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Kommentar zum Müllproblem in KölnWir brauchen Kontrollen statt bunter Fähnchen

Lesezeit 2 Minuten
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Eine Station zur Entsorgung von Grillabfällen am Aachener Weiher.

  1. Die Stadt Köln will mit mahnenden Fähnchen und Schock-Postern für wilden Müll sensibilisieren. 3000 Tonnen landen jährlich in Straßen, Parks und Wäldern.
  2. Unser Autor hat zu diesem Vorhaben eine dezidierte Meinung.

Köln – Es ist erfreulich, dass man bei der Stadt das Problem mit dem Müll zumindest erkannt hat. Dass man es aber auch verstanden hat, darf doch stark bezweifelt werden.

Aachener Weiher, Volksgarten und Mülheimer Rheinufer sehen an Sommertagen nicht deshalb aus wie Mülldeponien, weil die Menschen nicht genug Plakate lesen. Slogans und Bilder sprechen nur diejenigen an, die bereit sind, diese zu lesen und zu reflektieren, was damit gemeint sein könnte. Doch wer dazu im Stande ist, lässt ohnehin seinen Müll nicht liegen. Nein, das Problem sind Menschen, die für solche Dinge keinerlei Antenne besitzen und auch nicht mit Postern zu sensibilisieren sind, weil sie die Botschaft im Zweifel einfach nicht verstehen.

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Um sie trotzdem zu erreichen, braucht es keine Schockplakate oder Mahn-Fähnchen – die im Übrigen nicht gerade die Aufenthaltsqualität in den Parks fördern. Es braucht stattdessen neben mehr und häufiger geleerten Mülleimern auch deutlich mehr Kontrollen. Dass in der Millionenstadt Köln inklusive aller Zigarettenstummel und Hundehaufen gerade Mal 1000 Müllsünder im Jahr erwischt werden – nicht einmal drei am Tag – ist ein Ausdruck mangelnder Kontrolle. Das gilt auch für die Tatsache, dass die „Grill-Scouts“ um 20 Uhr Feierabend haben, bevor der große Müll anfällt.

Warum sind nicht in jedem Park im Sommer permanent mehrere Kontrollteams vor Ort? Ja, das hieße mehr Spät- und Wochenendarbeit für die AWB-Mitarbeiter. Aber es wäre praktischer, als ein pädagogisches Konzept aufzusetzen, dessen Wirkung nicht belegt ist. Was aber auch Kontrolleure nicht ersetzen können, ist Zivilcourage. Wer die Stadt vermüllt oder bei Trockenheit unter Bäumen grillt, muss damit rechnen, dass man ihm das nicht durchgehen lässt. Dass direkt eingeschritten wird, statt hinterher Fähnchen aufzustellen.