In einem Ladenlokal im Neubau am Rande des Clouth-Geländes sind drei Institutionen für Menschen mit Behinderung eingezogen. Mit einer Party wurde Eröffnung gefeiert.
Neu im Clouth-QuartierZwei Zentren für Menschen mit Handicap beziehen gemeinsamen Standort
Endlich unter einem gemeinsamen Dach vereint sind ab sofort drei Einrichtungen für Menschen mit Behinderung: das Zentrum für selbstbestimmtes Leben Köln (ZsL), zuvor in Niehl, und das für den kompletten Regierungsbezirk Köln zuständige Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben (KSL), zuvor in der Südstadt, haben im Ladenlokal an der Xantener Straße 46 neue Räumlichkeiten erhalten. Ebenfalls im Objekt vertreten ist die „Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung“ (EUTB), für Fragen rund um Reha-Maßnahmen und der Teilnahme am Arbeitsleben.
100-prozentige Barrierefreiheit in den Einrichtungen in Köln-Nippes
Bereits Ende Mai zogen die Einrichtungen in den Neubau der „Kölner Wohnungsgenossenschaft“ ein; nun feierte man offiziell mit rund 80 Gästen – Nutzerinnen und Nutzer des Angebots, Beschäftigte, Netzwerkpartner und Multiplikatoren – in den neuen Räumen und einem Umtrunk mit Büfett im direkt benachbarten „Café Mucki“. Das neue Zentrum mit Büros, Küche und einem Konferenzsaal überzeugt durch modernes Design und 100-prozentige Barrierefreiheit; in den drei WC sind selbst die Armaturen höhenverstellbar, auch Toilettenlifte sind vorhanden.
„Der Standort war ein echter Glücksfall“, sagt Jeanette Severin, die zusammen mit Ellen Kuhn die Geschäftsführung des ZsL bildet. „Unser früherer Geschäftsführer hatte einen Schulfreund getroffen, der wiederum mit der Wohnungsbau-Genossenschaft zusammenarbeitete und vom Neubauprojekt erzählte. Eben ein wirklicher Zufall, aber ein guter.“
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Das ZsL, dessen Trägerverein seit 1987 besteht, das KSL und die EUTB, leisten Hilfe zur Selbsthilfe für Menschen mit Behinderung – mit Unterstützung in allen Lebenslagen sowie bei Fragen im Alltag, bei Behördengängen oder sonstigen Anliegen. Zudem finden regelmäßig Veranstaltungen, Workshops und Seminare statt; für die Ratsuchenden steht das Team per persönlicher Sprechstunde, telefonisch oder per Videokonferenz zur Verfügung. Nur im Notfall, der Philosophie des möglichst selbst bestimmten Lebens folgend, werden auch Hausbesuche gemacht.
Außerdem ist man Interessenvertreter für behinderte Menschen – unter anderem im Arbeitskreis Barrierefreies Köln, der Stadt-Arbeitsgemeinschaft Behindertenpolitik oder im NRW-Inklusionsrat. Eine weitere Besonderheit: So gut wie alle Beschäftigten im Zentrum sind selbst behindert. „Die Leute sprechen bei uns Themen an, die sie woanders vielleicht nicht so aussprechen würden“, weiß Kuhn. „Denn sie wissen, dass wir ein Gefühl für ihre Anliegen haben.“