„Beschimpfungen und Drohungen“Ärger über Hundekot und Kölner Hundehalter in Porz
Zündorf – Die kleine Enkeltochter kurvte beim ersten Ausflug mit ihrem neuen Roller mitten hinein in einen großen Hundehaufen auf dem Feldweg, und ihr Schwesterchen im Lauflern-Alter trat wenige Meter weiter in die nächste stinkende Hinterlassenschaft. Die Wege durch die Felder am Zündorfer Ortsrand sind Willi Herrmanns (Name geändert) und seiner Familie verleidet, seit immer mehr Hundebesitzer ihre Tiere auf den Wegen nicht nur frei laufen, sondern auch frei ihr Geschäft verrichten lassen – ohne sich um dessen Beseitigung zu kümmern.
An der Wielermaar in Porz-Zündorf
Herrmanns wohnt in der Nähe eines Wendehammers an der Wielermaar, von wo aus es direkt zu den Feldern geht. Er ärgert sich ebenso wie viele Nachbarn darüber, dass uneinsichtige Hundehalter ihre Tiere dort von der Leine lassen, ohne später den Dreck einzusammeln. „Ich sehe viele verantwortungsbewusste Menschen, die Hundekotbeutel und gegebenenfalls eine Flasche Wasser zur Nachreinigung dabei haben“, berichtet Herrmanns von seinen Spaziergängen. „Aber leider kommen seit einiger Zeit immer häufiger Menschen mit dem Auto angefahren, lassen die Tiere nur kurz raus und düsen, nachdem sich der Hund erleichtert hat, davon, ohne sich um irgendetwas zu scheren.“
Mit der persönlichen Ansprache solcher Hundehalter habe er leider unangenehme Erfahrungen gemacht. „Selbst wenn ich ganz sachlich darum bitte, die Verdauungsprodukte zu entsorgen, habe ich schon Beschimpfungen und Drohungen erlebt“, sagt er.
Hundesteuer als Ausrede
Die Argumentation von Hundehaltern; „Ich bezahle Hundesteuer, da wird mein Hund ja wohl mal müssen dürfen. Gehen Sie doch woanders spazieren“, sei eine noch geradezu freundliche Reaktion. Da halte er es dann für ratsam, sich auf keine Auseinandersetzung einzulassen.
Ähnliche Erfahrungen machen Menschen in anderen Stadtteilen, wo Wohngebiete an die Felder angrenzen. „Man muss auf den Feldwegen genau achtgeben, wohin man tritt. Bei Dunkelheit ist der Weg nicht empfehlenswert, sagt eine Frau, die mit dem Kinderwagen entlang der Felder in der Nähe der Bahnlinie in Wahn spazieren geht.
Appell an die Einsicht von Hundehaltern
Sie appelliert an die Einsicht von Hundehaltern, auch im Sinn eines besseren Einvernehmens. „Wenn man zum x-ten Mal mit Hundedreck an den Schuhen heimgekommen ist, wird man irgendwann wütend auf die Tiere – dabei können die ja nichts dafür. Es sind die Menschen, die handeln müssen“, sagt sie. Etlichen Hundehaltern scheinen ihre Pflichten beim Gassigehen mit dem Hund nicht bewusst zu sein. In Köln gilt das Verbot zur Verunreinigung öffentlicher Flächen durch Hundekot. Es betrifft auch Grün- und Hundefreilaufflächen.
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Hunde dürfen „nur auf dicht mit Bäumen oder Sträuchern bewachsenen Flächen hinmachen“, heißt es in der städtischen Information zum Thema. Sollte trotzdem ein Malheur passieren, müssten die Halter es unverzüglich beseitigen, anderenfalls drohten Verwarnungsgelder von 45 Euro aufwärts. Bei Verunreinigungen auf Kinderspielplätzen werden sogar 500 Euro Bußgeld fällig.
Leinenpflicht im Wald und am Wasser
In Landschaftsschutzgebieten dürfen Hunde zwar auf Wegen von der Leine gelassen werden, aber das Stöbern in Feldgehölzen, im Wald oder am Ufer von Seen oder Fließgewässern muss durch Anleinen unterbunden werden. Schließlich macht die Stadt darauf aufmerksam, dass auch auf dem freien Feld keine absolute Freiheit für Hunde gilt. „Mit der Verrichtung ihres Geschäftes und durch das Apportieren von Stöcken verursachen Hunde Schäden auf landwirtschaftlichen Flächen“, heißt es in der städtischen Information. Für den wirtschaftlichen Schaden, der Landwirten dabei entsteht, können Halter haftbar gemacht werden.