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Stadt Köln reagiert nichtTestzentrum entsorgt wohl Corona-Müll an Porzer Container

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MuellPorz

Säckeweise stapelt sich der Müll – wohl aus einem Testzentrum – an den Containern in Köln-Porz.

Köln-Porz – Covid in grünen Großbuchstaben steht auf Kartons gedruckt, die aus aufgerissenen Müllsäcken hervorquellen. Ein zerknülltes Informationsschreiben der Stadt mit Hinweisen zur Pandemie, gebrauchte Schutzkittel und Einweghandschuhe – dieser Fund sorgte bei Anwohnern der LEG-Siedlung an der Friedrichstraße für Besorgnis. „Direkt neben den Mülltonnen haben Unbekannte acht Plastiksäcke mit Müll offenbar von einer Covid-Teststation weggeschmissen“, berichtete ein Anwohner.

„Das ist doch eine Unverschämtheit und richtig gefährlich. Zwischen den Abfällen von Schnelltests sind ja bestimmt auch positive Tests“, sagte der Mann, der diese Zeitung auf den Missstand aufmerksam macht, seinen Namen aber nicht veröffentlicht sehen will.

CoronaAbfaelle

In Müllsäcken fanden Bewohner gebrauchte Covid-Tests und weitere medizinische Abfälle.

Schon seit Tagen liege das Material ungeschützt neben den Abfallbehältern nahe der Bergerbrücke – ob das kein Fall für das Ordnungsamt sei, fragt sich der Bürger. Wenn die Behörde die Säcke eingehender durchsuche, finde sich doch vielleicht ein Hinweis auf den Verursacher.

Alles zum Thema Jochen Ott

Gebrauchte Corona-Tests und Spritzen illegal in Porz entsorgt

Die LEG-Immobilien-Gruppe, die ihren Mietparteien in der Glashüttensiedlung ein sauberes Umfeld bieten will, ist nach den Worten von Pressesprecher Nils Roschin aktiv geworden, sobald sie von dem Vorfall hörte. „Die unsachgemäße, illegale Entsorgung von Müll kommt leider immer wieder vor. Hierüber ärgern wir uns genauso wie unsere Mieterinnen und Mieter und bedauern die Situation vor Ort. Der vorliegende Fall macht uns wirklich wütend, weil hier mehrere Müllsäcke mit medizinischem Sondermüll wie Corona-Tests und Spritzen illegal abgestellt wurden“, stellt Roschin fest und verweist auf regelmäßige Kontrollen der Müllsammelplätze durch die Objektbetreuer.

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Eine unmittelbare Entsorgung der Säcke über den Hausmüll, etwa durch Hausmeister oder die reguläre Müllabfuhr, sei wegen des brisanten Inhalts nicht in Frage gekommen. „Unser Unternehmen hat in der Angelegenheit Strafanzeige gegen unbekannt gestellt und das Ordnungsamt informiert“, berichtet Roschin. Die LEG habe ein Unternehmen gefunden, das sich um die Entsorgung des Sondermülls kümmere.

Kameras sollen Täter künftig abschrecken

Roschin verweist auf Bemühungen, Mieterinnen und Mieter auf Mülltrennung und die Einhaltung der Sperrmülltermine hinzuweisen. Mit der Müllsituation dort sei man aktuell nicht zufrieden und wolle sie mit diversen Maßnahmen verbessern. Dafür werde die LEG in naher Zukunft Kameras installieren lassen, um Müllsünder abzuschrecken und womöglich zu überführen. Das geschehe zunächst versuchsweise und diene dem Ziel, dass sich die Mieter in ihrer Umgebung wohlfühlen können. Der LEG-Pressesprecher macht aber auch klar: „Fremdableger muss das Ordnungsamt ahnden.“

Mit Hinweisen an das Ordnungsamt wegen wilder Müllablagerungen hat Markus Dunschen, Leiter der Objektbetreuung, in dieser Sache bisher keinen Erfolg gehabt. Er berichtete auf Anfrage von drei weiteren Vorfällen seit Jahresende 2021, bei denen gleichfalls erhebliche Mengen an Spritzen und anderen medizinischen Abfällen, offenkundig von einer Corona-Teststation, am Sammelplatz abgekippt worden seien.

„Dem muss man doch nachgehen“, verlangt Dunschen, dem ein attraktives Umfeld für die Siedlungsbewohner wichtig ist und der schon etliche Verbesserungen auch rund um die benachbarten Wohnhäuser der Immoconcept-Verwaltungsgruppe initiiert hat.Wenn der Stadt, wie bei offiziellen Besuchen stets betont werde, die Hochhaussiedlung am Rand der Porzer Innenstadt tatsächlich am Herzen liege, müsse das auch sichtbar werden. Stattdessen verweise die Stadt bei entsprechenden Hilfeersuchen auf Nichtzuständigkeit, handele es sich bei den Müllsammelplätzen doch um Privatgelände.

„Ein Schlag ins Gesicht für alle“

Der SPD-Landtagsabgeordnete Jochen Ott engagiert sich schon lange für Wohnumfeldverbesserungen in der Glashüttensiedlung und fordert die Stadt zum Handeln auf. „Wenn in solchen Fällen Hilfe abgelehnt wird, ist das ein Schlag ins Gesicht für alle, die sich im sozialen Brennpunkt für Veränderungen einsetzen“, sagt er. Die Menschen in der Siedlung hätten Besseres verdient als im Stich gelassen zu werden. Wenn sich herumspreche, dass man am Rand der Hochhäuser folgenlos jeden Dreck entsorgen könne, werde die Situation immer schlimmer. Die Stadt hat auf eingehende Fragen dieser Zeitung zu der Problematik bisher nicht geantwortet.