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„Eine Mammutaufgabe“Das ist der Stand der Dinge bei der Kölner Planung für die Fußball-EM 2024

Lesezeit 4 Minuten
Die drei stehen mit anderen um einen silbernen Pokal

Gregor Timmer (Leiter Sportamt, Mitte) und Hans Stommel (EM-Beauftragter Stadt Köln) überreichen symbolisch die aktuelle Version des Host City Konzepts an Markus Stenger (Geschäftsführer Euro 2024).

Beim vierten Treffen zur Planung der EM 2024 zeigt sich der Kölner Sportamt-Leiter zuversichtlich, wenngleich es eine Herausforderung wird.

Zum Kreis der zehn deutschen Ausrichterstädte für die Spiele der Fußball-Europameisterschaft der Männer zu gehören, ist eine Auszeichnung für die Stadt Köln. Um die Herausforderungen, die Organisation und Umsetzung einer Großveranstaltung wie der „Uefa Euro 2024“ für die „Host City Köln“ gleichzeitig mit sich bringen, zu meistern, finden im Vorfeld der EM in Köln regelmäßig Treffen aller Verantwortlichen sowie der involvierten Einrichtungen statt.

Zu der inzwischen vierten Sitzung dieses als „Lenkungskreis“ bezeichneten Gremiums sind am Montagvormittag am Flughafen Köln/Bonn rund 50 Geschäftsführer und Geschäftsführerinnen der beteiligten Institutionen sowie Vertreterinnen und Vertreter städtischer Dienststellen und von Behörden wie Polizei und Feuerwehr zusammengekommen. „Es ist eine Mammutaufgabe, die vor uns liegt“, räumte Gregor Timmer, Leiter des Sportamtes, ein, „ich bin aber zuversichtlich, das wir sie im Sinn aller Beteiligten und vor allem der Fußballfans gemeinsam stemmen werden“, sagte er.

Köln: Sportamt-Leiter nennt Planung der EM 2024 „eine Mammutaufgabe“

Zusammen mit dem Kölner EM-Beauftragten Hans Stommel konnte Timmer dem Geschäftsführer der Euro 2024 GmbH, Markus Stenger, im Rahmen der Lenkungskreis-Sitzung symbolisch den aktuellen Entwurf des Host City-Konzeptes unter dem Motto „One Year to Go“ übergeben. Die Vorstellung des aktuellen Planungsstands beinhaltete weniger konkrete Maßnahmen, vielmehr stellten alle Beteiligten in sieben Kategorien wie etwa „Verwaltung“, „Fanzone“, Promotion“ oder „Public Viewing“ unterteilt ihre Arbeit vor.

Im Rahmen des Konzepts leiten demnach die vier Prämissen Gastfreundschaft, Nachhaltigkeit, Inklusion und Partizipation alle Projekte in der Host City Köln. Ein Jahr vor Turnierstart seien die meisten davon „voll im Gange“, wie es Stommel ausdrückte. Köln könne im Vergleich zu den anderen EM-Städten insgesamt auf „ein vergleichsweise geringes Budget“ zugreifen, hier seien aber auch keine Neubauten oder eigens zu errichtende Infrastruktur geplant. „Wir werden auf vorhandene Kapazitäten zurückgreifen“, sagte der Leiter des EM-Büros.

Public Viewing am Tanzbrunnen in Köln-Deutz

Im Themenbereich „Fanzone“ seien darum beispielsweise das „Football Village“ für 7500 Menschen mit täglichen Public Viewings am Heumarkt, oder die Fanmeile „Culture Experience“ mit Köln repräsentierenden Kultur- und Freizeitangeboten zwischen Alter Markt und Hauptbahnhof erdacht worden. Kooperationspartner aus Sport, Kultur, Tourismus sowie Verkehrsverbänden und Stadtgesellschaft brächten sich überall ein, es werde viel zu erleben und zu entdecken geben, lautet der gemeinschaftliche Ansatz. Auch auf Kölns „Schäl Sick“, im Tanzbrunnen in Deutz, werde eine Public-Viewing-Area mit drei Leinwänden und für bis zu 12.500 Menschen errichtet.

Zwei Männer auf der Bühne, davor Publikum auf Stühlen

Der „Lenkungskreis“ für die EM 2024 am Standort Köln hat sich am Montag am Airport Köln/Bonn versammelt.

Wenn nach zur Auslosung der konkreten Partien im Dezember in der Hamburger Erbphilharmonie klar sei, Menschen aus welchen Nationen man vorrangig in Köln zu erwarten habe, könnten auch etwa das Stadtmarketing oder der Flughafen besser kalkulieren und ihre Planung konkretisieren, hob am Montag auch Torsten Schrank, Geschäftsführer des Airport Köln/Bonn, hervor. „Wenn das Los etwa auf England fällt, müssen wir uns auf viele Anreisen per Flugzeug einstellen“, sagte er.

Köln will sich bei der EM tolerant zeigen

Traditionell seien die meisten Fans zwar aus den benachbarten Niederlanden zu erwarten – bis zu 200.000, so die Schätzung der Verantwortlichen – die würden aber vorrangig über Straßen und Schienen anreisen. Auch am Stadion in Müngersdorf würden dem Leiter der Kölner Sportstätten zufolge bis zur EM einige wichtige Vorhaben abgeschlossen.

„Die neue Polizeiwache ist fast fertig, auch die Umstellung der Flutlicht-Beleuchtung auf LED-Technik geht voran“, teilte Lutz Wingerath den Anwesenden mit. Eine wichtige Voraussetzung für das gesamte EM-Vorhaben, die Bereitschaft der Kölnerinnen und Kölner, Ausrichter-Stadt zu sein und Europa hier zu Gast zu haben, ist laut einer Umfrage der Kölner Verwaltung ebenfalls gegeben.

Rund 85 Prozent unter den mehr als 1000 Befragten hatten dabei angegeben, sich darüber zu freuen und darin Chancen für die Stadt Köln zu sehen. Die Gemeinschaft und die Offenheit sind unsere größten Stärken, fasste Timmer zusammen. Köln habe es sich darüber hinaus zum Anspruch erhoben, unter allen zehn Ausrichterinnen die Stadt mit der buntesten und vielfältigsten Gruppe an Freiwilligen zu werden und bei der EM so ihre Toleranz und Gastlichkeit deutlich herauszustellen.

Mehr als 20.000 „Volunteer“-Bewerbungen aus Köln und Region

Die Chancen dafür stehen gut, denn nur eine Woche nach offiziellem Start des Anmeldeverfahrens für die „Volunteers“ auf dem Heumarkt seien bereits mehr als 20.000 Bewerbungen aus Köln und der gesamten Region eingegangen. Regelmäßig will sich der EM-Lenkungskreis auch bis zum Start des EM-Programms am 14. Juni 2024 weiterhin zum Informationsaustausch und zur Abstimmung mit allen in den Organisationsprozess involvierten und für eine erfolgreiche Abwicklung der Europameisterschaft in Köln wesentlichen Institutionen zu Sitzungen verabreden. Informationen zur Uefa Euro 2024 am Standort Köln im Internet.