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Naturprojekt auf ÄckernViele bunte Blumen für Porz-Libur

Lesezeit 4 Minuten
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Pänz aus der Kita St. Margaretha säen auf einem Acker am Rande Liburs.

Köln-Porz – Zartlila Phacelia-Blüten, die weiß leuchtenden Rispen wilden Buchweizens, orangefarbige Ringelblumen, tiefes Kornblumenblau, rosa Malven – es wird bunt rund um Libur. Auf vielen neuen Blühstreifen soll sich im Sommer eine Augenweide für Spaziergänger ausbreiten – vor allem aber eine Bienen- und Insektenweide.

Mit Erwerb von Zertifikaten kann sich jeder beteiligen

Sämtliche Liburer Landwirte und weitere im Arbeitskreis Drüber und Drunter engagierte Kollegen, legen in großem Stil neue Blühstreifen an. Damit ermöglichen sie allen naturschutzinteressierten Menschen, sich mit dem Erwerb von Zertifikaten quadratmeterweise am Naturschutzprojekt zu beteiligen. Der Bürgerverein, der Feuerwehrverein Libur und die Katholische Kirchengemeinde Christus König beteiligen sich bereits finanziell, während Landwirte aus Libur und Zündorf Flächen für die Insekten-Speisezimmer zur Verfügung stellen.

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Landwirte und Förderer aus Porz machen am  Blühstreifen-Projekt mit.

Das Anlegen von Blühstreifen ist den 40 Landwirten von Drüber und Drunter, die sich für Umwelt- und gewässerschonenden Ackerbau engagieren, schon lange wichtig. Mit der Aussaat insektenfreundlicher Blühpflanzen auf jährlich mehr als 400 000 Quadratmeter fördern sie einvielfältiges Insektenleben. „Das ist unverzichtbar für den Natur- und Gewässerschutz und sichert gute Erträge“, betont Landwirt Bernd Bulich, Vorsitzender des Arbeitskreises. „Mit unserem Blühstreifenprojekt waren wir bereits im letzten Jahr in Troisdorf erfolgreich. Wir konnten zahlreiche Menschen, Firmen und auch Kindergärten dafür gewinnen, sich durch den Kauf von Blühstreifenzertifikaten aktiv für den Insektenschutz in der Region zu engagieren.“

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In diesem Jahr wolle der Arbeitskreis daran anknüpfen. Acht Porzer Landwirte stellen 14 Flächen, insgesamt 34 000 Quadratmeter groß, fürs blühende Leben bereit. Auf einem Acker am Rande Liburs säten die Pänz der Kindertagesstätte St. Margaretha jetzt zum Auftakt voller Eifer die eigens für den Boden im Langeler Boden zusammengestellte Wildpflanzenmischung plus Sonnenblumenkerne aus. Bis über die Knöchel mit den Gummistiefeln im Ackerboden legten sie den Grundstein fürs bunte Projekt und bekamen dafür eines der Zertifikate, die jedem Unterstützer ausgestellt werden. Jürgen Lowis, Pressesprecher von Drüber und Drunter, erklärt: „Zertifikate gibt es für zehn Euro; der Quadratmeter Blühstreifen kostet die Unterstützerinnen und Unterstützer einen Euro. Diese Fläche verdoppeln die teilnehmenden Landwirte. Mit zehn Euro entsteht also eine 20 Quadratmeter große Blühfläche. Käuferinnen und Käufer erhalten außerdem ein auf ihren Namen ausgestelltes Dokument.“ Und das ist, ganz im Sinn des Umweltschutzes, auf Graspapier gedruckt.

Kölner Wasserversorger sieht Projekt positiv

Der Wasserversorger Rhein-Energie Köln, gleichfalls Mitglied im Arbeitskreis, begrüßt das Projekt. Martin Kaupe, Wasserexperte des Unternehmens, sagt: „Gutes Trinkwasser gibt es nur in einer intakten Natur, zu der ein vielfältiges Insektenleben einfach dazu gehören muss.“Die Vereine und die Kirchengemeinde ermöglichen mit insgesamt 400 Euro das Anpflanzen von 800 Quadratmetern Blühfläche. Helmut Marti, Vorsitzender des Bürgervereins, erinnert an das gemeinsame Anliegen „Porz sorgt für seine Bienen“ in der Vernetzung der Porzer Bürgervereine.Möglichst viele öffentliche Flächen im Stadtgebiet sollen dabei bienen- und insektenfreundlich gestaltet werden. Weil es in Libur selbst kaum geeignete öffentliche Flächen dafür gebe, sei es toll, dass die Landwirte entsprechende Flächen zur Verfügung stellen. „Wir haben unseren Vereinsmitgliedern empfohlen, sich an der Aktion zu beteiligen.“

Blumen nur anschauen- und nicht pflücken

Die Drüber-und-Drunter- Landwirte Marcus und Matthias Becker, Bernd Bulich, Wilfred Engels, Thomas Müller, Franz-Josef Schoch, Gottfried Schulte und Peter Wermes übernehmen das finanzielle Risiko des Projekts. Sie stellen die entsprechenden Flächen, kaufen die hochpreisigen Blühmischungen ein, säen sie aus und pflegen die Äcker. Dafür bekommen sie den Erlös aus dem Zertifikateverkauf.Zertifikate können Interessenten jetzt erwerben. Es gibt sie in Libur bei Beckers Hoflädchen und Reifen Lippert, in Wahn auf dem Kulturgut Eltzhof, in Zündorf beim Spargelhof Wermes, in Langel beim Spargel- und Erdbeer-Verkaufsstand an der Lülsdorfer Straße104 und in Ensen beim Verkaufsstand vor der Alexianer-Klostergärtnerei.Wer das Projekt unterstützt, wird auf Wunsch auch informiert, wann „sein“ Blühstreifen bunte Pracht entwickelt. „Aber bitte nur gucken“, empfiehlt Bernd Bulich. Auf den Blühstreifen Blumen zu pflücken und damit Insekten ihre Nahrung zu zertrampeln und wegzunehmen ist definitiv nicht erwünscht. http://www.ak-drueber-und-drunter.de