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Viele VorteileWarum auf den Poller Wiesen und anderen Kölner Flächen immer wieder Schafe weiden

Lesezeit 3 Minuten
18.04.2024, Köln:  Schafe am Rhein in der Nähe der Südbrücke. Foto: Arton Krasniqi

Auf den Poller Wiesen ist immer mal wieder eine Schafherde zu sichten.

Auf den Poller Wiesen und anderen Schutzgebieten helfen Schafe bei der Pflege – aber auch Rinder, Büffel und Esel sind in Köln im Einsatz.

Weidende Schafe auf den Poller Wiesen wecken oft die Neugierde von Menschen, die einen solchen Anblick hier nicht erwarten. Unbeeindruckt vom Großstadttreiben jenseits des Rheins ziehen die wolligen Paarhufer in großer Gesellschaft ihres Weges. Die Herden halten das Gras kurz und ersparen der Stadtverwaltung erheblichen technischen Aufwand beim Mähen der Poller Wiesen und etlicher weiterer großer Flächen.

Schafe sind Maschinen bei der Grünpflege überlegen

In vielerlei Hinsicht sind die Herden als lebende Rasenmäher jeder Maschine überlegen. Deshalb hat die Stadtverwaltung vier Herden offiziell in die Grünpflege eingebunden. Die Schäferinnen und Schäfer, die mit den Tieren in Wanderbeweidung durch Grünflächen im Stadtgebiet ziehen, stehen bei der Stadt unter Vertrag.

18.04.2024, Köln:  Schafe am Rhein in der Nähe der Südbrücke. Foto: Arton Krasniqi

Die Stadt Köln hat vier Schafherden auf den Grünflächen im Einsatz.

Mit den 300 bis 500 Tieren umfassenden Herden sind sie zu unterschiedlichen Zeiten unter anderem in Teilen des Äußeren Grüngürtels, den Poller Wiesen, der Westhovener Aue, der Riehler Aue und im Nüssenberger Busch anzutreffen.

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Neben Schafen pflegen Rinder, Esel, Büffel und Ziegen Kölner Wiesen

Katja Reuter vom städtischen Presseamt erklärt, warum in den Herden nicht nur Schafe, sondern in der Regel auch ein paar Ziegen mitziehen. „Im Vergleich zu Schafen sind diese auch in der Lage, verholzte Pflanzen zu fressen“, sagt sie. Das erspart eine mechanische Nacharbeit.

18.04.2024, Köln:  Schafe am Rhein in der Nähe der Südbrücke. Foto: Arton Krasniqi

Die Schafe locken immer wieder viele Bewundernde an.

Außer den Schafen sind weitere tierischen Helfer zur Pflege von Naturschutzgebieten eingespannt, erläutert Reuter. Im Naturschutzgebiet N4 „Rheinaue Worringen-Langel“ erfolgt die Beweidung mit Glanrindern, im Gebiet N5 „Am Godorfer Hafen“ leisten Esel die Mäharbeit, im Gebiet N12 „Am Hornpottweg“ werden Wasserbüffel eingesetzt und für das Gebiet N23 „Dellbrücker Heide“ setzt die Stadt auf die Beweidung durch Ziegen.

Beweidung von Flächen in Köln fördert Artenvielfalt

Die Herden sind nicht allein als Rasenmäher im Dienst, sondern übernehmen fressend weitere Aufgaben. Katja Reuter teilt mit, dass die Beweidung auch den Erhalt der Artenvielfalt fördert und ein Verbuschen von Flächen verhindert.

„Anders als bei der Mahd mit Maschinen entstehen durch die unterschiedlich stark abgefressenen Bereiche verschiedene Vegetationshöhen mit verschiedenen Kleinstlebensräumen“, macht die Stadtsprecherin deutlich. Dies habe einen positiven Effekt auf die Artenvielfalt der Kölner Grünflächen. „Außerdem tragen die Schafe zur Vernetzung von Lebensräumen bei, da in ihrem Fell Samen und Insekten haften bleiben können, die so auf andere Weideflächen weitergetragen werden können.“

18.04.2024, Köln:  Schafe am Rhein in der Nähe der Südbrücke. Foto: Arton Krasniqi

Schafe fungieren auf Kölner Grünflächen, wie hier an der Südbrücke, als lebende Rasenmäher.

Der Einsatz lebendiger Rasenmäher bringt nicht nur dem Grünflächenamt Vorteile, sondern auch den Schäferinnen und Schäfern. Für die Weideflächen wird kein Nutzungsentgelt erhoben. So kommen die Tiere günstig an die erheblichen Mengen frischer Nahrung, die sie in der Weidesaison täglich brauchen. Acht bis zehn Stunden täglich sind Schafe nur mit Fressen beschäftigt und nehmen dabei je drei bis zehn Kilo Grünfutter auf.

Damit die Tiere auch dann satt werden, wenn auf den Wiesen nichts Frisches zu finden ist, kann in der Vegetationsperiode ohne Entgelt stellenweise auf städtischen Flächen auch Gras gemäht und Heu gemacht werden. Damit wird Winterfutter für die Schafe gewonnen. Nicht zuletzt aber erweckt das Bild friedlich grasender Herden bei vielen Beobachtern das Interesse an Natur und Naturschutz in der Großstadt. Diese Rasenmäher, die man eher riecht als hört, sind einfach ein schöner Anblick.