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Olympia-StützpunktKöln könnte Zentrum für Skateboard-Sport werden

Lesezeit 3 Minuten
Ein rot verklinkertes Industriegebäude mit zwei hohen Schornsteinen ist zu sehen. 

Die Molkerei an der Geldernstrasse könnte in eine Trainingshalle umgebaut werden, wenn es nach den Wünschen des Vereins Northbrigade geht.

Die Bezirksvertretung Nippes möchte, dass die Stadt eine geeignete Trainingshalle für Skateboarder sucht. Damit Köln offizieller deutscher Olympia-Stützpunkt für diese Sportart wird.

Nach dem gelungenen Einstand der Sportart Skateboarding bei den Olympischen Sommerspielen 2020 in Tokio ist die Euphorie groß: Auch 2024 in Paris wird der junge Trendsport olympisch sein, und alles spricht dafür, dass dies auch auf Dauer so bleibt.

Bei der Suche nach einem deutschen Stützpunkt für die Skateboard-Olympioniken haben Köln und insbesondere Nippes ein gewichtiges Wort mitzureden – denn der 1988 eröffnete Skatepark des Vereins „Northbrigade“ auf der Bezirkssportanlage Weidenpesch, 2014 aufwändig saniert und erweitert, gilt als eine der besten Anlagen in Europa; 2021 fanden hier die Deutschen Meisterschaften statt. Hinzu kommen weitere Skateboard-Anziehungspunkte, wie das Kap 686 am Rheinauhafen, der Skatepark Mülheim oder die Nippeser Lohserampe. Was allerdings noch fehlt, ist eine adäquate Trainingsmöglichkeit in der Halle.

Ein Skateboarder startet auf der Rampe, ein anderer filmt ihn dabei.

Skateboard-Cracks zeigten ihre Tricks beim Skatertreffen im Sommer 2022 auf der Anlage in Weidenpesch.

Um den Olympia-Stützpunkt für den Skateboard-Sport nach Köln zu holen, ergreift die Bezirksvertretung Nippes deshalb die Initiative: Laut dem einstimmig beschlossenen Antrag von Grünen und FDP, durch die SPD ergänzt, wird die Verwaltung aufgefordert, „einen geeigneten Ort für einen Olympia-Stützpunkt und Indoor-Skatepark im Stadtbezirk Nippes zu suchen“. Dieser soll in einer bereits bestehenden Halle Platz finden. Diese muss mindestens 2500 Quadratmeter groß sein und mindestens sieben Meter hohe Decken aufweisen.

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Neben der Nutzung für den Leistungssport soll die Anlage außerhalb der Trainingszeiten für die Allgemeinheit nutzbar sein. Zugleich fordert die Bezirksvertretung den Rat und den Sportausschuss auf, sich dem Ansinnen anzuschließen.

Campina-Halle in Bilderstöckchen wäre ein geeigneter Standort

Als mögliche Standorte für eine Skateboard-Halle sehen die Antragsteller mehrere offenbar leerstehende Gebäude im Niehler Industriegebiet, zwischen Industriestraße und Emdener Straße. Auf Anregung der SPD sollen auch die Hallen der vor der Schließung stehenden Molkerei an der Geldernstraße im Süden von Bilderstöckchen geprüft werden. Dort endet in Kürze, nach fast 100 Jahren Betrieb, die Produktion. Sollte sich innerhalb des Stadtbezirks keine Halle als geeignet oder verfügbar erweisen, soll in anderen Kölner Bezirken gesucht werden. Als möglicher Betreiber der neuen Halle käme Northbrigade in Frage.

Dieser zeigte sich begeistert vom politischen Vorstoß. Gerne würde man den Trainingsstandort unterstützen, so der Erste Vorsitzende Philipp Ortsiefer. „Wir sind natürlich auf Hilfen der Stadt, des Landes oder des Bundes angewiesen, aber ständen dem Projekt gerne zur Seite.“ Der favorisierte Standort des Vereins für die Halle wäre das Molkereigelände. „Campina wäre unser Lieblingsstandort, denn er läge zentral zwischen Ehrenfeld und Nippes. Gerade für unsere jüngeren Skater wäre es viel leichter dort hinzukommen als ins Niehler Industriegebiet.“

Die Halle 59 in Kalk, die derzeit einzige Indoor-Skateboard-Anlage Kölns, decke den Bedarf bei weitem nicht. „Und es wäre schön, auch auf dieser Rheinseite eine Hallen-Trainingsmöglichkeit zu haben.“ Diese sei für Skateboarden bei Dunkelheit oder schlechtem Wetter notwendig. „Und nicht nur Skateboarding könnte dort angesiedelt werden, sondern etwa auch ein Kulturzentrum mit Livemusik. Denn gerade in unserem Sport überschneiden sich Sport, Kultur und Musik sehr stark.“