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Sänger Bosse über Köln„Ich habe hier ein halbes Jahr in der Aufnahmekabine gewohnt“

Lesezeit 3 Minuten
Porträt des Sängers Bosse

Bosse kommt zum Open-Air-Konzert nach Köln.

Bosse kommt am 20. Juli zum Konzert nach Köln. Ein Gespräch über seine Verbindung zu Köln und Sommertouren.

Wenn andere in den Urlaub fahren, ist für Bosse intensive Arbeitszeit. Dann tourt der Sänger aus Hamburg so wie viele andere Musiker durch das Land und gibt Sommer-Konzerte. Doch das schmälere sein Urlaubsgefühl gar nicht, verrät er im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

„Wenn wir im Sommer losfahren, sind wir 36 Leute in zwei Bussen. Wir springen in den Badesee, spielen Badminton oder stehen auf der Bühne. 2,5 Stunden bei einem eigenen Open-Air oder Hallenkonzert zu spielen – es gibt wirklich Schlimmeres“, so der Sänger. Der verregnete Mai und Juni lasse das Sommergefühl zwar noch nicht so recht aufkommen, doch auch in der Hinsicht sieht der 44-Jährige der nächsten Zeit entspannt entgegen.

Bosse über regenreiche Open-Air-Konzerte

„Ich hatte echt schon alles: Von der Bühne, die einstürzt, bis hin zu Gewitter, die so stark waren, dass man Angst bekommt. Aber davon abgesehen finde ich Regenfälle gar nicht so schlimm,“ sagt Bosse.

Der Deutschpop-Musiker kommt am 20. Juli in die Live Music Hall und, geplant war eigentlich sein erstes eigenes Open-Air-Konzert an der Südbrücke. Doch das Freiluft-Konzert wurde nun aufgrund zu wenig verkaufter Tickets verlegt.

Bosse ist bereits gut eingespielt, denn erst kürzlich hat er seine Hallentour zum aktuellen Album „Übers Träumen“ abgeschlossen. Für sein Köln-Konzert holt er sich mittlerweile bewährte Verstärkung des Kölner Chors „Veedelperlen“, der sich selbst als die „größte Girlband der Welt“ bezeichnet. Ein gekonnter Kniff von Bosse war es, für seinen Song „Ein Traum“ mit lokalen Chören aus den jeweiligen Großstädten Konzerte vor Ort zu bestreiten. So auch im April, als er mit den Veedelperlen auf der Bühne des Palladiums stand.

„Auf dem Hurricane-Festival bin ich mit dem Chor Hansemädchen aufgetreten. Das Video ging viral, daraufhin hatte ich in der Woche drauf Hunderte Anfragen von Chören, allein 12 aus Köln. So habe ich die Veedelperlen kennengelernt.“ Besonders beeindrucke ihn, dass der Chor die Teilnehmerinnen nicht nur musikalisch miteinander verbinde, sondern auch Freundschaften sowie ein Netzwerk ermögliche und eine echte Anlaufstelle für die über 100 Sängerinnen darstelle. Auch im Juli sollen die Veedelperlen wieder mit auf die Bühne.

Sänger Bosse mit besonderer Beziehung zu Köln

Damit stärkt Bosse seine ohnehin schon besondere Beziehung zu Köln, wie er verrät. „Ich habe mein allererstes Bosse-Album im Kölner Maarwegstudio aufgenommen bei Wolfgang Stach, meinem ersten Produzenten.“ Noch frisch im Business, quasi mittellos, habe er ein halbes Jahr lang in der Aufnahmekabine geschlafen und gewohnt, „weil ich nicht wusste, wo ich schlafen sollte“. Dann hat er seine Alben Nummer drei und vier in einer Einzimmerwohnung an der Zülpicher Straße aufgenommen.

Somit hat Bosse, der eigentlich aus Braunschweig stammt, aber mittlerweile seit mehr als 20 Jahren in Hamburg lebt, schon „einige Jahre in Köln verbracht“. Er findet, die Stadt sei „nicht zu groß, nicht zu klein“ und habe eine „coole Gemütlichkeit“. „Ich finde es toll, wie sehr die Plätze und Parks genutzt werden. Die Kölner sind viel draußen, das macht das besondere Miteinander aus, in Hamburg ist das bisschen anders.“

Bosse tritt am Samstag, 20. Juli, in der Live Music Hall auf. Tickets kosten 54,50 Euro. Beginn ist 19 Uhr.