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Nach Ende des Astrazeneca-StoppsKölner Impfzentrum muss 8700 Impfungen nachholen

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Astrazeneca Impfstoff Symbol

Eine Ampulle des Impfstoffes von Astrazeneca.

Köln – Seit Freitag, 9 Uhr, wird in der Köln-Messe wieder mit dem Impfstoff der schwedisch-britischen Firma Astrazeneca geimpft. Am Abend zuvor hatten die europäische Arzneimittelagentur EMA und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) den am vorigen Montag verhängten Impfstopp mit dem Präparat aufgehoben. Nun haben die Ärzte im Impfzentrum alle Hände voll zu tun, die verlorene Zeit aufzuholen. Nach Worten von Feuerwehrchef Christian Miller hätten rund 8700 Impftermine abgesagt werden müssen. Bis Ende kommender Woche sollen sie nachgeholt werden.

Täglich 4500 Impfungen

Dazu geht das Impfzentrum bis fast an seine Kapazitätsgrenze. „Wir bestellen beim Land jetzt täglich 1500 Dosen des Astrazeneca-Impfstoffs zusätzlich“, sagte Kölns leitender Impfarzt Jürgen Zastrow. Sie ergänzen die bislang üblichen Tagesrationen von 1500 Astrazeneca-Impfdosen und 1500 von Biontech. Macht zurzeit insgesamt 4500 mögliche Impfungen am Tag. Im Impfzentrum können täglich 5000 Menschen geimpft werden. Der Verlust an Impfdosen während des Astrazeneca-Stopps hält sich in Grenzen, sagt Zastrow: „Wir mussten 117 Dosen, die schon in Spritzen aufgezogen waren, wegwerfen.“ Einmal in den Spritzen, sei der Impfstoff nur vier Stunden haltbar. In den Transportflaschen könne er bis zu einem halben Jahr aufbewahrt werden.

„Thrombosen extrem selten“

Zastrow wirbt indes eindringlich für den Impfstoff von Astrazeneca. „Es gibt Anzeichen, dass er besser schützt und länger hält als andere Stoffe“, sagt Zastrow. Dass als Nebenwirkung Thrombosen auftreten könnten, sei „extrem selten“, betont er. Zudem sei bislang nicht eindeutig zuzuordnen, dass die Thrombosen bei den Betroffenen wirklich von dem Impfstoff hervorgerufen wurden. Auch Johannes Nießen, Leiter des Gesundheitsamts, hat keine Bedenken. Derlei Komplikationen seien in ganz Europa nur bei 40 bis 50 von 20 Millionen Geimpften aufgetreten. „Das ist ein sehr minimales Risiko“, sagt Nießen und ergänzt: „Ohne den Astrazeneca-Impfstoff und den Schutz, den er bietet, werden wir es nicht schaffen, möglichst schnell eine Herdenimmunität herzustellen.“ Zastrow erklärt, dass „wie bei allen Grippeimpfungen“ auch bei Astrazeneca als Nebenwirkung zudem in den ersten Tagen „leichte Grippe-Symptome“ wie Kopfschmerzen, Fieber oder Abgeschlagenheit auftreten können, sowie eventuell eine leichte Rötung um die Einstichstelle. Er habe aber auch bei manchen Geimpften bemerkt, dass sie sich nach Abklingen der Nebenwirkungen „außerordentlich fit“ gefühlt hätten.

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Den Impfstopp mit Astrazeneca in der ersten Hälfte dieser Woche hält Zastrow übrigens für gerechtfertigt. Die EMA und das Bundesgesundheitsministerium hätten den Fragen nachgehen müssen. „Dass die Politik das in nur drei Tagen geklärt hat, ist eine starke Leistung“, sagt Zastrow.