Eltern skeptischBau des neuen Porzer Grundschulgebäudes könnte sich weiter verzögern
- Anfang Juli wurde der Containerbau an der Grundschule Haupstraße abgerissen. Er soll durch einen modernen Bau ersetzt werden.
- Das Ausweichquartier werde „planmäßig bis Jahresende 2020“ fertiggestellt, hat die städtische Gebäudewirtschaft mitgeteilt.
- Doch die Eltern der Kinder sind skeptisch, der Homepage der städtischen Gebäudewirtschaft stehen andere Informationen.
Köln – Provisorien halten erfahrungsgemäß oft besonders lange – das gilt auch für den himmelblauen Containerbau an der Grundschule Hauptstraße, der auf dem zur Josefstraße hin gelegenen Schulhof vor mehr als 40 Jahren installiert wurde. Damals platzte die Porzer Grundschule aus allen Nähten, der Containerbau sollte für ein Weilchen Raum für vier Schulklassen bieten.
Zahlreiche Mädchen und Jungen, die dort einst eingeschult worden sind, haben inzwischen selbst längst Kinder im Grundschulalter. Und der schon in den 1980er Jahren veraltete Pavillon stand immer noch. Bis Anfang Juli. Da kam ein Abbruchbagger und zerlegte den zweigeschossigen Behelfsbau.
Auf diesem Teil des Schulgrundstücks soll nun ein neues Provisorium entstehen. Geplant ist ein Modulbau, in dem der Unterricht für die Grundschulkinder stattfinden kann, wenn das mehr als 100 Jahre alte Hauptgebäude der Porzer Grundschule abgebrochen wird und an dessen Stelle ein Schulneubau entstehen soll. Das Ausweichquartier werde „planmäßig bis Jahresende 2020“ fertiggestellt, hat die städtische Gebäudewirtschaft mitgeteilt.
Eltern von Porzer Grundschulkindern sind skeptisch
Porzer Eltern betrachten diese Zusage mit Skepsis. Schon zu oft haben sich Verbesserungen für diese Grundschule aus den unterschiedlichsten Gründen stark verzögert. Während Eltern und Schule sich beispielsweise für einen Verbleib der Grundschule am bisherigen Standort ausgesprochen hatten, wurde zwischen den Parteien in der Bezirksvertretung anhaltend über einen möglichen Umzug debattiert.
Die Schule und die benachbarte Musikschule könnten auf ein Gelände östlich der Straßenbahn an der Glashüttenstraße ziehen und Platz schaffen für ein neues Porzer Einkaufsquartier, wünschte sich die CDU. Erst vor anderthalb Jahren einigten sich die Fraktionen auf den Verbleib am alten Platz und folgten damit dem Wunsch von Schule und Eltern. Im Herbst 2019 besiegelte ein Baubeschluss für den jetzigen Standort das Ende des leidigen Hin und Hers. Auf dem zur Hauptstraße hin gelegenen Grundstück der Grundschule sind bereits Bauarbeiten im Gange. Dort soll bis zum Beginn des neuen Schuljahres eine moderne, ausreichend Platz bietende Mensa für die Übermittagsbetreuung betriebsbereit sein.
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Auch dieser Modulbau hat eine längere, leidvolle Geschichte: Für die Essensausgabe an etwa 200 Schüler war schon vor Jahren ein Containerbau aufgestellt worden. Doch stellte sich schnell heraus, dass dieser Bau nicht den aktuellen Brandschutzbestimmungen genügte. Folglich durfte die neue Mensa nicht genutzt werden. Und bis die daraufhin bestellten, ordnungsgemäß ausgestatteten Container eintrafen, zogen erneut zwei Jahre ins Land.
Zeitplan wird offenbar nicht eingehalten
Wenn sowohl die neue Mensa mit Platz zum Essen für rund 120 Kinder als auch der Ersatz-Modulbau für die Klassen- und Verwaltungsräume in Betrieb genommen sind, kann mit dem Abbruch des uralten und an vielen Stellen schon lange nicht mehr zeitgemäßen Schulgebäudes und mit dem Neubau begonnen werden.
Dafür hat die Verwaltung den Bezirksvertretern eine Zeitspanne von zehn Jahren in Aussicht gestellt. Auf der Homepage der städtischen Gebäudewirtschaft steht derzeit allerdings zum Thema „Machbarkeitsstudie für den Neubau der Gemeinschaftsgrundschule mit Turnhallen“ unter dem Stichwort „Maßnahmenfortschritt“ schon der Hinweis auf Verzögerungen: „Terminschiene unterbrochen / erneute Abstimmung aller beteiligter städtischer Dienststellen“ ist dort zu lesen.
Die ersten der Mädchen und Jungen, die einst im himmelblauen Provisorium mit den blinden Fensterscheiben und dem müffelnden Bodenbelag das ABC gelernt haben, könnten beim Einzug der Porzer Grundschulkinder in einen künftigen schmucken und modernenSchulneubau durchaus schon Großeltern sein.