Preisverleihung in Köln-DeutzPeter Finkelgruen erhält den Rheinlandtaler des LVR
- Der Autor kämpft seit Jahern gegen Rechtsextremismus und für die Aufdeckung von NS-Verbrechen
- Finkelgruen: „Befinde mich in einer Stadt, in der ich sicher bin“
- Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes hält Rede
Köln-Deutz – Der Landschaftsverband Rheinland hat Peter Finkelgruen den Rheinlandtaler verliehen. Der Autor und wurde am Donnerstagabend für seine Verdienste um die Aufarbeitung der Verbrechen des NS-Regimes und seinen Einsatz gegen Rechtsextremismus ausgezeichnet.
Die Laudatio hielt Jürgen Wilhelm, langjähriger Vorsitzender der Landschaftsversammlung und immer noch Vorstand der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Wilhelm legt in seiner Rede viel Wert darauf zu betonen, dass die Arbeit Finkelgruens immer noch aktuell sei. Er erinnert daran, dass die Gedenktafel an Finkelgruens Großvater, der 1942 im Gestapo-Gefängnis Kleine Festung Theresienstadt getötet wurde, 2016 beschmiert wurde. Er nimmt auch Bezug auf die aktuellen politischen Verhältnisse in Nordrhein-Westfalen. So nennt er die AfD-Abgeordneten im Landtag „Neo-Nazis im AfD-Gewand“, eine Entwicklung, die er sich vor zehn Jahren noch nicht habe vorstellen können.
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In seiner Rede erinnert sich Finkelgruen an die Lage in Deutschland, als er 1959 aus Israel herzog. Er habe damals viele antisemitische Äußerungen gehört, im Wohnungsflur sei ihm zugerufen worden „Euch haben sie vergessen zu vergasen.“ Am Ende seiner Rede gibt der Preisträger allerdings einen positiven Ausblick. „Als der Gedenkbaum für meinen Großvater gepflanzt wurde“, sagt Finkelgruen, „da hatte ich das Bewusstsein, dass ich mich in einer Stadt befinde, in der ich sicher bin.“ Auch die Veränderungen in der politischen Landschaft änderten daran nichts. „In Sülz-Klettenberg, wo ich wohne habe ich immer noch ein gutes Gefühl“, ergänzt er.
Auch Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes bedankte sich für sein unermüdliches Engagement. Als manchmal unbequemer Geist habe er einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Dialog geleistet. Ein kleines Hindernis gab es bei der Preisverleihung aber, „Überreichen darf ich den Taler wegen Corona nicht. Sie können sich das Ding gleich unter den Arm klemmen“, sagt Prof. Wilhelm am Ende seiner Rede.