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NSU-Anschlag in der KeupstraßeZähes Ringen um Mahnmal für Kölner Terroropfer

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Entwurf einer Computergrafik vom Studio Ulf Aminde für das Mahnmal an der Keupstraße.

Köln – Mindestens 20 Jahre werden vergangen sein, bis Menschen einen Ort haben, wo sie dem verheerendsten Terror-Anschlag der Nachkriegsgeschichte Kölns gedenken können. Am kommenden Dienstag soll der Stadtrat final über den Bau des Mahnmals für die Opfer des NSU-Bombenattentats abstimmen.

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Das Mahnmal stellt den Grundriss des Friseurladens dar, vor dem 2004 die NSU-Bombe detonierte.

Es soll an der Ecke Schanzenstraße/Keupstraße entstehen, in Sichtweite des Frisörladens, vor dem am 9. Juni 2004 um 16.09 Uhr der Sprengkörper detonierte und 22 Menschen zum Teil schwer verletzte. Dort wird der Grundriss des Geschäfts nachempfunden. Besucher können darüber gehen und sich dabei per App über WLAN Bilder und Videos über das Attentat und Rechtsextremismus auf ihren Smartphones oder Tablets anschauen. Nach Angaben der Verwaltung wird es jedoch noch drei bis vier Jahre dauern, bis die virtuelle Gedenkstätte des Berliner Künstlers Ulf Aminde begehbar ist.

Jahrelanger Stillstand in Köln

Der Weg zum Mahnmal war ähnlich zäh und pietätlos wie die Ermittlungen zum Attentat selbst. 2014 hatte Kölns Integrationsrat erstmals auf einen Gedenkort gedrungen. Jahrelang kam das Projekt nicht vom Fleck, weil der damalige Besitzer des Areals, auf dem das Mahnmal entstehen sollte, die von Betroffenen, Anwohnern, Initiativen, Politik und dem Künstler geforderte Straßenecke nicht bereitstellen wollte. Der Investor wollte dort, wie auch auf dem übrigen Gelände am ehemaligen Güterbahnhofs Mülheim, Wohnungen bauen und vermarkten. Erst als nach zermürbendem Ringen die Düsseldorfer Gentes-Gruppe das Gelände kaufte und der Stadt Köln die Eigentumsrechte für die rund 500 Quadratmeter Mahnmal-Fläche übertrug, kam Bewegung in die Sache.

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Die Investoren aus der Landeshauptstadt werden auf dem Areal mehr als 300 Wohnungen bauen, die Fläche an der Schanzenstraße/Keupstraße, die Birlikte-Platz heißen wird, bleibt dem Mahnmal vorbehalten. 60.000 Euro soll der Rat nun für die Errichtung des Mahnmals beschließen, zusätzlich ab 2023 pro Jahr 15.000 Euro für die Entwicklung von Filmen und Materialien für die neue App.

Gedenktafel auch an der Probsteigasse

Der Rat befindet am Dienstag auch über eine Gedenktafel für 10.000 Euro an der Probsteigasse. Am 19. Januar 2001 verübte der NSU auch dort einen Anschlag. Im Lebensmittelgeschäft einer iranisch-stämmigen Familie explodierte eine Bombe, die ,damals 19-jährige Tochter der Besitzer erlitt schwere Verletzungen.