Köln – Wenn Patrick Krupp, Betriebsleiter und Koch des Café Bach, von einer „familiären und freundlichen Umgebung“ spricht, gibt ihm der Augenschein recht. Die vier Räume, die im Parterre des Hauses der Aidshilfe Köln zusammen mit der Passage das Café bilden, sind lichtdurchflutet und ansprechend ausgestattet mit Mobiliar aus hellem Holz; Stühle, Sessel und Sofas sind in unterschiedlichen gedeckten Farben gepolstert.
Seit Anfang September ist die Kontakt- und Begegnungsstätte, das neue Café der Aidshilfe Köln, für Menschen mit und ohne HIV geöffnet; benannt ist das Café nach dem 2012 verstorbenen Schauspieler und Entertainer Dirk Bach, der die Kölner Aidshilfe viele Jahre lang unterstützt hat.
Günstiges Gericht für „in prekären Lebenslagen“
Noch habe sich zu wenig herumgesprochen, dass dienstags bis freitags zwischen 11.30 und 14 Uhr ein Mittagstisch angeboten wird, sagt Oliver Schubert, Geschäftsführer der Aidshilfe.
Teils kommen Leute herein, die Beratung und Betreuung der Einrichtung nahe dem Heumarkt in Anspruch nehmen, teils solche aus den umliegenden Büros und Geschäften. An guten Tagen sind es 40 bis 50 Gäste. Das Hauptgericht erhalten Menschen „in prekären Lebenslagen“, die an das Haus angebunden sind, für 4,90 Euro. Andere Gäste zahlen 6,90 bis 10,90 Euro.
Selbstbedienung im Café, dass nach Kölner Dirk Bach benannt wurde
Geboten wird gutbürgerliche Küche mit zwei Gerichten - eins davon vegetarisch - zur Auswahl, beispielsweise Linseneintopf, Spaghetti Bolognese, Grünkohl mit Mettwurst und Fischstäbchen mit Spinat.
Das Konzept sieht vor, dass sich die Besucher und Besucherinnen am zentralen Tresen in der Passage, in die man von der KVB-Haltestelle Heumarkt oder von der Pipinstraße aus gelangt, selbst bedienen. Dort können sie sich auch Kuchen, Kekse und Getränke abholen. Geöffnet ist bis 17 Uhr.
Räume der Aidshilfe und des Kontaktcafés sind barrierefrei
Im Mai dieses Jahres hat die Aidshilfe, die jahrzehntelang in der Beethovenstraße beheimatet war, nach dreijährigem Umbau das fünfgeschossige Gebäude bezogen. Vermieterin ist die Wohnungsbaugesellschaft GAG.
Das neue Domizil ist komplett barrierefrei, bietet familiengerechte Räume im Frauen- und Familienzentrum, mehr Platz für weitere Angebote und ehrenamtliches Engagement – und eben das Kontaktcafé mit seinen 45 Sitzplätzen.
„Regenbogencafé“ konnte keinen Mittagstisch mehr anbieten
An der alten Adresse betrieb die Aidshilfe das in die Jahre gekommene „Regenbogencafé“, wo zum Schluss aus finanziellen Gründen kein Mittagstisch mehr angeboten werden konnte. „In Zeiten von Corona den gastronomischen Betrieb wieder aufzunehmen, ist natürlich eine Herausforderung“, sagt Schubert.
Im neuen Café arbeiten außer dem Betriebsleiter ein Auszubildender der Aidshilfe, zwei Personen mit Minijob und zwei ehrenamtliche Kräfte. Zur Deckung der Kosten fehlen laut Schubert pro Jahr 50.000 Euro. Spenden und andere Zuwendungen seien nötig, „damit sich das Projekt trägt“.
Das könnte Sie auch interessieren:
Außerhalb der regulären Öffnungszeiten werden die Gasträume etwa von Selbsthilfegruppen, für kulturelle Veranstaltungen und medizinische Fortbildungen genutzt.
In der Vorweihnachtszeit will das Café mit einem Mini-Weihnachtsmarkt auf sich aufmerksam machen, er findet vom 28. November bis zum 2. Dezember vor dem Eingang an der KVB-Haltestelle statt.