Spenden für Ukraine transportiert1200 Schüler aus Köln-Wahn bilden „Ameisenstraße“
Köln-Wahn – Mit eigenen Augen und Ohren nehmen Wahner Schülerinnen und Schülerin seit Wochen die furchtbaren Nachrichten vom Krieg in der Ukraine und vom Leid der Zivilbevölkerung auf. Mit eigenen Händen und nicht allein mit gesammeltem Spendengeld wollten die Kinder und Jugendlichen den Menschen in Not helfen. In einer spektakulären „Ameisenstraße“ transportierten sie an einem Hilfs-Projekttag tonnenweise Lebensmittel, Hygieneartikel und weitere Hilfsgüter von zwei Wahner Einzelhandelsgeschäften zum Schulzentrum an der Nachtigallenstraße. Von Hand zu Hand gingen die Waren. Auf dem Schulhof wurden die Spenden in Lkw verladen, um schnell und ohne bürokratischen Hürden zu ukrainischen Waisenhäusern und Kinderkliniken sowie zu Sammelpunkten für Flüchtlinge zu gelangen.
Schüler sammeln mehr als 18.000 Euro Spendengeld
Das Maximilian-Kolbe-Gymnasium und die benachbarte Otto-Lilienthal-Realschule hatten vor dem Projekttag mächtig die Werbetrommel gerührt und in nur zehn Tagen mehr als 18.000 Euro Spendengeld zum Kauf der Hilfsgüter gesammelt. Eltern, Freude und auch Organisationen wie der Verein Selbständiger Handwerksmeister Porz spendeten erhebliche Summen.
Claudia Roche, kommissarische Schulleiterin des Gymnasiums, und Realschulrektor Stephan Unnold-Hummel waren schnell einig, dass die von Schülern, Lehrern und Eltern stark befürwortete Hilfe am besten gemeinsam bewerkstelligt würde. Lehrer Dominic Busse hatte die Idee der langen Transportstraße nach dem Vorbild einer Ameisenstraße, um alle Beteiligten unmittelbar in die Hilfe einzubinden und größtmögliche Solidarität auch nach außen zu zeigen.
Kölner Jugendliche helfen von Hand zu Hand
In Blau und Gelb – die Farben der ukrainischen Flagge – gekleidet, drückten etwa 1200 Jugendliche ihr tätiges Mitgefühl aus. Passanten und Autofahrer zeigten sich beeindruckt. Auf dem anderthalb Kilometer langen Weg zwischen DM-Markt und Edeka, wo die Hilfsgüter bestellt und zusammengepackt worden waren, und den Schulen gingen große und kleine, leichte und schwere Pakete durch hunderte Hände.
Auf den Schulgelände wurden sie dann in die Lastwagen verladen, mit denen sie die gemeinnützige Organisation „Menschenfreude e.V.“ gen Osten fährt. Was im hiesigen Alltag selbstverständlich ist, die Menschen im Kriegsgebiet und auf der Flucht aber entbehren, bekamen die jungen Helfer bei ihrer Transportarbeit eindrücklich vor Augen geführt. Konserven und Zahncreme, Babywindeln, Grundnahrungsmittel – all das ist dringend vonnöten.„Es hat Freude gemacht, die vielen Spendenkartons weiterzugeben“, sagte die elfjährige Annika, die sich wie die vielen Mitstreiter von Sturm und Regen nicht bremsen ließ.
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Schulleiterin Claudia Roche zeigte sich stolz auf die Schülerinnen und Schüler und die organisatorische Unterstützung vieler Eltern. „Ich finde es total toll zu wissen, dass die Sachen, die wir eben von Hand zu Hand weitergegeben und aufgeworfen haben, nun bald in der Ukraine sind bei den Menschen, die das jetzt wirklich brauchen. Da sind ja auch viele Kinder in meinem Alter, das finde ich besonders schrecklich. Jetzt habe ich aber das Gefühl, wenigstens ein bisschen geholfen zu haben“, drückte eine Schülerin nach dem Einsatz ihrer Zufriedenheit aus. Jürgen Perteck vom Verein Menschenfreude lobte die Hilfsbereitschaft der jungen Menschen. Er kennt sich durch jahrelange Projekte zugunsten notleidender Menschen weltweit mit der zielgerichteten Hilfe in Krisengebieten aus und wird an der polnisch-ukrainischen Grenze sowie in Auffanglagern für Flüchtlinge die Waren verteilen.
Hilfsprojekt-Organisator soll Kölner Schule erneut besuchen
Anschließend planen Roche und Unnold-Hummel, den Hilfsprojekt-Organisator erneut in die Schule einzuladen. Er kann den Mädchen und Jungen dann berichten, wo genau ihre Hilfsgüter gelandet sind. Und sie damit womöglich zu weiteren, ähnlichen Projekten ermuntern.
Unterstützung für Flüchtlinge leisten die Wahner Schulen übrigens auch an Ort und Stelle. Mehrere aus der Ukraine geflüchtete Mädchen und Jungen gehen mittlerweile hier zur Schule und sollen auch sprachlich so schnell wie möglich gut integriert werden.