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15 Jahre LedoMehrere Generationen leben in Niehl gemeinsam unter einem Dach

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Freude über das 15-jährige Bestehen der Hausgemeinschaft: Elke Mörs, Ute Harrsen und Uwe Helms (v.l.) von Ledo.

Freude über das 15-jährige Bestehen der Hausgemeinschaft: Elke Mörs, Ute Harrsen und Uwe Helms (v.l.) von Ledo.

2009 eröffnete im Niehler Süden das Haus der Mehrgenerationen-Gemeinschaft für Menschen mit und ohne Behinderung. Das Konzept hat sich bis heute bewährt.

Unter den mehr als 90 Menschen unter dem Dach von „Ledo“ seien rund 60 bis 70, die seit der ersten Stunde hier wohnen, sagt Uwe Helms, Vorstandsmitglied des Bewohnervereins. 2009 eröffnete die Wohnanlage mit 64 Einheiten an der Reeser Straße 15, die mit ihrem hufeisenförmigen Bau das komplette Carré Ruhrorter Straße, Reeser Straße, Emmericher Straße, Monika-Plonka-Platz einnimmt. Helms: „Damit sind wir nach wie vor eines der größten Wohnprojekte dieser Art in Deutschland, auf jeden Fall das größte von Köln.“ Nach wie vor lebten hier zu je einem Drittel junge und alte Bewohner sowie Menschen mit Behinderung. Die einst als Setzlinge an der Eingangsrampe gepflanzten Eichen überragen nun sogar das Gebäude.

Bei ihrer großen Gartenparty feierte die Hausgemeinschaft ihr 15-jähriges Bestehen. „An den Kindern in unserer Anlage merken wir eindeutig, wie die Zeit vergeht“, sagt Elke Mörs. Die heute 73-Jährige ist ebenfalls seit Beginn dabei und hatte die Anlage sogar mit geplant. „Hoffen wir, dass wir noch viele weitere Jahre zusammen leben und feiern können.“

Zwei Vereine taten sich für Wohnprojekt zusammen

Im Jahr 2003 wurde die Idee eines gemeinschaftlichen, inklusiven Hauses für alle Altersgruppen geboren; Initiatoren waren der Mehrgenerationen-Wohnverein „Lebensbogen“ sowie der Verein „DoMS“ für Betroffene von Multipler Sklerose (MS). Die jeweils zwei Anfangsbuchstaben der Vereine ergaben zusammen den neuen Namen. 2004 fand man die städtische GAG als Partner, die das heutige Grundstück zur Verfügung stellte.

„Der damalige Architekt hatte noch nie ein komplett barrierefreies Haus gebaut. Wir haben mit ihm geplant, er hat sich vieles von uns abgeschaut“, erinnerte sich Ute Harrsen. So gibt es Lifte, breite Flure und Türen mit Sensoren, nirgends zu viel Gefälle. Herzstück der Anlage ist der Gemeinschaftsraum, eine umgebaute Wohnung, wo Veranstaltungen stattfinden. Hier trifft sich zudem monatlich der Bewohnerverein, in dem alle Mitglied sind; beim Treff werden Ideen und Probleme gemeinsam besprochen. Auch eine Gästewohnung ist Teil des Ensembles.

Ebenfalls seit 15 Jahren gehalten hat sich das große Engagement der Gemeinschaft: Neben ihren zahlreichen internen Aktivitäten ist Ledo im Demenzcafé des Seniorennetzwerks Niehl, der Kita im Veedel und dem Nachbarschaftsgarten an der Hochbahn aktiv. Man setzte sich für die Bahnsteig-Anhebung an der Amsterdamer Straße/Gürtel ein und sammelte Ideen für den neuen Hochbahn-Park „Grünzug Nippes“; seit dem Sommer neu bei Ledo ist eine wöchentliche Vorlesestunde für Kinder im Rahmen des „Lesewelten“-Projekts.