Mit so einem Titel ist fast schon alles gesagt: „It Don’t Mean a Thing If It Ain’t Got That Swing“ heißt die fast 100 Jahre alte Komposition von Duke Ellington, die das Auditorium beim Doppelkonzert im Porzer Stadtgymnasium gleich mitriss. „Alles ist unbedeutend, wenn es den Swing nicht hat“, so hat der große Jazz-Pianist einst das musikalische Lebensgefühl seiner Zeit auf den Punkt gebracht. Die jungen Mitglieder der schuleigenen Big Band haben sich von eben diesem Swing begeistern lassen und ihre Musikalität zu den Mitschülerinnen und Mitschülern im Saal getragen. Das Stück hatten sie mit der vielfach preisgekrönten und international renommierten WDR Big Band zuvor im Sendesaal des Funkhauses proben können und von den Profis dabei wertvolle Tipps bekommen.

Erstmals hat das Stadtgymnasium am Projekt „jazz@school“ mit der WDR Big Band teilgenommen. Beim Workshop im WDR-Funkhaus erlebten die Jugendlichen, was es heißt, unter professionellen Bedingungen zu proben. „Es war sehr beeindruckend, die technische Ausstattung zu erleben“, sagt Lena, die in der Schulband Gitarre spielt. „Wir haben Hinweise bekommen, wie wir uns technisch und musikalisch verbessern können. Das wichtigste war für mich die Konzentration auf den Rhythmus und die Ermutigung, beim Spielen das eigene Gefühl einzubringen“.

WDR Big Band spielt zusammen mit Schülern im Porzer Stadtgymnasium

Nachdem der Duke-Ellington-Standard beim Besuch im WDR intensiv geprobt wurde, folgte die Aufführung in der Schulaula.  Sängerin Deborah und die ganze Band folgten mit Herz, Können und feinem Timing dem Dirigat ihres Lehrers Jakob Lüffe, der das herausragende Coaching als Riesenchance für die junge Band versteht. Lüffe hat aus seiner eigenen Jugend motivierende Erinnerungen an ein Gemeinschaftskonzert mit der WDR Big Band und durfte diese beim jetzigen Konzert auffrischen. Als die Profi-Musiker im Anschluss an den Auftritt der Schulband ein eigenes Konzert in der Aula gaben, spielte Lüffe bei einem Stück den Piano-Part.

Christian Elsässer, Leiter der WDR Big Band, ließ das Publikum bei den Jazz-Klassikern und eigenen Kompositionen aufhorchen. Die Spielfreude der Profis, die Klänge kunstvoll ineinander verwoben und jedem einzelnen Instrument dabei doch Raum ließen, beeindruckte die Schülerinnen und Schüler. Elsässer gab im Gespräch mit der Moderatorin zudem Einblick in das Wesen der Jazzmusik, beispielsweise bei seiner Eigenkomposition „Third Party“, was als ein „Fest der Terzen“ interpretiert werden kann.  

Wie motivierend die Zusammenarbeit mit dem Profi-Orchester gewesen ist, machten die jungen Porzer Saxofonistinnen Lotta und Hanna im Gespräch auf der Bühne klar. In einer solchen Umgebung dazuzulernen sei wunderbar gewesen, stellten sie fest. Selbst in den musikalischen Profibereich zu streben, können sie sich aber dennoch nicht vorstellen. Das Können der Big Band-Musiker habe ihnen nämlich klargemacht: Um in einer derart hochkarätigen Band zu spielen, seien eben auch die Anforderungen wahnsinnig hoch.

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Von

René Denzer

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Schulleiterin Evelyn Pfalz und Sebastian Frey als Leiter des Musikzweigs am Stadtgymnasiumm sehen gleichwohl die Inspiration durch das gemeinsame Konzert als Motivationsschub für junge Musizierende. Für die Schule sei das Projekt ein Aushängeschild. Als Kölner Schule habe das Stadtgymnasium mit dem WDR eine Vielzahl hochprofessioneller Ensembles unmittelbar vor der Haustür. Diese Chance gelte es, zu nutzen. Die Schulleitung verweist auf die Strahlkraft solch hochklassiger Kooperationen. Das habe bereits die Zusammenarbeit mit dem Jugend-Jazz-Orchester NRW im September 2023 gezeigt. Das Doppelkonzert sei ein voller Erfolg gewesen, der einige Mitglieder der schulischen Big Band sogar zu einem Jazzstudium motiviert habe.