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SommerfestGänsehaut beim Gefangenenchor

Lesezeit 3 Minuten

Das Sommerfest der Carl-Stamitz-Musikschule stand unter dem Motte "Porzer Rheingold - Märchen, Mythen, Sagen, Fantasien".

Porz – Konzentriert hält Leonie (5) ihre Zimbel in der Hand und wartet darauf, dass ihr Musiklehrerin Pia Villers den Einsatz gibt. Leonie ist eines von 350 Kindern, die eine der Früherziehungsklassen an der Carl-Stamitz-Musikschule besuchen. An dem Ableger der Rheinischen Musikschule lernt Leonie singen, tanzen und musizieren.

Was die Kinder gelernt haben, zeigten sie jetzt beim Sommerfest der Schule, für das sich Sonja Grimm-Lozo, die Leiterin der Schule, und Annette Schwirten vom Verein der Freunde und Förderer das Motto „Porzer Rheingold – Märchen, Mythe, Sagen, Fantasien“ ausgedacht hatten. Dafür waren den Mädchen und Jungen kleine Krönchen aufgesetzt worden, die aus ihnen Prinzessinnen und Prinzen machten.

Geburtstagsgrüße via Flashmob

Beim Sommerfest wurde im gesamten Schulgebäude und auf zwei Bühnen auf dem Schulhof kleine Konzerte aus dem vielfältigen Vokal- und Instrumentalrepertoire gegeben. Angefangen mit der Bigband „Collision Course“ über das Geburtstagsständchen des Cello-Quartetts und des Brass-Ensembles für Richard Wagner und Giuseppe Verdi, die beide vor 200 Jahren geboren wurden, bis zum Finale, einem „Drum-Circle“ mit allen Musizierenden, präsentierte die Carl-Stamitz-Musikschule ihr musikalisches Spektrum.

„Das Geburtstagsständchen haben wir als Flashmob geplant“, sagte Grimm-Lozo. Alle Besucher des Sommerfestes waren aufgefordert, bei der Kölschen Version des Gefangenenchores aus der Verdi-Oper „Nabucco“ mitzusingen. Das „va, pensiero – flieg, Gedanke“ war von Wim Mergenbaum für die Höhner in „NajuCo – der kölsche Gefangenenchor“ umgedichtet worden. Die aus 500 Kehlen erklingende Hymne mit der Schlusszeile „Viva Colonia“ hatte Gänsehaut-Charakter. Wesentlich ruhiger ging es in den einzelnen Klassen und im Kammermusiksaal zu. Dort spielten Ensembles und Solisten, Musikinstrumente konnten auch ausprobiert werden.

Von Klassik bis Heavy-Metal alles dabei

In der Carl-Stamitz-Musikschule wird nicht nur Klassik unterrichtet. Das zeigte schon gleich zu Beginn des Sommerfestes die von Ulrich Quodbach geleitete Bigband. Mit „Heavy Wood – Metal für Cello und Drums“ näherte sich eine Gruppe unter der Leitung von Marei Seuthe und Joss Lehmkuhl sogar der Heavy-Metal genannten Rockmusik an. Das war aber nicht der einzige Anklang an die moderne Popmusik. Herbert Schaut präsentierte eine Rockband und Eva Plüer ein Folk-Ensemble.

Die Carl-Stamitz-Musikschule steht mittlerweile auf drei Säulen. Sie ist einerseits Regionalschule der Rheinischen Musikschule, hat außerdem noch einen Förderverein, der ebenfalls Musikunterricht anbietet, und drittens noch eine Kooperation mit dem Stadtgymnasium und den dortigen Musikklassen. Wer immer in Porz das Bedürfnis hat, sich musikalisch auszudrücken, kann dies an der Carl-Stamitz-Musikschule lernen.

Dafür bieten die Dozenten der Schule und des Fördervereins für Kinder, Jugendliche und Erwachsene eine Kennenlern-Stunde an. In dieser Stunde erfolgt eine erste Annäherung an das Instrument der Wahl. „Man kann alles Wissenswerte über das Instrument, das man sich ausgesucht hat, erfahren, man kann ihm erste Töne entlocken und manchmal auch schon eine kleine Melodie spielen“, so Sonja Grimm-Lozo.