Wohnungen in WahnAcker soll neuer Bebauung weichen
Köln-Wahn – Der Mais ist geerntet. Auf dem Feld entlang der Straße Am Bahnhof ragen nur noch kurze Stoppeln aus dem Boden. Bis jetzt wird das rund 8000 Quadratmeter große Grundstück landwirtschaftlich genutzt. Doch das soll sich schon bald ändern. Im Eltzhof hat die Verwaltung ihre Pläne für die zukünftige Bebauung des Ackers vorgestellt. Auf dem Areal zwischen Frankfurter Straße, Am Bahnhof und Poststraße sollen 30 Wohneinheiten und auf circa 2100 Quadratmetern Gewerbe entstehen.

Ein Schild der KVB (im Hintergrund) kündigt das neue Parkhaus am S-Bahnhof Wahn bereits an.
Copyright: Figge
Die neuen Wohnungen werden alle als sozial geförderter Wohnungsbau realisiert. Auch ein Kindertagesstätte und ein Spielplatz sind geplant. Außerdem soll eine Tiefgarage mit 30 Stellplätzen für die Bewohner gebaut werden.
Vorgesehen sind drei Gebäude mit bis zu drei Geschossen. Die Bebauung soll wie ein Riegel entlang von Frankfurter Straße und Am Bahnhof entstehen, so dass die dahinter gelegenen Gärten und der Spielplatz vom Straßenlärm abgeschirmt sind. Überlegt wird, die Wohnbebauung an der Frankfurter Straße zweigeschossig mit ausgebautem Satteldach auszuführen. Das angrenzende Wohnhaus in der Straße Am Bahnhof soll dreigeschossig sein und ein Flachdach bekommen.
Alles zum Thema Kölner Verkehrs-Betriebe
- Fahrbahn unterspült Wasserrohrbruch in Zündorf behoben – Hauptstraße bleibt gesperrt
- In drei Nächten KVB führt Oberleitungsarbeiten entlang der Linie 4 durch
- Satire Liebe KVB, was ihr bitte, bitte niemals machen dürft...
- Linientrennung und Umleitungen So wirken sich die Bauarbeiten auf der Aachener Straße auf KVB-Fahrgäste aus
- Bahnsteig-Monitore der KVB Warum werden Zeiten der Linien auf den anderen Bahnsteigen nicht angezeigt?
- Netcologne Internet in Teilen des Rhein-Erft-Kreises ausgefallen – Störung behoben
- Nur noch drei Preisstufen Verkehrsverbünde lichten den Ticket-Dschungel im Rheinland

Geruchsbelästigung? – Das städtische Klärwerk ist nicht weit weg von der geplanten Bebauung.
Copyright: Figge
Daneben ist das Gewerbegebäude geplant, ebenfalls dreigeschossig mit versetztem Staffelgeschoss. „Das Konzept ist nur eine Gesprächsgrundlage, wir können und werden noch Änderungen vornehmen, in die auch ihre Wünsche einfließen“, versicherte Christoph Hülsebusch vom Stadtplanungsamt den Bürgern.
Anwohner fordern niedrigere Gebäude
Änderungswünsche hatten die Besucher der städtischen Informationsveranstaltung vor allem bei der Höhe der geplanten Gebäude. Höchstens zweieinhalb Geschosse sollten die neuen Häuser haben, das forderten gleiche mehrere Anwohner, die in direkter Nachbarschaft der zukünftigen Bebauung leben.
„Ansonsten werden die Gebäude wie ein Gefängnis um den alten Stadtkern herum wirken“, vermutete ein besorgter Bürger. Außerdem sei eine größere Tiefgarage mit Stellplätzen auch für Bewohner der umliegenden Straßen sinnvoll.
Was die Stellplatz-Not betrifft, könnte das schon lange in der Nähe geplante KVB-Parkhaus Abhilfe schaffen. „Der Bau des Park-and-Ride-Parkhauses in Wahn hat begonnen“, haben die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) in einer Pressemitteilung verkündet.
Höhnisches Lachen
Ein Bauzaun ist ebenfalls schon gezogen, und ein Schild wurde aufgestellt, auf dem Feld nördlich der S-Bahnstation an der Straße Am Bahnhof. Von Dezember 2018 an sollen dort Pendler im direkten Umfeld der S-Bahnstation rund 300 zusätzliche Stellplätze nutzen können.
Als Hülsebusch den Bau ankündigte, hatten die Besucher im Eltzhof nur ein höhnisches Lachen übrig. Zu lange währt die scheinbar unendliche Geschichte um das Parkhaus schon. Bereits vor 13 Jahren wurde über das Park-and-Ride-Parkhauses diskutiert. Fehlende Grundstücke und fehlendes Geld hatten die dringend benötigten zusätzlichen Stellplätze immer wieder verzögert. Rund um den Bahnhof sind regelmäßig alle Straßen und Parkplätze zugestellt.
Zwei Etagen für Autos
Doch nun wird endlich gebaut. Auf zwei Etagen entstehen rund 9500 Quadratmeter Stellfläche. Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs können in Zukunft ihr Auto bis zu 24 Stunden kostenfrei in der Anlage abstellen. Darüber hinaus gilt eine Tagespauschale von 25 Euro.
Der Zugang zum Parkhaus wird durch eine Schranke sowie einen Wächter gesteuert. Das Vorhaben kostet etwa 5,3 Millionen Euro, davon steuert der Bund 3,8 Millionen Euro bei. Sollte das Parkhaus dauerhaft ausgelastet sein, kann es weiter ausgebaut werden, verspricht das Verkehrsunternehmen.
Mietstellplätze für Anwohner sind allerdings nicht vorgesehen, erklärte Hülsebusch. Deshalb prüfe die Stadt auch noch, ob weitere Parkplätze für die Öffentlichkeit in der Tiefgarage des geplanten Neubaus nötig sind.
Einige Zuhörer waren verwundert, dass überhaupt Wohnbebauung auf dem Feld geplant ist. Hätten doch Gutachten vor einigen Jahren ergeben, dass die Geruchsbelästigung durch die nahe gelegene Kläranlage zu massiv ist. Gemeint ist die städtische Kläranlage Porz-Wahn an der Poststraße in rund 300 Meter Luftlinie Entfernung. Zwischen der geplanten Bebauung und der Anlage liegen allerdings noch die S-Bahngleise. „Neuere genauere Messverfahren haben eine geringere Geruchsbelästigung als in früheren Untersuchungen ergeben“, berichtete Hülsebusch. Zudem werde das Gebäude, das am nächsten zur Kläranlage hin gelegen sei, nur Gewerbe beheimaten.
Eine Überlegung ist die Nutzung durch Dienstleister, also etwa eine Physiotherapiepraxis oder Büroräume. Für eine gewerblich genutzte Immobilie sind die Grenzwerte für Geruchsimmissionen nicht so streng wie bei Wohnbebauung. Im Verlauf der Planung würden aber auch noch weitere Geruchsgutachten in Auftrag gegeben.
Genauso müssen unter anderem noch Untersuchungen zu Lärm und Verkehr erstellt werden. Die endgültigen Pläne der Politik werden später erneut zur Abstimmung vorgelegt.