Weil er gleichgeschlechtliche Paare segnete, bekam ein Pfarrer aus Mettmann nun Ärger – direkt aus Rom.
Gottesdienst in MettmannPfarrer segnet gleichgeschlechtliche Paare – Ärger von Woelki
Ein Pfarrer in Mettmann hat Ärger mit der katholischen Kirche bekommen, nachdem er bei einem Gottesdienst auch gleichgeschlechtliche Paare gesegnet hat. Die Vorwürfe seien über den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki direkt aus Rom gekommen, teilte Pfarrer Herbert Ullmann am Dienstag mit.
Das Vorgehen sei „irritierend und nicht im Einklang des Evangeliums in meinem Verständnis stehend“, kritisierte der Pfarrer. Über den Fall hatten zuvor mehrere Medien berichtet. Eine dem Pfarrer schriftlich vorliegende Anweisung enthält seinen Angaben zufolge das Verbot, gleichgeschlechtliche Partnerschaften zu segnen.
Ärger für Pfarrer Herbert Ullmann: Woelki beauftragte Generalvikar
Ullmann teilte mit, der von Kardinal Woelki beauftragte Generalvikar Guido Assmann habe ihm mündlich erklärt, die Auflagen entsprächen im bürgerlichen Recht einer Abmahnung. Das Erzbistum Köln teilte mit, man äußere sich zu Personalangelegenheiten grundsätzlich nicht. Hintergrund ist ein Segnungsgottesdienst für alle sich liebende Paare - also auch etwa homosexuelle Paare - den Ullmann im März leitete.
Ullmann teilte mit, er werde andere Wege suchen, Menschen zu erreichen, die nicht im Einklang mit dem kirchlichen Lehramt trotzdem eine Beheimatung in Glaube und Kirche suchten. Auch die Arbeitsgruppe „Regenbogenkirche für alle“, die den Gottesdienst mit organisiert hatte, drückte ihr Unverständnis aus. (dpa)