Bundesverkehrswegeplan enthalten ist. Doch handelt es sich eben nur um eine Option eines RRX-Halts. Die wird aber nur realistisch, wenn sich Politik und Verwaltung dafür einsetzen“, sagt Monika Lungmus, eine der Initiatorinnen. Doch nun habe die Stadt Köln die Aufgabe nachzuweisen, dass die Forderung gerechtfertigt ist. „Die Stadt und der Zweckverband Nahverkehr Rheinland müssen sich jetzt bewegen, damit diese Chance nicht ungenutzt bleibt“, fügt sie hinzu. Die Initiative biete dafür ihre Unterstützung an, dort seien sehr kompetente Leute aktiv.

Norbert Reinkober, Geschäftsführer des Zweckverbands, erläutert die Bedeutung der Erwähnung Mülheims: „Jetzt ist von einem Vorhaben potenziellen Bedarfs die Rede.“ Der tatsächliche Bedarf müsse also genau geprüft werden. Die Stadt Köln, der Rheinisch-Bergisch Kreis und sein Zweckverband haben eine Studie in Auftrag gegeben, um diesen Bedarf gegenüber dem Bundesverkehrsministerium zu begründen. Es müsse unter anderem nachgewiesen werden, dass den durch die Investitionen und den Betrieb entstandenen Kosten ein gleichwertiger Nutzen – schnelle Fahrzeit und hohe Fahrgastzahlen – gegenüberstehen. Reinkober: „Wenn wir mit guten Zahlen kommen, steigen unsere Chancen.“ Sein Ziel sei es, den Bahnhof Mülheim in die sogenannte Kategorie „VB – Vorrang-Bedarf“ zu bringen.

Heiner Schwarz von der Initiative „RRX-Halt in Mülheim“ formuliert weitere Ideen. So schlägt er vor, die S-Bahnlinie 11 von und nach Bergisch Gladbach im Zehnminutentakt fahren zu lassen: „Das wird den Umsteigepunkt Mülheim aufwerten.“ Um die Zahl von Zu- und Umsteigern weiter zu erhöhen, könnte auch die KVB-Buslinie 159 über den Mülheimer Bahnhof geleitet oder eine Schnellbuslinie in Richtung Höhenberg/Porz eingerichtet werden.

In einem Einzugsgebiet von Neuehrenfeld bis Bergisch Gladbach sei der Bahnhof Mülheim für mehr als 320 000 Menschen attraktiv, sagt Schwarz. Außerdem fordert er bessere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder. „Ein Zustieg in Mülheim würde auch den übrigen Verkehr in Köln entlasten.“ So würden zahlreiche Nutzer der Bahnlinie 4 morgens stadteinwärts Richtung Deutz bereits am Wiener Platz die überfüllten Züge verlassen. Auch die Linien 13 und 18 würden in Fahrtrichtung Innenstadt entlastet. Monika Lungmus und Heiner Schwarz hoffen darauf, dass sich möglichst viele Bürger an dem derzeit laufenden Beteiligungsverfahren für den Bundesverkehrswegeplan einbringen – mit Argumenten, die Mülheim befürworten.

Beteiligungsverfahren

Der Entwurf des „Bundesverkehrswegeplans 2030“ ist noch bis Montag, 2. Mai, im Internet oder bei der Bezirksregierung Düsseldorf, Cecilienallee 2, 40474 Düsseldorf, einzusehen. Bis dahin können Behörden und Bürger eine schriftliche Stellungnahme unter dem Stichwort „BVWP 2030“ an das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Invalidenstraße 44, Referat G12, 10115 Berlin, senden. (aef)

www.bvwp2030.de