Nach schlechten BewertungenNeue KVB-App für 1,2 Millionen Euro soll stabiler laufen
Köln – Rund sechs Jahre ist es her, dass die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) eine eigene Smartphone-App auf den Markt brachten. Die aktuell geschätzten 140.000 Nutzer seien ein beachtlicher Erfolg, resümiert die KVB. Im Netz bewerten Nutzer die Anwendung allerdings nur mit mageren 1,5 bis zwei von fünf Sternen. Eine neue App soll nun zuverlässiger, vielseitiger und einfacher zu bedienen sein als ihr Vorgänger. Das Gemeinschaftsprojekt mit dem Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) schlägt mit 1,2 Millionen Euro zu Buche.
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„Für uns war die App-Entwicklung 2012 noch Neuland“, sagte KVB-Vorstand Peter Hofmann am Dienstag bei einer Pressekonferenz auf Nachfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Letztendlich, so Hofmann weiter, habe man die Bewertungen im Netz „zum Anlass für eine Neuentwicklung“ der App genommen. Auch Pascal Himmes, Leiter Digitales bei der KVB, räumte ein, dass die bisherige Anwendung „nicht immer an die Nutzerbedürfnisse angepasst“ gewesen sei. Im Internet kritisierten Nutzer die App unter anderem für häufige Abstürze und ein nicht durchdachtes Ticketkaufsystem. Nach zwei Jahren Entwicklungszeit und mit einem neuen Entwickler an Bord soll die neue KVB-App, die seit gestern zum kostenlosen Download zur Verfügung steht, diese Kinderkrankheiten nun ausmerzen.
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Von Kacheloptik verabschiedet
Von der bisherigen Kacheloptik hat sich die KVB verabschiedet, stattdessen begrüßt der Kölner Stadtplan den Benutzer beim Start der App. Von dort aus soll er sich deutlich schneller und unkomplizierter Streckenvorschläge anzeigen lassen, Abfahrtszeiten in Echtzeit prüfen, Standorte von Taxis, Leihrädern und Mietautos abrufen, Störungsmeldungen einsehen und Tickets kaufen können – all das soll mit einer höheren Stabilität der Anwendung einhergehen.
Gemeinsam mit dem VRS hat die KVB hierfür ein neues Kaufsystem entwickelt, das ebenfalls unkomplizierter und verlässlicher funktionieren soll. „Unter anderem können nun bis zu fünf Bezahloptionen hinterlegt werden, was es insbesondere für diejenigen einfacher macht, die sowohl privat als auch dienstlich Tickets abrechnen müssen“, sagt Himmes. Neben dem Kredit- und EC-Verfahren sollen auch Dienste wie Paypal, Amazon Pay oder Apple Pay nutzbar gemacht werden.
1,2 Millionen Euro kosten
Ebenfalls neu: Käufer von Einzeltickets erwartet beim Onlinekauf ein Rabatt von zehn Prozent, bei dem Kauf eines Zeittickets sind es fünf im Vergleich zur Papierfahrkarte. „Wir möchten, dass der Kunde dieses Vertriebssystem mehr nutzt“, begründet VRS-Geschäftsführer Michael Vogel diese Entscheidung. Zurzeit machen Handytickets rund acht Prozent der verkauften Fahrkarten im VRS, dessen Mitglied die KVB ist, aus. „Wir wollen, dass die App zum Lebensbegleiter des Kölner Kunden wird“, ergänzt Himmes.
So soll in den kommenden Monaten auch eine Navigationsmöglichkeit für Fuß- und Radstrecken in die App implementiert werden. Die KVB betont, dass in den 1,2 Millionen Euro Entwicklungskosten auch ein Budget enthalten ist, mit der die App in den kommenden fünf Jahren stetig weiterentwickelt werden kann, vor allem dem – zukünftig hoffentlich positiver ausfallenden – Kundenfeedback entsprechend.