Die Verbreiterung der Brücke über die Hauptstraße ist vom Tisch. Das Bündnis Porz Mitte kritisiert das Vorgehen der Verwaltung bei dem Thema scharf.
Ende der DiskussionBrücke in Porz Mitte wird nicht verbreitert
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Die Pläne zur Verbreiterung der Brücke über die Porzer Hauptstraße wurden aufgegeben.
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Die Verbreiterung der Brücke über die Hauptstraße in Porz-Mitte ist vom Tisch. Auch, wenn die Politik eigentlich dafür schien, ist sie mehrheitlich in der Bezirksvertretung (BV) Porz abgelehnt worden. Damit folgt die Politik der Verwaltung, die aus Kostengründen einer Verbreiterung eine Absage erteilt hatte.
Das Bündnis Porz-Mitte schreibt in einem Beitrag auf der Plattform Instagram: „Die Mehrheit in der BV hat heute die Brücke beerdigt.“ Das Bündnis schreibt von einer „aberwitzigen Farce“. Auch die Verwaltung bekommt ihr Fett weg. So hätte das zuständige Amt von Eingriffen in die Bausubstanz „gefaselt“ und entgegen dem Gutachten „gäbe es keinen Sanierungsbedarf“.
In der Dezember-Sitzung hatte die Bezirksvertretung Porz die Verwaltungsvorlage noch geschoben. Zunächst sollten einige Fragen beantwortet werden. Unter anderem, ob eine Verbreiterung mittels einer leichteren Stahlkonstruktion von zwei oder drei Metern, anstatt fünf möglich sei.
Dies sei nicht Gegenstand der Untersuchung gewesen, hatte die Verwaltung schriftlich mitgeteilt. Laut Ratsbeschluss vom September 2022 sei eine Verbreiterung der Brücke „mit dem Ziel einer geraden Linienführung von Haus 1 bis zum Rhein verfolgt“ worden. Das sei untersucht worden. Andere Varianten seien nicht Teil der Machbarkeitsuntersuchung gewesen und hätten zusätzlich beauftragt werden müssen.
Bündnis Porz Mitte kritisiert Stadt
Zu dem Gutachten hatte sich das Bündnis schon zu einem früheren Zeitpunkt geäußert. In einer Pressemitteilung hieß es: „Wortbruch und manipulative Gutachten dürfen keine Entscheidungsgrundlage in der Politik sein“. Trotz gültigem Ratsbeschluss schlage die Verwaltung vor, die Brückenverbreiterung ersatzlos zu streichen. Jahrelang hätte die Verwaltung behauptet, dass die Verbreiterung nicht möglich sei. Nur „widerwillig“ hätte sie dann eingeräumt, dass dies doch möglich sei.
Auch kritisiert das Bündnis, dass die Verwaltung ein „Gefälligkeitsgutachten aus dem Hut gezaubert“ habe, „bei dem von fünf möglichen Varianten der Brückenverbreiterung nur die beiden teuersten genau berechnet wurden, weil das Amt für die anderen drei preiswerten Varianten dem Gutachterbüro nicht die erforderlichen Unterlagen bereitstellte“.
Auch unterschlage die Verwaltung, dass die Brücke laut Gutachten „ohnehin sanierungsbedürftig“ sei und die Kosten somit sowieso anfallen würden. Gepaart mit einer gehörigen Portion Sarkasmus, hat das Bündnis zu dem Thema auch ein Video auf der Plattform Youtube hochgeladen.
In der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung hatte sich die SPD weiterhin für eine Verbreiterung der Brücke ausgesprochen und dies in einem Antrag gefordert. Ebenfalls in der Sitzung anwesend war Sonja Rode, Leiterin des Amtes für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau. Sie sagte, dass egal, um wie viel Meter die Brücke erweitert würde, sie habe es nicht nötig. In Köln gebe es von den 440 Brücken etliche, die maroder seien, als die über die Hauptstraße in Porz. Eine Verbreiterung um weniger als fünf Meter sei sicherlich von den Materialkosten weniger, „aber vom Aufwand her ist es das gleiche“.
Ein wichtiger Punkt, der gegen eine Verbreiterung spreche, sei aber die Städtebauförderung. Die werde es nämlich nicht geben. Die städtebaulichen Ziele, für die es eine Förderung gibt, würden auch ohne eine Verbreiterung erreicht. Ziele sind eine Aufwertung und freie Sichtachse in Richtung Rhein. Dies werde mit dem Abbruch der Pavillons und der Neugestaltung der Brückenoberfläche erreicht, heißt es von Verwaltungsseite.
Das Werben von Sonja Rode, der Verwaltungsvorlage zuzustimmen und eine Brückenverbreiterung abzulehnen, stieß letztlich bei CDU, Grüne und AfD auf Gehör. Sie stimmten gegen den Antrag der SPD und für die Vorlage der Verwaltung. Die SPD, der parteilose Einzelmandatsträger Helmuth Krämer sowie Jonas Fritz Wolfgang Hallmann von Die Partei enthielten sich. Die Mandatsträgerin der FDP, Daniela Rechberger, war in der Sitzung abwesend.