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Überfall „No Name“ in Köln-NippesVerdächtige nach tödlicher Schießerei in Kölner Gaststätte entlassen

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Die Polizei sperrte den Tatort ab, Rettungskräfte versorgten die drei Verletzten.

Nippes – Der Angriff kam völlig überraschend für die Gäste einer geschlossenen Gesellschaft in der Nippeser Kneipe „No Name“. Mindestens vier Männer und der Wirt saßen in der Nacht zum Freitag in dem Lokal an der Neusser Straße zusammen, als es um 2.40 Uhr an der Tür klopfte. Einer der Gäste (52) schloss auf und wurde sofort mit einem Schlag niedergestreckt. Minuten später war ein weiterer Kneipenbesucher tot, zwei überlebten mit Schussverletzungen.

Zwei Verdächtige freigelassen

Die Polizei fahndet jetzt nach mindestens drei Tätern. Welche und wie viele Waffen im Spiel waren, ist unklar. Zwei Verdächtige wurden kurze Zeit später vor der Shell-Tankstelle an der Neusser Straße in Höhe der Inneren Kanalstraße in einem Porsche angehalten und vorläufig festgenommen. Der Tatverdacht erhärtete sich aber nicht, am Nachmittag durften die beiden Männer das Polizeigewahrsam wieder verlassen.

Alle Reanimationsversuche vergeblich

Yasemin L. (Name geändert) wurde vom ersten Schuss aus dem Schlaf gerissen. Sie wohnt im Haus über der Gaststätte. Sie berichtet von insgesamt vier Schüssen. „Ich hatte Angst und habe nur gehofft, dass es schnell vorbei ist“, sagt sie.

Laut Polizei waren die Angreifer in den Schankraum gestürmt, nachdem sie den 52-Jährigen an der Tür niedergeschlagen hatten. Mindestens einer der Täter zog eine Waffe und eröffnete sofort das Feuer. Zwei Gäste (28, 30) erlitten Schussverletzungen in den Beinen, ein dritter (29) wurde von zwei Kugeln im Oberkörper tödlich getroffen. „Alle Reanimationsversuche waren vergeblich“, berichtete Polizeisprecher Alexander Schwarzer.

Das Motiv für den Überfall ist noch vollkommen unklar. Erste vage Hinweise auf einen möglichen Bezug zum Rockermilieu haben sich bislang nicht bestätigt. Keines der Opfer habe einen Bezug zur Rockerszene – zumindest keinen erkennbaren, heißt es. Die beiden Verletzten mit den Schusswunden sollen bereits mit Gewaltdelikten aufgefallen sein, sagte ein Polizist. Der Wirt , der als einziger in der Kneipe unverletzt blieb, könne sich „das Ganze nicht erklären“, berichtete ein Zeuge, der mit dem Wirt telefoniert haben will.

Verletzte nicht vernehmungsfähig

Für die Polizei gestalten sich die Ermittlungen äußerst schwierig. Die drei Verletzten werden im Krankenhaus behandelt, sie seien bislang nicht vernehmungsfähig, berichtete Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer.

Das „No Name“ habe zuletzt häufiger den Besitzer gewechselt, erzählen Nachbarn. Es sei gerade erst wieder renoviert worden. Für gewöhnliche Besucher sei das Lokal gar nicht zugänglich gewesen, schildert ein Anwohner. „Da waren immer die Jalousien runter, drinnen trafen sich Männer und machten irgendwas. Fragen Sie mich nicht, was.“

Am Freitagmorgen untersuchten Ermittler der Spurensicherung die Räume der Gaststätte. Anschließend versiegelten sie die Tür. Jetzt ermittelt eine Mordkommission.