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„Aufenthaltsqualität fehlt bislang“Am Altleinigenweg in Bilderstöckchen entsteht ein Quartiersplätzchen

Lesezeit 2 Minuten
Zwischen Altleinigenweg und Ebertplatz sollen ein Rondell und eine Mittelinsel zum neuen Quartiersplatz umgestaltet werden.

Zwischen Altleinigenweg und Ebertplatz sollen ein Rondell und eine Mittelinsel zum neuen Quartiersplatz umgestaltet werden.

Nahe St. Franziskus entsteht aus einem bislang versiegelten Rondell und einer Mittelallee ein Plätzchen. Im Umfeld gibt es Sorgen wegen Lärm und Müll.

Der Beschluss ist gefallen: Zwischen Altleinigenweg und Ebernburgweg, nahe der Kirche St. Franziskus und dem Spielplatz, entsteht ein Quartiersplätzchen. Hierfür wird das bislang asphaltierte Rondell, das zum Parken genutzt wird, entsiegelt und mit der benachbarten Mittelallee zusammengelegt. Die Bezirksvertretung Nippes stimmte der Vorlage aus dem Stadtplanungsamt einstimmig zu; SPD, CDU und FDP enthielten sich.

Platz soll rund 1000 Quadratmeter haben

Der Quartiersplatz würde rund 1000 Quadratmeter umfassen. Durch die Entsiegelung des zum Parken genutzten Rondells entfallen etwa zehn bis zwölf Auto-Stellplätze. Mit der Schließung der Durchfahrt zwischen Rondell und Mittelallee werden im Gegenzug zehn Stellplätze geschaffen, weil die vorhandene Parkreihe verlängert wird. Zwei Bäume kommen hinzu.

An beiden Platz-Enden soll ein Fußweg mit Platten zum Überqueren der Fläche entstehen. Auf den Bürgersteigen von Altleinigenweg und dem Ebernburgweg gegenüber entstehen jeweils zwei „Gehweg-Nasen“, die den Bürgersteig zur Fahrbahn hin vergrößern und das Überqueren erleichtern. Außerdem sind auf dem Platz sieben Bänke geplant. Die Arbeiten sind mit rund 170.000 Euro Kosten kalkuliert; sie sollen im ersten Halbjahr 2025 stattfinden.

Viele für Umgestaltung, manche in Sorge

Im Sommer 2023 gab es eine Öffentlichkeitsbeteiligung, sowohl online als auch auf dem Stadtteilfest im August. Hierbei sprach sich eine Mehrheit für die Umgestaltung aus; es gab aber auch Sorgen wegen Lärm und Müll, sowie weniger Parkplätzen.

Die CDU warb dafür, die Zahl der Bänke zu reduzieren. „Grundsätzlich begrüßen wir das Vorhaben, gemeinsam mit der Verbesserung des Schulwegs“, so Mandatsträger Daniel Hanna. „Wir tun uns schwer mit der Anzahl an Bänken. Die Anwohner leiden jetzt schon darunter, dass der Spielplatz abends massiv mit Lautstärke und desolatem Verhalten einiger Jugendlicher und Heranwachsender genutzt wird.“ Diese Situation dürfe sich nicht noch verschlimmern. Auch die SPD reklamierte Sorgen der Nachbarschaft. „Sie fühlt sich massivst eingeschränkt in ihrer Nachtruhe, wenn dort gefeiert wird. Auch auf den derzeitigen Betonwürfeln am Platz wird gesessen“, erläuterte Ludger Traud.

Immer mehr Kinder und Jugendliche lebten im Veedel, entgegnete Deniz Ertin (Grüne). „Die Aufenthaltsqualität fehlt bislang. Umgekehrt wäre zu fragen: Sollen die Leute tagsüber auf Sitzmöglichkeiten verzichten, weil es abends lauter werden könnte?“

Sein Fraktionskollege Horst Thelen wies zudem auf die Entsiegelungen und die neuen Bäume hin. „Unsere Städte bieten viel zu wenig Platz für junge Menschen. Um zu sagen, wir setzen keine Bänke, um sie fernzuhalten, wäre ein trauriges Signal für den Bezirk“, ergänzte Inga Feuser (Gut & Klimafreunde).