Die Osterpredigten fokussierten neben dem Krieg in der Ukraine auch den Klimawandel und die Armut in vielen Teilen der Welt.
Kölner OsterpredigtenWoelki: Ukraine-Krieg ist zivilisatorischer Tiefpunkt
Hoffnung und die Kraft des Glaubens haben katholische und evangelische Geistliche in ihren Osterpredigten betont. Der seit über einem Jahr andauernde Krieg in der Ukraine fand ebenso Eingang in die Osterbotschaften wie der Klimawandel und die Armut in vielen Teilen der Welt.
Der Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Woelki bezeichnete den Ukraine-Krieg als zivilisatorischen Tiefpunkt. „Dieser furchtbare Krieg in der Ukraine, der jetzt schon seit 410 Tagen tobt, gehört zum Dunkelsten unserer sogenannten modernen Zivilisationsgeschichte“, sagte Woelki in seiner Predigt am Ostersonntag im Kölner Dom. „Brutale Zerstörung und Tod, wohin man schaut. Ungezähltes Leid und Tränen für Millionen von Menschen.“ Die Zahl der Menschen, die weltweit vor Krieg, Konflikten und Verfolgung auf der Flucht seien, sei noch nie so hoch gewesen wie derzeit, sagte Woelki.
Stadtsuperintendent Bernhard Seiger betonte in seiner Osterpredigt in der evangelischen Trinitatiskirche, dass es in der Osternacht und der Botschaft von Ostern im Grunde um Resilienz gehe, um das Lernen von Widerstandskraft angesichts des Bedrückenden. Diese Resilienz sei nicht bruchsicher, aber sie könne lebenslang immer wieder entdeckt und gefördert werden. Resilienz könne man kultivieren, also einüben.
„Die Osternacht ist – wie jede gute Liturgie – eine Resilienzübung – sie ist mit Anstrengung verbunden, aber sie stärkt die Seele“, sagte Seiger. Der Glaube zeige sich wie ein Vogel, der schon singt, wenn es noch finster ist. Die Taube sei ein Zeichen für den Frieden. „Der Frieden wird uns nach dem Krieg in der Ukraine und all den anderen kleinen und großen Kämpfen verheißen“, sagte Seiger. (red mit dpa)