Nach Eklat in Köln-PorzNeuer Vorstand der Krankenhaus-Förder bekommt viel Beifall
Porz – Mit einem neuen Vorstandsvorsitzenden soll der Krankenhaus-Förder-Verein Porz jetzt wieder in ruhiges Fahrwasser geraten und seine seit beinahe 60 Jahren erfolgreiche Arbeit zur Unterstützung des Krankenhauses fortsetzen können.
Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung, die mit großer Vorstandsmehrheit infolge ausufernder Querelen an der Spitze des Vereins einberufen wurde, ist der Porzer Hals-Nasen-Ohren-Arzt Gregor Steffen ohne Gegenstimme zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt worden. In offener Abstimmung entschieden sich die in großer Zahl persönlich anwesenden Mitglieder des Förder-Vereins einmütig für Steffen; einen Gegenkandidaten gab es nicht.
Köln: Turbulente Mitgliederversammlung im Mai
Der Arzt löst den im Mai bei einer turbulent verlaufenen ordentlichen Mitgliederversammlung gewählten 1. Vorsitzenden Kemal Sovuksu ab. Sovuksu hatte bei der Versammlung im Frühjahr ebenso wie der Porzer CDU-Vorsitzende Werner Marx eine große Zahl von Vollmachten zumeist neuer Mitglieder mitgebracht. Mit dieser Vollmachten-Mehrheit überstimmten Marx und Sovuksu die damals anwesenden Mitglieder und brachten eine eigene Liste durch.
Das Verfahren, wiewohl durch die veraltete Satzung des Förder-Vereins nicht verboten, löste erhebliche Empörung aus. Zudem gab es von Anbeginn innerhalb des Vorstandes, der Mitgliederschaft und unter den Chefärzten Zweifel daran, dass Sovuksu als mit dem Krankenhaus und dem Verein bisher nicht vertrautes, neues Mitglied der Richtige für das Amt sei.
Zweifel an ordnungsgemäßer Wahl
Es obliege dem Vorstand, die Mittelwerbung für Krankenhaus-Anliegen voranzubringen und eine gute Vernetzung zur Bevölkerung zu schaffen; dafür brauche es eine gute Kenntnis, sagten Kritiker. In der Zeit nach der Versammlung vom Mai zeigten sich bald begründete Zweifel am ordnungsgemäßen Verlauf der Wahl. Etliche der von Marx und Sovuksu mitgebrachten Vollmachten waren fehlerhaft oder warfen Fragen auf.
Bei der jetzigen Versammlung listete die Kinderärztin Simin Fakhim, 2. Vorsitzende des Fördervereins, genau auf, um welche Zweifel es gegangen sei. Sie schilderte, wie juristische Beratung den nicht betroffenen Vorstand zum Handeln veranlasst habe, um die Gemeinnützigkeit und die Existenz des Vereins nicht zu gefährden. Sovuksu sei Antworten zur Klärung komplett schuldig geblieben, Marx habe sich nur zu einigen Punkten geäußert.
Vorstand berief außerordentliche Mitgliederversammlung
Sachlich informierte Fakhim die Mitglieder über die Folgen der Streitigkeiten. Der Geschäftsführer des Förder-Vereins, Christoph Marenbach, legte sein Amt nieder, weil er eine Kooperation mit Sovuksu für unmöglich hielt. Der restliche Vorstand berief schließlich eine außerordentliche Mitgliederversammlung ein, um Sovuksu und Marx aus dem Vorstand ausschließen zu lassen.
Die Einladung zur Versammlung kreuzte sich mit Marx’ eigenem Rücktritt. Wenige Tage vor der Versammlung trat auch Sovuksu aus dem Vorstand und dem Verein aus – er wolle damit nichts mehr zu tun haben. Am Tag vor der Versammlung trafen schließlich 51 Austrittsschreiben bei Schatzmeister Hackenbroich ein, durchweg von Migliedern, die Sovuksu für seine Wahl im Mai frisch geworben hatte.
Der neue Vorsitzende Gregor Steffen versicherte jetzt, es solle einen Neubeginn geben – ohne Nachkarten, in engem Kontakt mit den Mitgliedern, mit einer im Entstehen begriffenen, zukunftsfähigen Satzung und voller Offenheit. Wie Steffen sagte, hat er vor der Kandidatur selbst juristisch klären lassen, ob seine berufliche Verbindung mit dem Krankenhaus zu Interessenkonflikten bei der Arbeit im Förderverein führen könne. Wegen seiner geringen, nicht weisungsgebundenen ärztlichen Tätigkeit fürs Krankenhaus ergebe sich ein solcher Konflikt aber nicht.
Bei der Neuwahl eines Geschäftsführers errang der Anwalt Michael Gras eine klare Mehrheit. Als Beisitzer anstelle von Werner Marx wurde Klaus Schäfer gewählt. Lebhaften Applaus gab es für die neuen Vorstandsmitglieder und für Christoph Marenbach, der mit seinem Rücktritt Haltung gezeigt und gegen den seiner Auffassung nach ungeeigneten Vorsitzenden opponiert habe.
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Anhaltenden, stürmischen Beifall zollten die Mitglieder der 2. Vorsitzenden Simin Fakhim. Steffen dankte ihr herzlich für ihr Engagement in den Turbulenzen und die Tapferkeit, die sie gegenüber teils heftigen Attacken bewiesen habe.
Der Förderverein geht mit deutlich größerer Mitgliederzahl aus der Krise hervor: Nach der chaotischen Mai-Versammlung sind 399 neue Mitglieder eingetreten. Selbst nach den zum Jahresende wirksamen Austritten hat das Krankenhaus dann 538 im Verein zusammengeschlossene Förderer.